Pressetext
Teorema
Teorema setzt mit einer utopischen Reportage ein: Ein Journalist befragt auf der Strasse Leute, was sie davon halten, dass ein Patron seine Fabrik der Belegschaft vermacht habe. Nach einer Kamerafahrt über ein riesiges Fabrikgelände konzentriert sich der Film auf das Leben in der Villa einer Mailänder Industriellenfamilie. Hier kündigt sich die Ankunft eines mysteriösen Gastes per Telegramm an, der alsbald durch den Park der Villa spaziert. Der junge schöne Mann übt auf die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses eine unwiderstehliche Anziehung aus. Alle verfallen ihm, doch nur die Hausangestellte wird durch den Kontakt mit ihm wirklich transformiert und zur Heiligen. Das Bürgertum hingegen ist zur Karikatur seiner selbst verkommen. Teorema löste bei seiner Uraufführung in Venedig heftige Reaktionen aus. Von der Linken und der Rechten heftig kritisiert, wird der Film mit einem wichtigen katholischen Filmpreis ausgezeichnet und kurz darauf nach Missbilli20 Pier Paolo Pasolini gung durch Papst Paul VI. wegen Blasphemie verboten. «Pasolini selbst befand sich im Zwiespalt. Die Achtundsechziger-Bewegung lehnte er ab, weil er in ihr den Machtanspruch eines jungen und hedonistischen Bürgertums artikuliert sah; den Staat, den die Jugend angriff, lehnte er ab, weil er – wie er es sah – den Hedonismus und Konsumismus zu einer neuen Form des Faschismus formte.»
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