Krähen Schweiz 2021 – 90min.
Filmkritik
Wenn Beobachtende beobachtet werden
«Krähen» ist eine Dokumentation von Martin Schilt, der sich mehrere Jahre mit den sagenumwobenen Tieren auseinandergesetzt hat. Diese Faszination hat er nun auch in seinem Dokumentarfilm zur Geltung gebracht.
Krähen und Raben sind Tiere, die aus der Menschheitsgeschichte nicht wegzudenken sind. Es gibt sie schon länger, als es den Menschen gibt. Sie beobachteten, wie der Mensch die ersten Schritte aufrecht tat, wie er lernte, sich zu artikulieren. Sie haben den Menschen zu neuen Kontinenten begleitet, sie ernähren sich von den menschlichen Hinterlassenschaften, und sie sind mythologisch aufgeladen – und das nicht nur der nordischen Sagen wegen, die von Odin und seinen beiden Raben berichten.
Martin Schilt begann mit der Arbeit an seiner Dokumentation bereits im Jahr 2018. Sein Ziel war es, Rabenvögel zu zeigen – so wie sie sind. Dokumentationen über domestizierte, aber auch wilde Tiere gibt es viele, gerade über Raben und Krähen, aber wenige. Dabei sind die schwarzen Vögel besonders faszinierend, denn sie erweisen sich immer wieder als besonders intelligent. So zeigt der Film unter anderem auf, wie in den USA in Hinblick auf diese Vögel geforscht wird. Andernorts gelten sie indes als Plage, etwa in Japan, wo man nach Wegen sucht, die Population einzudämmen.
Auf den Müllhalden dieser Welt sind sie wiederum zuhause. Gerade daraus ergibt sich ein beissender Kommentar. Denn früher standen uns die Raben nahe, weil der Mensch der beste Jäger war. Ihm zu folgen, hiess, von dem Aas, das er zurückliess, zu leben. Heutzutage ist der Mensch der grösste Müllproduzent – und auch hier finden die cleveren Vögel genug zu essen.
Der Film zeigt das Zusammenleben und die Interaktion von Raben und Menschen aber auch in anderer Form. Überhaupt konzentriert er sich sehr auf dieses fast schon symbiotische Verhältnis und räumt den Raben damit aber auch weniger Raum ein. Denn man hätte sich gerade bei der Dokumentation noch gewünscht, dass der Fokus etwas mehr auf den Vögeln liegt, wenn sie nicht die Menschen beobachten. Dennoch: Eine interessante Dokumentation, die zum Nachdenken anregt.
Dein Film-Rating
Kommentare
Sehr enttäuschend. Unangenehm den Menschen bei ihren Experimenten mit diesen Wesen zuzuschauen. Wenn man sich aus Interesse für die Krähen für den Film entscheidet, wird man eher verärgert als bereichert. Nicht mal beeindruckende Aufnahmen, einfach Zeitverschwendung. Sorry.
Die Trickaufnahmen erinnerten an die Comic-Weltgeschichte von von Jens Harder.
Ob er mitwirkte (oder einfach inspirierte)?
Hätt gern auch Szenen aus der Schweiz gesehn...
Als Rabenbewunderer mit recht grossen Erwartungen in den Kinosaal und enttäuscht wieder hinaus. Gar nichts Neues, der Mensch anstatt der Rabe im Vordergrund, formale einige Unschönheiten, inhaltlich ein Patchwork von bereits Bekanntem ohne Konzept und ohne roten Faden, völlig unspannend, nicht einmal wenigstens (hätte man sich erhofft...) etwas spezielle/ungewöhnliche/faszinierende Aufnamen.
Schade für die investierte Zeit - Entschuldigung...… Mehr anzeigen
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung