Kurzbeschreibung
Prolog
In Lutters verlassener Schänke hört man einen Chor der Wein- und Biergeister, während in der Oper nebenan Don Giovanni aufgeführt wird. Die Gäste werden für später am Abend erwartet, unter ihnen der Dichter Hoffmann und die Opernsängerin Stella aus Mailand, aber zuerst erscheint Hoffmans Muse. Da sie weiss, dass das Schicksal bestimmt hat, dass Hoffmann sich heute abend zwischen seiner Liebe zur Muse und seiner Liebe zu ihrer Rivalin Stella entscheiden muss, ruft die Muse die Geister um Hilfe an. Dann verschwindet sie, um die Gestalt von Nicklausse, Hoffmanns Freundin, anzunehmen. Stadtrat Lindorf besticht Andrès, Stellas Diener, einen Brief abzufangen, den sie an Hoffmann geschrieben hat; darin befindet sich der Schlüssel zu ihrer Garderobe. Lindorf, der zuversichtlich ist, jedes Ziel zu erreichen, hat vor, dieses Stelldichein selbst wahrzunehmen. Eine Gruppe lärmender Studenten betritt die Schänke. Hoffmann erscheint mit Nicklausse, und Lindorf erspäht sie von Weitem. Hoffmann ist verstört; die Studenten fordern ihn auf, zu trinken und zu singen, und er reagiert mit einer Ballade von einem grotesken Zwerg namens Kleinzack, von der er aber bald abschweift, um Erinnerungen an vergangene Liebesgeschichten von sich zu geben. Die Feuerzangenbowle wird angezündet, aber die gute Stimmung wird von Lindorf zerstört, der Hoffmann zu einem Austausch sarkastischer Beleidigungen provoziert. Schliesslich unterbricht Nicklausse und zerstreut die angestaute Spannung, aber die Begegnung hinterlässt bei Hoffmann eine ominöse Vorahnung. Als die Studenten ihn mit seiner aktuellen Leidenschaft für Stella aufziehen, erbietet er sich, von drei vergangenen Liebesgeschichten zu erzählen...
ERSTER AKT
Während er auf seine Gäste wartet, bewundert der Erfinder Spalanzani seine neueste Erfindung, die mechanische Puppe Olympia, mit welcher er hofft, das Geld wiedergutzumachen, das er beim Zusammenbruch des Bankhauses Élias verloren hat. Hoffmann, der als erster eintrifft, entdeckt Olympia und verliebt sich in sie. Nicklausse verspottet ihn sanft. Der verrückte Wissenschaftler Coppélius trifft ebenfalls ein und verkauft Hoffmann eine Zauberbrille, durch die er allein Olympia als menschliches Wesen wahrnimmt. Spalanzani und Coppélius streiten sich über ihren Anteil am Profit der Puppe, wobei letzterer behauptet, ihre Augen zu besitzen. Als Coppélius sich bereit erklärt, Spalanzani seine Rechte für 500 Dukaten zu verkaufen, überreicht ihm der Erfinder einen Scheck des Bankhauses Élias. Coppélius schlägt scherzhaft vor, Olympia solle mit Hoffmann verheiratet werden. Nachdem die anderen Gäste eintreffen, bezaubert Olympia sie mit einer brillianten Arie, bei der Spalanzani sie an der Harfe begleitet. Ohne darauf zu achten, dass die Puppe regelmässig aufgezogen werden muss, ist Hoffmann hingerissen. Als alle anderen zu Tisch gehen und die beiden allein lassen, schüttet Hoffmann Olympia sein Herz aus. Im Glauben, dass sie seine Gefühle erwidere, küsst er sie; sie setzt sich ruckartig in Bewegung und verlässt das Zimmer. Nicklausse versucht ihm zu verstehen zu geben, dass Olympia kein lebendiges Wesen sei, aber der Dichter weigert sich, auf sie zu hören. Coppélius kehrt wütend zurück, nachdem er entdeckt hat, dass Spalanzanis Scheck wertlos war, und versteckt sich, als die Gäste zurückkommen, um einen Walzer zu tanzen. Hoffmann und Olympia tanzen ebenfalls und drehen sich schneller und schneller, bis Hoffmann hinfällt und die Zauberbrille zerbricht. Coppélius sieht seine Chance zur Rache gekommen, ergreift Olympia und zerstört sie.
ZWEITER AKT
Crespel ist mit seiner Tochter Antonia nach München geflohen, um ihre Liebesbeziehung mit Hoffmann zu beenden. Am Spinett singt sie ein klagendes Liebeslied. Crespel fleht sie an, nicht mehr zu singen; sie hat ein schwaches Herz, und die Anstrengung gefährdet ihr Leben. Er weist seinen schwerhörigen Diener Frantz an, niemanden einzulassen, während er selbst fort ist. Als er allein ist, versucht Frantz zu singen und zu tanzen. Hoffmann erscheint, und Nicklausse erinnert ihn an seine vergangenen Liebesgeschichten und versucht ihn zu überzeugen, sich ganz auf seine Kunst zu konzentrieren. Hoffmann jedoch widersetzt sich und schwört Antonia ewige Liebe. Obwohl sie sagt, ihr Vater habe ihr das Singen verboten, kann sie nicht widerstehen, Hoffmann zu fragen, ob er sie hören möchte. Sie singen zusammen ein Liebeslied, bis Antonia beinahe ohnmächtig wird. Crespel kehrt zurück und ist beunruhigt durch das Erscheinen des Dr. Mirakel, den er als Boten des Bösen erkennt: Mirakel hatte schon Crespels Frau behandelt, als sie starb. Hoffmann beobachtet heimlich, wie der böse Arzt sich nach Antonia und ihrer überwältigenden Liebe zur Musik erkundigt. Mirakel fragt nach dem abwesenden Mädchen und beschreibt ihren unregelmässigen Puls; als er ihr befiehlt zu singen, hört man ihre Stimme. Der Doktor bietet Medikamente an, um das Mädchen zu retten, aber Crespel, der weiss, dass dies ihren Tod bedeuten würde, zwingt Mirakel zu gehen. Als Antonia zurückkehrt, fleht Hoffmann sie an, nicht zu singen. Zögerlich stimmt sie zu, und er verabschiedet sich mit dem Versprechen, am nächsten Tag zurückzukehren. Mirakel kehrt plötzlich zurück und quält Antonia mit ihren Aussichten, eine berühmte Sängerin zu werden. Das Mädchen ruft das Bildnis ihrer Mutter, einer berühmten Sängerin, an, um der Versuchung zu widerstehen. Mirakel erweckt das Porträt zum Leben und erklärt, dass ihre Mutter durch ihn spreche und wünsche, dass Antonia denselben Ruhm erreiche wie sie. Mirakel spielt immer ausschweifender seine Geige, und Antonia singt dazu immer fieberhafter, bis sie zusammenbricht. Hoffmann stürzt herein, aber sie ist bereits gestorben.
DRITTER AKT
In einem Palast am Canale Grande von Venedig singt die Kurtisane Giulietta mit Nicklausse eine schwermütige Barcarole. Hoffmann ändert schlagartig die Stimmung, indem er ein Spottlied über die Fleischeslust singt. Giuliettas momentaner Liebhaber Schlemil beobachtet eifersüchtig ihre augenscheinliche Zuneigung zu Hoffmann. Giulietta lädt ihre Gäste an den Spieltisch ein, aber Nicklausse bleibt zurück, um Hoffmann vor einer Beziehung mit der Kurtisane zu warnen. Der Dichter leugnet jegliches Interesse an ihr und erklärt, wenn er sich in sie verliebe, möge der Teufel seine Seele haben. Dappertutto, der dies mit anhört, besitzt einen grossen Diamanten, mit dem er Giulietta bestechen will, damit sie Hoffmanns Spiegelbild stiehlt, so wie sie bereits Schlemils Schatten gestohlen hat. Vom Diamanten verlockt, stimmt Giulietta zu. Sie flirtet mit Hoffmann, der bereits im Aufbruch war, und er verliebt sich schlagartig in sie; während eines leidenschaftlichen Duetts führt sie Dappertuttos Befehl aus. Schlemil kehrt zurück und bezichtigt Giulietta, ihn um Hoffmanns willen verlassen zu haben. Als Dappertutto eine Bemerkung über die Blässe des Dichters macht, bittet Hoffmann um einen Spiegel und sieht mit Entsetzen, dass er sein Spiegelbild verloren hat, aber er ist in seiner Verliebtheit gefangen. Als die Gäste sich verabschieden, verlangt Hoffmann von Schlemil den Schlüssel zu Giuliettas Zimmer; als Schlemil sich weigert, bringt Hoffmann ihn in einem Duell mit einem Schwert um, das ihm Dappertutto reicht. Hoffmann nimmt seinem Rivalen den Schlüssel ab und stürzt zu Giuliettas Zimmer, das jedoch schon leer ist. Bei seiner Rückkehr muss er mitansehen, wie sie mit einem neuen Verehrer den Palast verlässt, dem Zwerg Pitichinaccio, den sie umarmt...
EPILOG
Hoffmann hat seine Erzählungen beendet und will nur noch trinken und vergessen. Nicklausse verrät, dass jede der Geschichten eine Facette einer einzigen Frau, nämlich Stella, beschrieben habe. Als sie nach der Vorstellung in die Schänke kommt, findet die Opernsängerin den Dichter verwirrt und hämisch vor; Stella schickt sich an, mit dem triumphierenden Lindorf zu gehen. Hoffmann unterbricht ihren Aufbruch, indem er eine letzte Strophe von "Kleinzack" singt; dann bricht er zusammen. Nur die Muse bleibt mit Hoffmann zurück - endlich gehört er ihr allein. [Pressetext]
Kinostart
Deutschschweiz: 31. Januar 2015
Romandie: 31. Januar 2015
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