Artikel6. August 2024

Starke Präsenz von Schweizer Filmen am Locarno Film Festival

Starke Präsenz von Schweizer Filmen am Locarno Film Festival
© Locarno Film Festival / Ti-Press

Die 77. Ausgabe des Locarno Film Festival findet vom 7. - 17. August statt. In diesem Jahr ist das Schweizer Filmschaffen stark vertreten. Gleich 5 Filme sind auf der Piazza Grande zu sehen und 3 Filme sind im Rennen um den goldenen Leoparden: DER SPATZ IM KAMIN, FOGO DO VENTO und TRANSAMAZONIA. Hier eine kleine IMAGIQUE-Auswahl. Das ganze Programm ist auf der Website des Festivals zu entdecken.

Section PIAZZA GRANDE


Reinas von Klaudia Reynicke (CH - ES - PE)

Sommer 1992 in Lima. Lucía, Aurora und ihre Mutter Elena planen, ihr Land zu verlassen. Sie fürchten den Abschied von ihren Nächsten. Vor allem von Carlos, ihrem Vater und Ex-Ehemann, der praktisch aus ihrem Leben verschwunden ist. Inmitten des sozialen und politischen Chaos, das zu dieser Zeit in Peru herrscht, ruft dieses geplante Exil widersprüchliche Gefühle hervor, lässt altes Bedauern aufleben und weckt neue Illusionen. Die Zukunft ist ungewiss. In einem Strudel aus Hoffnung, Angst, Frustration und Erwartung sind Lucía, Aurora und Elena gezwungen, sich mit allem auseinanderzusetzen, was das Fortgehen mit sich bringt.

Electric Child von Simon Jaquemet (CH - DE - NL - PH)

Die Freude von Sonny und Akiko über die Ankunft ihres ersten Kindes schlägt schnell in Panik um, als ihr Arzt ihnen unfassbare Neuigkeiten mitteilt. In seiner Verzweiflung zieht Sonny in Erwägung, sein Experiment mit einer KI-Superintelligenz zu nutzen, um die Ärzte eines Besseren zu belehren, aber jede seiner Handlungen zieht eine beunruhigende und gefährliche Reaktion nach sich.

Sauvages von Claude Barras (CH - FR - BE)

In Borneo nimmt Kéria ein Orang-Utan-Baby auf, das auf der Palmölplantage gefunden wurde, auf der ihr Vater arbeitet. Zur gleichen Zeit sucht ihr Cousin Selaï Zuflucht bei ihnen, um dem Konflikt zwischen seiner Nomadenfamilie und den Holzfällerfirmen zu entgehen. Der angestammte Wald ist mehr denn je bedroht. Gemeinsam trotzen Kéria, Selaï und das Affenbaby namens Oshi allen Widrigkeiten und kämpfen gegen die geplante Zerstörung.

Le Procès du Chien von Laetitia Dosch (CH - FR)

Avril, eine Anwältin, spezialisiert auf aussichtslose Fälle, hat sich selbst ein Versprechen gegeben: Ihren nächsten Fall wird sie gewinnen! Doch als Dariuch, ein ähnlich verzweifelter Mandant, sie bittet, seinen treuen Gefährten Cosmos zu verteidigen, besinnt sie sich auf ihre Überzeugungen. Es beginnt ein ebenso unerwarteter wie turbulenter Prozess: der Prozess des Hundes.



CONCORSO INTERNAZIONALE


Der Spatz Im Kamin von Ramon Zürcher (CH)

Karen wohnt mit ihrem Ehemann Markus und den gemeinsamen Kindern in ihrem idyllisch gelegenen Elternhaus. Zu Markus‘ Geburtstag reist auch Karens Schwester Jule mit ihrer Familie an. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Düstere Erinnerungen an die verstorbene Mutter verstärken Jules Drang nach Rebellion gegen ihre herrische Schwester. Während sich das Haus zunehmend mit Leben füllt und ein Spatz im Kamin den Weg in die Freiheit sucht, steigt in Karen die Anspannung – bis sich alles zuspitzt und Altes zerstört wird, um Raum für Neues zu schaffen.

Fogo Do Vento von Marta Mateus (CH - PT - FR)

Soraia arbeitet bei der Weinlese und ist die Protagonistin eines fast verlorenen Rituals. Sie steht einem grossen schwarzen Stier gegenüber, der ausgebrochen ist. In den Baumwipfeln, auf einer Ebene zwischen den Welten, teilt die Gemeinschaft das Brot mit den Ahnen, die zur Feier des Lebens und des Weins herbeigerufen wurden. Wir betreten die grosse Traumnacht, in der die Natur spricht. Es brennt, es ist das Feuer des Windes, das die Hitzewelle mit sich bringt.

Transamazonia von Pia Marais (CH - FR - DE - TW - BR)

Rebecca ist eine Wunderheilerin, die in der Mission ihres Vaters, des evangelikalen Missionars Lawrence Byrne, die Menschen bis an die Grenzen des Amazonas-Regenwaldes lockt. Als der Konflikt zwischen einem Nachbarstamm und Holzfällern ausbricht, werden Rebecca und Lawrence hineingezogen. Als sich Zweifel in ihre Beziehung einschleichen, begreifen Vater und Tochter, dass sie nur dann Frieden predigen können, wenn sie sich ihren eigenen Dämonen stellen.

© The Party Film Sales


SEMAINE DE LA CRITIQUE


Wir Erben von Simon Baumann (CH)

Meine Eltern wollen uns ihr Lebenswerk vererben. Wir müssen reden. Über Erwartungen und Ideale. Über Privilegien und Lasten. Aber auch über Geld.

© Filmcoopi Zürich


PARDI DI DOMANI - CONCORSO NAZIONALE


Sans Voix von Samuel Patthey (CH)

Dan verbringt viel Zeit in seiner Wohnung. Sein Alltag wird von elektronischer Musik begleitet, die permanent über seine Kopfhörer dröhnt. Geht der junge Mann aus, fühlt er sich von der Welt abgekoppelt und findet nur in Nachtclubs Trost. Technomusik und Drogen versetzen ihn in eine Welt, in der er sich selbst sein kann und sich frei fühlt. Eines Tages begegnet er dem Blick eines Babys, der seine Wahrnehmung der Welt verändert.



HISTOIRE(S) DU CINÉMA


Jonas qui aura 25 ans en l’an 2000 von Alain Ttanner (CH - FR, 1976)

«Jonas ist ein offener Film, ein Film über die Hoffnungen. Alain Tanner macht sozusagen ein Inventar der Hoffnungen; acht Personen, von denen mindestens sieben ungefähr gleichwertig sind, leben in seinem neuen Film, so gut es eben geht, ein eigenes Leben. lm Grunde handelt es sich um Überlebensübungen. Alle acht sind sie Gefangene dieses Jahrhunderts; aber Jonas, der im Lauf des Films zur Weit kommt, wird im Jahr 2001 fünfundzwanzig Jahre alt sein… Die Zeit der grossen Programme ist vorbei. Die Welt haben die acht Personen nicht ändern können. Jetzt ändern sie, die Tanner «kleine Propheten» nennt, ihre Leben. Sie greifen den Feind nicht mehr frontal an, sondern entfalten sich dort, wo er – der Staat, das Kapital, die Autoritären – keinen Zugriff hat. Sie meiden die aussichtslosen Kraftproben…» Martin Schaub, Tages-Anzeiger



LOCARNO KIDS SCREENINGS


Ma vie de Courgette von Claude Barras (CH - FR)

Courgette ist ein eher ungewöhnlicher Kosename, aber wenn er einem von der Mutter verliehen wurde und diese dann unerwartet stirbt, hängt man trotzdem daran. Im Heim, in das Courgette gebracht wird, lernt er andere Kinder kennen, denen es ähnlich ergeht wie ihm. Hinter ihrer zuweilen rauen Schale verbirgt sich ein weicher Kern. Es gibt viel zu entdecken und zu lernen: Freunde haben, sich über das Leben unterhalten, Witze reissen – und vielleicht sogar glücklich sein!



Programm und weitere Infos hier.



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