L'eclisse Frankreich, Italien 1962 – 126min.
Kurzbeschreibung
Das stetige Umkreisen ist ein zentrales Formelement in Antonionis Filmen der frühen
Sechzigerjahre. In L’eclisse, der mit L’Avventura und La notte eine Trilogie bildet, kreisen Alain Delon und Monica Vitti umeinander – sie ähneln dabei Gestirnen, die zwar Kraftfelder teilen, sich aber nicht begegnen können. Er spielt den wagemutigen Börsenhändler Piero, sie die junge Vittoria, eine Frau aus einfachen Verhältnissen, die in der Nacht
zuvor ihren Mann Riccardo verlassen hat und sich nach einer Zufallsbegegnung in der Römer Börse zu Piero hingezogen fühlt. Die Architektur spielt wieder eine zentrale Rolle. Die mächtigen Säulen der Börse, welche Piero und Vittoria sowohl trennen wie auch
verbinden, stehen in Kontrast zu den modernen Bauten, die dem Film ein futuristisches Flair verleihen. L’eclisse endet, oder besser: erstarrt in menschenleeren langen Einstellungen auf den EUR-Distrikt in Rom, ein Quartier, das ursprünglich von Mussolini für die Weltausstellung 1942 geplant wurde. Die titelgebende Sonnenfinsternis kommt bloss
indirekt vor, sie ist Metapher für den umfassenden Stillstand – und damit für die Apokalypse, welche durch das Wettrüsten und die atomare Aufrüstung wie ein drohender Schatten über dem Film liegt, der durch seine oft leicht überbelichteten Bilder sozusagen
«verstrahlt» wirkt. [Pressetext]
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