Freche Biester Deutschland, Grossbritannien, USA 2002 – 90min.

Filmkritik

Slap Her, She's French

Filmkritik: Gerhard Schaufelberger

Das Leben von Starla Grady (Jane McGregor) aus Splendona, Texas, scheint perfekt, bis die hinterhältige französische Austauschstudentin Geneviève LaPlouff (Piper Perabo) auf den Plan tritt, und ihr beinah ihre glänzende Karriere vermasselt. Abgesehen von ein paar markigen, wenn auch nicht originellen Gags, eine langweilige, lieblos inszenierte Teenager-Klamotte.

Texas, berühmt für seine lange Death Row, für seine grosse Zahl an Rindviechern und als Geburtsstätte amerikanischer Präsidenten, ist die Heimat von Starla Grady (Jane McGregor), einer arroganten Göre aus einer typischen neureichen Familie. Starla ist in jeder Beziehung Number One: Ob als Cheerleader Queen, als "Miss Beef" beim Schönheits-Wettbewerb des Rinderzüchterverbandes von Splendona – "Die Krone der Schöpfung: Die Frau, die Kuh"... –, oder ganz einfach als das Girl, das immer allen eine Nasenlänge voraus ist. Einzig der kleine Klugscheisser von einem Brillenträger-Bruder, der Henry Miller und Stephen Hawking liest, macht der eingebildeten Dame etwas zu schaffen. Dass ihre Mutter Mozart für japanische Musik hält, und daher nicht besonders mag, scheint sie weniger zu kümmern.

Doch eines Tages kommt aus der "alten Welt", wo man immer noch merkwürdig nasale Sprachen spricht und vermeintlich kiloweise Frösche in die Pfanne haut, die vordergründig hölzerne Liese Geneviève LaPlouff (Piper Perabo). Die Austauschstudentin ist nicht nur schöner, als man auf den ersten Blick denkt, sie führt auch ganz schlimme Sachen im Schild, um die makellose Welt der sprachlich total unbegabten Starla Schritt für Schritt kaputt zu machen.

Als Message dieser lahmen Komödie liesse sich etwa zusammenfassen: "Wenn jemand gemein zu dir ist, so sei du noch viel gemeiner zu ihm, am Ende hält sich dies fein die Waage, und alles wird gut". "Slap Her, She's French" strotzt an allen Enden vor lieblos inszenierten und oft peinlich schlecht gespielten Gemeinplatz-Jokes, die selbst in einer Teenie-Soap kaum ankommen würden: Die Schullesbe ist Vegetarierin, der intellektuelle Sunnyboy fährt einen alten Volvo, der Nerd-Bruder trägt Brille und fettige Bill-Gates-Frisur, der Französischlehrer ist ein verkappter Lustmolch, mais non!

Doch wird sich ja kaum jemand den Film seines Gehalts, als vielmehr der Hauptdarstellerin wegen ansehen wollen: Alle, die nach dem Puppenspektakel "Coyote Ugly" gehofft haben, die schöne Piper Perabo bald wieder – so leicht bekleidet wie nur möglich – die Hüften schwingen zu sehn, werden auf ihre Rechnung kommen: Da ist sie und feuert wackelnd im Takt mit den anderen Girls das Splendona High Football Team an! Perabo ist ja im wirklichen Leben eine Cheerleaderin gewesen, und fühlt sich offensichtlich auf dem Sportplatz zu Hause.

Das ist aber auch bald alles, was an dem Film irgendeinen Reiz hat. Piper Perabo (zuletzt in Léa Pools "Lost And Delirious") verschwendet mit dieser Rolle nicht nur ihr Talent, sie spielt sie nicht einmal gut, und nur ein dümmlicher Texaner, der seinen Kopf in erster Linie zum Rindfleisch essen gebraucht, merkt nicht auf Anhieb, dass nicht das Englisch der vermeintlichen Französin einen Accent hat, sondern im Gegenteil ihr Französisch ziemlich texanisch klingt.

23.09.2020

2

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Kommentare

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amstaff2000

vor 19 Jahren

Werd secher luschtig


charmin

vor 22 Jahren

coole schauschspieler und guet gmacht


chlini1

vor 22 Jahren

Ist nicht so mein geschmack


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