Barfuss durchs Leben gehen

Der spirituelle Kern der Zen-Philosophie kreist um ein grundsätzliches Loslassen. Zazen, das meditative Sitzen mit halboffenen Augen, ist ein Weg, dies zu üben.

Der ruhige, stille Film begleitet die Protagonistin bei ihrer Initiation. Vom beschwerlichen Fussweg hinauf ins kleine japanische Kloster, bis zur Einführung in die strukturierten Tagesabläufe und Rituale der Gemeinschaft. Von der Entdeckung der eigenen Unsicherheit und Verletzlichkeit.

Der Regie gebührt Dank und Respekt: sie übte sich im Weglassen. Offeriert nur kleine Einblicke, ohne Erklärungen nachzureichen, die in der Zen-Tradition ohnehin keinen Sinn ergeben würden. Den das Leben bedeutet, im Fluss zu sein. Enttäuschungen oder gar Rückschläge, werden als Wegmarken zur Befreiung gedeutet.

Wer neugierig ist, entdeckt in diesem Film, begleitet durch die kongeniale geschnittene Ton- und Musik-Collage, eine Reflexion über die Kraft des Nichts. Mein Tipp: Am besten selber hingehen, den Film schauen und dann entscheiden: was mache ich mit dem Rest meines Lebens.… Mehr anzeigen