Unter dem Titel "Nuit de la Glisse" präsentiert Thierry Donard seit 15 Jahren jährlich einen Extremsportfilm für das Kino. Die Bilder sind phantastisch. Der Sound aktuell. Alles andere ist Schnickschnack.

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Keine Amateur-Aufnahmen auf DV, sondern sensationelle Bilder auf 35 mm sind es, die die grosse Leidenschaft von Kitesurfern, Snowboardern, Extrem- und Trickskifahrern, Sky Free Ridern, Inlineskatern undSkateboardern vermitteln.

Mit seinem Kamerateam saust Thierry Donard über unseren Planeten, von den Kapverden in die Alpen, auf die Malediven, nach Norwegen, dann nach Panama, um die Suche der Extremsportler nach dem "perfekten Moment"festzuhalten - so erklärt die Stimme aus dem Off.

In ein paar wenigen, fast an religiöse Geständnisse erinnernden Zitate werden die Super-Coolios eingeführt. Dann geht es direkt zur Sache. Irgendwo auf dieser Erde werden die Jungs eins mit unberührter Natur, während sie ihrer Leidenschaft frönen und dabei ihr Leben riskieren. Atemberaubende Aufnahmen und Songs aus allen möglichen Stilrichtungen vermählen sich zu einem zweistündigen Videoclip. Und die Fanatischen scheinen den Ersteiften in den Kinosesseln ins Ohr zu husten: "Riskier’ doch was, Mensch!"

Ein wertvoller Ratschlag, durchaus, mit überzeugendem Anschauungsmaterial. Wenn da nur nicht diese hilflos anmutenden Versuche wären, der Sinnesflut eine Struktur zu geben: Schon bald wiederholt sich der Wortlaut der bedeutungsschwangeren Kommentare. Der Erlebnisbericht der schönen Snowboarderin Lene (eine der raren weiblichen Protagonistinnen) kann das Material auch nicht sinngebend zusammenhalten.

Donard hat auch keine Skrupel, den Unfalltod von Snowboarder Marco Siffredi in der jüngsten Folge seiner Dokumentarserie als emotionalen Klimax zu setzen und auch noch ausgiebig darauf herumzureiten. Ein feiger Entscheid, auch in Anbetracht dessen, dass man nach langjähriger Filmerfahrung doch andere Kniffe zur Verfügung haben sollte, um seinem Streifen den ultimativen Kick zu verpassen.