Rapito - Die Bologna Entführung Frankreich, Deutschland, Italien 2023 – 135min.
Kurzbeschreibung
Bologna, 1852. Momolo und Mariana Mortara, beide jüdischen Glaubens, haben vor einigen Monaten ihr sechstes Kind bekommen. Als er sechs Monate alt ist, tauft eine ihrer Mitarbeiterinnen den kleinen Edgardo heimlich. Sechs Jahre später kommt ein Geistlicher und nimmt ihn aus seiner Familie, um ihn in Rom grosszuziehen. Denn das päpstliche Gesetz ist eindeutig: Er muss eine katholische Erziehung erhalten – so stehen Gebete und religiöse Erziehung auf dem Programm. Die Eltern von Edgardo sind erschüttert und versuchen alles, um ihren Sohn zurückzuholen.
Kinostart
Deutschschweiz: 7. Dezember 2023
Romandie: 1. November 2023
Tessin: 2. November 2023
Regie
Darsteller
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Kommentare
Nach einer Nacht einen Stern mehr gegeben, siehe Ursprungskommentar!
(Für einmal nach dem Drüberschlafen einen Stern mehr gegeben,
und nach dem kirchenpolitischen Intro und Kritik
einen Anhang angefügt:)
Selig gesprochen wurde Pio nono erst 2000:
Beim Heiligsprechnungsprozess kam heraus,
wie unmöglich der Papst in menschlicher Hinsicht oft war.
Der im Film gezeigte Fusskuss der jüdischen Vertreter
geriet in anderen Fällen zur Machtdemonstration innerkirchlich:
Ihm nicht genehmen Bischöfen stellte der Papst beim Fusskuss
seinen andern Fuss aufs Haupt des Würdenträgers (!).
Moralisch konnte ein Seligsprechungsprozess nicht verantwortet werden.
Allerdings war es ein Schweizer Geistlicher, der die Gunst der Stunde nutzte,
und bei einem andern (nicht über alle Zweifel erhabenen) Pontifex (JPII)
'immerhin' eine Seligsprechung durchsetzte.
Filmisch gut gemacht, mit wenigen traumhaften Szenen,
die wie eine spirituelle Deutung abgeben.
Spoileralarm (!):
Was will uns der jüdische Heiland sagen, wenn er der Nägel beraubt ist?
Wenn er die Kirche verlässt, und den Neo-Katholiken zurücklässt?
Ganz persönlich, biografisch: Hab mir einst geschworen,
bei einer allfälligen Heiligsprechung Pius IX Jesus seinem Auszug zu folgen...
Nachtrag: Einiges geht einem nach,
oder auch erst nach und nach auf.
Die
(Spoileralarm:)
Szenen, da sich der Junge unter Röcken versteckt,
und wie so gewissermassen erzählt wird, wie die Mutter
durch 'die Mutter Kirche' ersetzt wird.
Gut eingebunden in die Zeit,
in Gerichtsverhandlung leuchten Anklage und Verteidigung ein;
und es ist nicht einfach schwarz weiss: Der Klerus ist nicht einfach bös,
die guten sind nicht einfach gut.
Die Verblendung, die (paulinisch) den Juden vorgeworfen wird,
sie hat im Tiefsten die Katholiken befallen.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 11 Monaten
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