Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2023 – 86min.

Filmkritik

Gemeinsam macht es mehr Spass

Filmkritik: Teresa Vena

Bei den richtigen Lehrern und Lehrerinnen kann man in der Schule die wichtigsten Lektionen fürs Leben lernen. Dazu gehören Empathie, Teamgeist und Toleranz. Diese Werte erkämpfen sich auch die Figuren in der neuen Verfilmung von Erich Kästners berühmtem Jugendroman.

Der grösste Wunsch des Stadtkindes Martina (Leni Deschner) ist, auf ein Internat in den Bergen zu gehen. Wenn sie am Ende des Semesters die Aufnahmeprüfung besteht, darf sie bleiben. Doch bereits bei ihrer Ankunft im idyllischen Ort wird sie mitten in eine Generationen alte Fehde zwischen den einheimischen und den auswärtigen Schülern gezogen. Zusätzlich hält sie ihre Zimmergenossin Jo (Lovena Börschmann Ziegler) mit ihrer rebellischen Art auf Trab. Dann sollen die Schüler und Schülerinnen auch noch gemeinsam an der Inszenierung eines Theaterstücks für die Abschlussfeier vor den Sommerferien arbeiten. Der Schuldirektor Bökh (Tom Schilling) will damit endgültig Frieden zwischen ihnen herstellen – doch dieser muss hart erkämpft werden...

Mit Carolina Hellsgårds Adaptation von Erich Kästners Roman «Das fliegende Klassenzimmer» existieren nun vier Versionen des Stoffes. Wie die vorangegangene Verfilmung von Tomy Wigand aus dem Jahr 2003 bemüht sich auch Hellsgård, indem sie beispielsweise auf verschiedenen sozialen Schichten eingeht, einen Bezug zur Gegenwart herzustellen.

So ist die Mutter der Protagonistin alleinerziehende Krankenschwester in Berlin mit einem bescheidenen Einkommen. Der Zimmergenossin der Hauptfigur geht es zwar dank ihrer Adoption gut, sie wird aber von ihren Eltern vernachlässigt. Diese ernsten Themen bespricht der Film aus der Perspektive der Jugendlichen, ohne belehrend zu sein. Der Tonfall der Abenteuergeschichte ist insgesamt aber versöhnlich: Im Vordergrund steht die Überzeugung, dass man auch die grössten Differenzen aus dem Weg räumen kann, wenn man sich nur bemüht.

Lebendig ist der Film dank eines jungen Schauspieler- und Schauspielerinnenensembles, das präzise geführt wurde. An manchen Stellen wirken die Dialoge ein wenig steif, die Inszenierung ist dafür dicht und der Film als Ganzes kurzweilige Unterhaltung für sein junges Publikum.

09.10.2023

3

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Kommentare

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CineMani

vor einem Jahr

Kein Bumbum-/ «Bang for the Buck»-Film, sondern um echte Gefühle bemüht. Und auch die Moralpredigt kommt aus dem Off so sicher wie das Amen in der Kirche. Kann man auch im Heimkino geniessen.


Kassai

vor einem Jahr

Sehr enttäuschende Neuverfilmung eines Klassikers. Langweilig, gähnende Gespräche, keine Highlights.
Wir waren zu 8. (Alter 9-52ig)im Kino, 2 fanden den Film toll, 3 ok, 2 äusserten sich nicht 1 ist eingeschlafen.


Patrick

vor einem Jahr

Gut aufgelegte Darsteller und somit gut spielende Darsteller ~Runde . Die neue Verfilmung ist peppig,cool und ist verfeinert mit einem coolen Soundtrack. Tom Schilling hat nicht nur im Film eine Band sondern auch im richtigen Leben. Fazit:Besonders Wertvoll.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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