Die Trauzeugen Australien, Grossbritannien 2011 – 97min.
Filmkritik
Die Alptraumhochzeit
A Few Best Men erzählt von der Katerstimmung nach einem Polterabend in Australien. Strippenzieher der schwarzen Komödie ist Drehbuchautor Dean Craig. Der Brite weiss, wie man Familienfeiern aufmischt.
Noch am selben Tag, als David (Xavier Samuel) vom Strandurlaub zurück nach London kommt, enthüllt er seinen besten Freunden Tom (Kris Marshall), Graham (Kevin Bishop) und Luke (Tim Draxl) seine Zukunftspläne: Er will in Australien seine Ferienliebe heiraten, und seine Kumpels sollen ihn als Trauzeugen begleiten. Am anderen Ende der Welt stellt David den Jungs seine Braut Mia (Laura Brent) vor. Und Mia ist nicht nur bildschön, sondern auch sympathisch und vermögend.
Was genau läuft hier schief? Erst einmal nicht viel: Mias Vater hat eine enge Beziehung zu seinem Schafsbock Ramsy und Mias Schwester ist dick und lesbisch. Aber sonst? Alles ganz normal. Und wäre Tom nicht auf die Idee gekommen, im Busch etwas Gras für den Polterabend aufzutreiben, und hätte Graham da nicht nach der falschen Tasche gegriffen, der Traumhochzeit wäre bestimmt nichts im Weg gestanden.
Die Ausgangslage von A Few Best Men ist typisch für Dean Craig, der spätestens seit seinem Drehbuch zu Death at a Funeral als einer der Top-Stars des schwarzen britischen Humors gilt. Craig hat, für einen Drehbuchautoren ungewöhnlich, für A Few Best Men auch gleich die ausführende Produktion übernommen und die Rollen mit den besten britischen und australischen Komödiendarstellern besetzt. Aus dem starken Ensemble ragt Rebel Wilson heraus, in der Nebenrolle als Mias Schwester. Obschon der Film mit schlagfertigen Dialogen besticht, vermag Autor Craig aber nicht, an die Qualität von Death at a Funeral anzuknüpfen.
Wo der Fokus des Filmes liegt, nämlich beim Brautpaar, da passiert nicht viel. David und Mia bleiben bis zum Ende hübsch und verliebt - ihre Trauung ist nie ernsthaft gefährdet. Craig lässt David nichts zu Schulde kommen. Es sind seine Kumpels, die mit allen erdenklichen Schwächen ausgestattet sind und von einem Fettnäpfchen ins nächste treten. Das ist wirklich recht lustig; allerdings nur solange Tom, Graham und Luke aus Not heraus handeln. Wenn sie jedoch die Hochzeit absichtlich zu sabotieren scheinen, dann ist das nicht mehr zum Lachen. So verkommt der Film mit zunehmender Dauer zu einer Slapstickkomödie und endet in einer strukturellen und formellen Willkür.
Dein Film-Rating
Kommentare
Sehr schlecht. Alles schon gesehen, völlig vorhersehbar und überhaupt nicht lustig.
Naja... das Thema Polterabend und katastrophale Hochzeiten ist tatsächlich langsam ausgelutscht und bringt selten etwas Neues. Kann man sehen, muss man aber nicht
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