Kurzbeschreibung
Die essayistisch-satirische Doku-Fiktion Frohes Schaffen zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt - die Arbeit. Sie ist im kapitalistischen System zum Religionsersatz geworden. Nur wer Arbeit hat, zählt als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Arbeit bedeutet Sicherheit, Selbstbestätigung, Existenzberechtigung. In Zeiten von Wirtschaftskrise und rasantem Arbeitsplatzabbau stellt Frohes Schaffen die glorifizierte Arbeitsmoral radikal infrage. Konstantin Faigle begibt sich auf eine Reise zu den Wurzeln unseres Arbeitsbegriffs. Er besucht die Stätten des Arbeitsglaubens und von dessen Niedergang. Er fährt ins Ruhrgebiet zu den letzten Bergarbeitern und zum geschlossenen Nokia-Werk. Er begutachtet in Hamburg ein virtuelles Übungskaufhaus, eine sogenannte Aktivierungsmassnahme für Langzeitarbeitslose. Dazwischen schneidet Faigle Interviews mit einer Reihe prominenter Experten, etwa mit dem Ökonomen Jeremy Rifkin, der das Buch «Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft» geschrieben hat, mit dem Arbeitskritiker Norbert Trenkle und dem britischen Autor Tom Hodgkinson, der anderen die Fähigkeit zum Müssiggang beibringt. Parallel dazu geht der Film in kleinen, inszenierten Szenen mit Humor und Tiefgang der deutschen Arbeitswelt auf den Grund. Frohes Schaffen ist eine wunderbar ketzerische, filmische Reflexion – sehr unterhaltsam, humorvoll und zugleich tiefgründig. [Pressetext]
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