Pitch Perfect 3 USA 2017 – 93min.

Filmkritik

Ausgepitcht, hat sich's

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Nach zwei Kassenschlagern endet die Pitch-Perfect-Trilogie um eine weibliche A-cappella-Band mit einer bitteren Note.

Die Bellas haben das vertraute Uni-Leben der kalten Realität des wahren Lebens geopfert. Becas (Anna Kendrick) Job als Musikproduzentin ist nicht, was sie sich davon versprochen hat, Chloes (Brittany Snow) Karriere als Tierarzt-Helferin fällt flach und den anderen Bellas geht es auch nicht viel besser. Als sich ihnen die Chance bietet, gemeinsam für die amerikanischen Soldaten in Übersee aufzutreten, nimmt die A-cappella-Band gerne an. Dort wird jedoch eine Rivalität mit der Girlband EVERMOIST und deren Leadsängerin Calamity (Ruby Rose) entfacht und Fat Amys (Rebel Wilson) mysteriöser Vater (John Lithgow) taucht aus der Versenkung auf und bringt die Girls vom Regen in die Traufe.

Das Drehbuch von Kay Cannon und dem Newcomer Mike White macht schlichtweg keinen Sinn. Warum sollten sich Bands auf einer Goodwilltour für das Militär als Rivalen sehen? Warum wirft Beca ihren Traumjob so leichtfertig hin und welche Rolle spielt DJ Khaled, dessen Name konstant erwähnt wird, eigentlich in diesem Film? Die Geschichte weigert sich, einen roten Faden zu finden und führt sogar im dritten Akt noch neue Hauptfiguren ein. Regisseurin Trish Sie (Step Up, All In) versucht ihr Bestes, mit selbstkritischen Sätzen wie „Das ganze Leben ist ein Wettbewerb“ oder Anspielungen über die Überflüssigkeit zweier Bella-Mitglieder, Jessica und Ashley, das Publikum bei der Stange zu halten.

Diese Filmtrilogie wurde von Frauen geschrieben, von Frauen inszeniert und zeigt Frauen in den Hauptrollen. Das ist im Hollywood vor der „MeToo“-Bewegung eine wahre Errungenschaft. Als Frau und Filmkritikerin hätte ich diesen dritten Teil von Pitch Perfect viel lieber haben mögen. Wie Rocky und ähnliche Film-Serien waren auch diese Filme nach einem gewissen Muster gestrickt und vielleicht wollte man mit diesem dritten Film die Formel über den Haufen werfen. Für den Versuch gebührt den Filmemachern Lob und Rebel Wilson als weibliche Bond-Figur hat durchaus ihren Reiz, hätten wir das nicht schon Melissa McCarthy in Spy besser machen sehen. Die Stärke aller Pitch Perfect-Filme liegt in ihren Hauptdarstellerinnen und deren eingängigen a-cappella Mash-Ups, die sich aber Ende 2017 etwas altmodisch anhören und die Zuschauer nur mit einem lustlosen Zehenwippen aus dem Kino entlassen.

20.12.2017

2

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Cooler und Temporeicher 3.ter Teil. Klar Teil.1 wird nicht getobt aber er ist besser als Teil.2 den dieser war nur eine öde/fade Kopie von Teil.1.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


Taz

vor 6 Jahren

Wieder ein Film "zuviel". Hätte man nach 2 Teilen abschliessen sollen. Hier kommt kaum Stimmung auf und die Witze sind ausgelutscht. Selbst Fat Amy sticht nicht.


Sarina

vor 6 Jahren

Top Film! Coole Songs, unterhaltsam und lustig...schade ist es zu Ende...


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