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#OscarGate: die (korrekten) Gewinner 2017
Skandälchen in Hollywood! Die Protagonisten von La La Land standen schon goldmännchenhaltend auf der Bühne, als das Missgeschick bekannt wurde. Den Oscar für Bester Film gewinnt nämlich Moonlight.
Ausserdem war auf dem «In Memoriam»-Dia die noch lebende Produzentin Jan Chapman, statt der verstorbenen Janet Patterson zu sehen, was Frau Chapman verständlicherweise gar nicht lustig fand.
Aber nun zu den harten Fakten. Das sind die diesjährigen Oscar-Gewinner:
Bevor er im vergangenen Herbst bei den Festivals in Telluride und Toronto plötzlich grosse Wellen zu schlagen begann, hatte niemand Moonlight auf dem Schirm. Wie auch, schliesslich waren seit dem ersten Film von Regisseur Barry Jenkins acht Jahre vergangen – und jenseits der US-Independent-Szene hatte schon damals kaum jemand Medicine For Melancholy wahrgenommen. Ganz zu schweigen davon, dass eine für gerade einmal 5 Millionen Dollar entstandene Produktion über einen schwulen Afroamerikaner in Hollywood noch selten für grosses Aufsehen gesorgt hat. Doch manchmal kommt es eben anders, als man denkt – und so darf Moonlight nach 25 Millionen Dollar Einspielergebnis allein in den USA, zahllosen Filmpreisen (darunter dem Golden Globe) und nun drei Oscars als DIE Kino-Überraschung des letzten Jahres gelten. Moonlight läuft ab 9. März bei uns im Kino.
.@MoonlightMov has officially won Best Picture at the #Oscars! Congratulations! pic.twitter.com/wUNWPEoO7X
— ABC Network (@ABCNetwork) 27. Februar 2017
Nach Leo 2016 ist heuer Emma Stone an der Reihe. Die 28-jährige überzeugte die Academy mit ihrem Spiel in La La Land und gewinnt ihren ersten Oscar als Beste Hauptdarstellerin. In der Musical-Hommage spielt Stone die angehende Schauspielerin Mia, die sich in L.A. mit Kellnern (was sonst) durchschlägt und von einem unsäglichen Casting zum nächsten tingelt.
Zum Besten Hauptdarsteller wird Casey Affleck für seine Leistung in Manchester by the Sea gekürt. Bereits bei den Golden Globes als Bester Darsteller ausgezeichnet, gewinnt der Bruder von Ben nun seinen ersten Oscar. Affleck porträtiert in Manchester by the Sea einen Menschen vor einem alles verändernden Trauma – und danach. Der Unterschied ist gigantisch, aber subtil gespielt.
Congratulations to Casey Afflek – Actor in a Leading Role! #Oscars pic.twitter.com/akwY98OFhi
— ABC Network (@ABCNetwork) 27. Februar 2017
Den Oscar für Beste Nebendarstellerin erhält Viola Davis für ihre Rolle als Rose Maxson im Drama Fences, das bei uns leider gar nicht ins Kino kam.
.@violadavis with a riveting speech as she wins #BestSupportingActress at the #Oscars! Don't miss any more moments! Tune in to ABC now. pic.twitter.com/yywY5JO5ww
— ABC Network (@ABCNetwork) 27. Februar 2017
Der Oscar für Bester Nebendarsteller geht an Mahershala Ali. Dieser spielt in Moonlight einen fürsorglichen Drogenboss, der sich dem von allen Seiten drangsalierten jungen Protagonisten Chiron annimmt.
Schweizer ohne Oscar
Die Schweiz ging, trotz grosser Hoffnungen, leider beinahe leer aus. Weder Ma vie de Courgette (nominiert für Bester animierter Spielfilm) noch La femme et le TGV (nominiert für Bester Kurzfilm) konnte sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Für Claude Barras (hier im Interview ) und Timo von Gunten dürfte es allerdings ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein, einmal am Oscar-Zirkus teilzunehmen. Mit Andrew R. Jones gewann immerhin ein Schweizer Doppelbürger einen Oscar für die Visual Effects von The Jungle Book. Jones' Frau ist Schweizerin und die Familie plant in Bälde nach Kriens zu ziehen. Jones hat bereits 2010 einen Oscar für die visuellen Effekte in Avatar eingeheimst.
Das sind die weiteren Oscar-Gewinner:
Bester fremdsprachiger Film
Bestes Drehbuch
Bester animierter Spielfilm
Beste Kamera
Beste Regie
Bestes Produktionsdesign
Beste Filmmusik
Bester Song
«City Of Stars» in La La Land
Bestes Kostümdesign
Fantastic Beasts and Where to Find Them
Bester Dokumentarfilm
Bester Dokumentar-Kurzfilm
The White Helmets
Bestes Make-up und Frisuren
Bester Schnitt
Bester Tonschnitt
Bestes adaptiertes Drehbuch
Bester animierter Kurzfilm
Bester Kurzfilm
Sing
Bester Ton
Beste visuelle Effekte
Moderator Jimmy Kimmel führte durch den Abend und liess es sich nicht nehmen, Präsident Trump auf die Schippe zu nehmen. Später am Abend fragte er bei The Donald gar nach, ob dieser schon weggenickt sei.
Hey @realDonaldTrump u up?
— Jimmy Kimmel (@jimmykimmel) 27. Februar 2017