Devil's Knot USA 2013 – 114min.
Kurzbeschreibung
Der kanadisch-armenische Autorenfilmer Atom Egoyan ist für kraftvolle und eindringliche Filmdramen bekannt. Verlust und Trauer bilden thematische Schwerpunkte seines Œuvres - so auch in seinem neuesten Werk. Ausgangs- und Drehpunkt der auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte sind drei grausame Kindsmorde, die 1993 als die sogenannten Memphis-Morde die USA in Atem hielten. Die drei Opfer, achtjährige Pfadfinder, werden nackt und verstümmelt in einem Wassergraben in West-Memphis aufgefunden. Rasch kommen Gerüchte auf, die Kinder seien im Zuge satanischer Rituale umgebracht worden. Der Tat verdächtigt werden schliesslich drei Männer. Der Privatdetektiv Ron Lax (Colin Firth), der unentgeltlich für die Angeschuldigten ermittelt, sucht nach Beweisen für ihre Unschuld. Pam Hobbs (Reese Witherspoon), Mutter eines der Mordopfer, glaubt lange an die Schuld des Trios - bis auch ihr erste Zweifel kommen.
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Kommentare
Niemand sollte sich diesen Film anschauen, der an der Aufklärung der Ermordung von drei achtjährigen Buben Interesse hat. Die Basis ist zwar eine wahre Begebenheit aus den 90 Jahren und spielt in einer Gegend, die vom Fundamentalismus dominiert wird. Atom Egoyan macht daraus eine Schlaftablette, die wegen der Widersprüchlichkeit der Aussagen bestenfalls Empörung hervorrufen kann, falls nicht schon zuvor der Tiefschlaf verlockender war. Ein chaotischer Wirbel von Vermutungen und deren Zurücknahme reduziert das Interesse am Plot zusehends. Ebenso ergeht es den Vorurteilen und hanebüchenen, fachlichen Fehlern beim Justizapparat. Zeugen lügen nicht aus Hinterhältigkeit, sondern aus Dummheit. Aussagen werden durch Drohungen verhindert, Geständnisse widerrufen. Und in diesem undurchdringlichen Dschungel aus Vermutungen und einer immer unklarer werdenden Gemengelage versucht Ermittler Ron Lax (Colin Firth) einen Durchblick zu erhalten. Ein Unterfangen, dass noch durch den völlig unmotivierten Auftritt seiner Ex Margaret (Amy Ryan) zusätzliche Verwirrung stiftet. In diesem Geschwurbel ist der Hinweis auf vermuteten Satanismus noch eine konkrete Option. Und die Anwendung eines Lügendetektors erfüllt den Tatbestand einer Schaufensterdekoration. In diesem Gerichtsthriller wird so ziemlich alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden kann. Und dann wird dem Zuschauer quasi als Epilog noch eine Aussage um die Ohren gehauen, an der er wahrlich verzweifeln muss. Ermittler Lax gesteht Mrs. Hobbs – einer der trauernden Mütter am Ufer eines malerischen Flüsschens, dass er keine Lösung hat…
Da bleiben auch die nachgereichten Daten über abgesessene Jahre bzw. der Deal zwischen Delinquenten und der Justiz ein laues Lüftchen im Schatten der Wahrheit. Klar ist nur eins: die Verurteilten waren es bestimmt nicht.… Mehr anzeigen
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