Aus Galizien in den Aargau Schweiz 2007 – 45min.
Kurzbeschreibung
Jerzy Czarnecki (20.11.1924 - 2.12.2007) stammt aus dem kleinen galizischen Schtetl Mosty Wielkie (heute Ukraine), entging den Nazis im Zweiten Weltkrieg durch Flucht und falsche Identität. Er wurde als vermeintlicher Pole zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht und baute nach Ende des Krieges in Polen mit grosser Zuversicht ein neues Leben auf. Er arbeitete als Elektroingenieur und Dozent an der Abteilung Nukleartechnologie der Militärakademie.
1968 inszenierte die polnische Regierung eine antisemitische Pressekampagne, die u.a. zum Ziel hatte, Juden aus den Schulen und Universitäten zu vertreiben. Durch den wirtschaftlichen, politischen und polizeilichen Druck waren 25'000 Juden von 1968 bis 1970 zur Emigration gezwungen. Unter ihnen auch Jerzy Czarnecki, der 1972 in die Schweiz kam. Von 1974 bis 1989 arbeitete er für das Bundesamt für Energie und entwickelte ein neues System zur Messung der Radioaktivität.
Diese historischen Ereignisse umschliessen die eigentliche Geschichte des Films: Nach 60 Jahren und im Wissen darum, dass im Dorf niemand überlebt hat, tritt er 2004 die von Angst besetzte Rückkehr an seinen Geburtsort an. Wir begleiten ihn an die Orte seines früheren Lebens. Zu den anrührendsten Momenten des Films gehören der Besuch in seinem Geburtshaus, die freundliche Aufnahme durch die jetzigen Bewohner, mit denen ihn später eine Freundschaft verbindet sowie die Gespräche mit Menschen vor der zerstörten Synagoge.
Jerzy Czarnecki kehrt noch einige Male in seine alte Heimat zurück, lässt den Platz in und um die Synagoge räumen und errichtet eine Gedenktafel. In der Schweiz arbeitet er daran mit, die Erinnerung wach zu halten und berichtet an Schulen aus seinem Leben.
[Pressetext]
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