The Return of the First Avenger USA 2014 – 136min.

Filmkritik

Trau niemandem!

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Das Sequel zu Captain America konfrontiert den Titelhelden mit einer Verschwörung, die ins Herz der geheimen Regierungsorganisation S.H.I.E.L.D. führt. Wirkte der erste Auftritt des Supersoldaten noch wie eine müde Pflichtaufgabe, kommt der Nachfolger als wendungsreicher, treffend austarierter Blockbuster daher.

Nachdem Captain America alias Steve Rogers (Chris Evans) mit den Avengers einen Alien-Angriff verhindert hat, kehrt er nach Washington zurück, um sich für neue Aufträge des S.H.I.E.L.D.-Leiters Nick Fury (Samuel L. Jackson) bereitzuhalten. Als dieser Ziel eines Anschlags wird, bündeln Rogers und Natasha Romanoff alias Black Widow (Scarlett Johansson) ihre Kräfte und kommen einer ungeheuerlichen Intrige innerhalb der Geheimorganisation auf die Spur. Von früheren Mitstreitern gejagt, müssen sie sich einem besonders gefährlichen Gegner stellen: dem unheimlichen Winter Soldier.

Captain America ist fraglos der umstrittenste Superheld im Marvel-Universum, entstammt er doch dem patriotischen Geist während des Zweiten Weltkriegs. Wohl aus Angst vor den ideologischen Problemen der Figur, ließ man sie im ersten Teil in eben diesem Kontext auftauchen. Eine mutlose Entscheidung, die der faden Comicverfilmung jegliche Tiefe raubte.

Wenngleich die Schatten der Vergangenheit bis in die Fortsetzung hinreichen, ist das Bestreben um einen moderneren Anstrich des Protagonisten nicht zu übersehen. Gleich zu Beginn gibt es mehrere Szenen, die seine Anpassungsschwierigkeiten an die chaotische Welt des 21. Jahrhunderts thematisieren. Patriotische Untertöne bleiben zwar nicht außen vor, werden aber dadurch abgeschwächt, dass die Gefahr nun im Herzen der geheimen Friedenszentrale heranwächst.

Überhaupt zeigt sich das Drehbuch im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert. So erwarten den Zuschauer neben gelungenen Wendungen auch offensichtliche Anspielungen auf aktuelle Sicherheitsfragen. Vorteilhaft ist zudem, dass den Beziehungen der Figuren mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Captain America und Black Widow bilden ein schlagkräftiges Gespann, dessen Freundschaft wichtiger ist als eine mögliche romantische Verwicklung. Nick Fury wiederum bekommt ausreichend Raum, um sich als vorausschauender Mentor zu profilieren.

Beeindruckend in Szene gesetzte Actionsequenzen und treffsichere Humoreinschläge, vermutlich ein Verdienst des Sitcom-erprobten Regie-Duos Anthony und Joe Russo, runden das auch für Nichtkenner der Comic-Welt unterhaltsame Superhelden-Spektakel ab. Wie immer lohnt nach dem Film das Sitzenbleiben. Schließlich hält der Abspann den Ausblick auf The Avengers: Age of Ultron bereit, einen weiteren Mosaikstein in der fortlaufenden Marvel-Reihe.

17.02.2024

4

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor 8 Monaten

Dank Politik-bezogenem Drehbuch und Robert Redford
klar besser als der misslungene erste Teil. Die Probleme der Figur "Captain America" bleiben aber : außer Prügeln kann er rein gar nichts, extrem arrogant und unsympathisch und allgemein langweilig. So gesehen passt Chris Evans perfekt : tolle Muckis, das war's dann aber auch. Die stellenweise dümmlichen Dialoge und verworrene Handlung sind letztlich auch schon egal. Immerhin kracht zum Finale ein gigantisches Raumschiff auf die Erde, und der Winter Soldier ist ein ganz guter Bösewicht. Meine Wertung: 2/5 Vibranium-SchildeMehr anzeigen


tuce

vor 8 Jahren

Der Film ist etwas in die Länge gezogen..


pascalwunder

vor 8 Jahren

Genialer film


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