Pressetext
No Such Thing
Nachdem eine ihrer TV-Crews, die der Legende von einem real existierenden Monster im Norden Islands nachgehen sollte, spurlos verschwunden ist, schickt die verantwortliche New Yorker Newsproduzentin (Helen Mirren) die unerfahrene Beatrice (Sarah Polley), die Freundin eines der Vermissten, nach Reykjavik, um die Hintergründe des Verschwindens vor Ort zu recherchieren. Doch Beatrices Flugzeug stürzt ins isländische Meer. Die Journalistin überlebt schwer verletzt. Dank einer äusserst riskanten und ebenso schmerzvollen Operation kann sie sechs Monate später wieder gehen. Aus dem Spital entlassen, macht sie sich in Begleitung ihrer empathischen Ärztin (Julie Christie) auf den beschwerlichen Weg nach Norden. Als die Strasse endet, reitet Beatrice allein weiter und erreicht schliesslich zu Fuss Heimsenda. In diesem heruntergekommenen Hüttendorf an der Küste, wo sich die Spur des Fernsehteams verliert, wird sie von den zwielichtigen Einheimischen betrunken gemacht und zusammen mit ein paar Flaschen Schnaps vor einem Eisenbunker am Fuss der Klippe abgelegt. Doch das Monster (Robert John Burke) verschmäht dieses neuerliche Menschenopfer – und ist von der Unerschrockenheit seiner «Besucherin» so sehr beeindruckt, dass es schon bald mit ihr ins Gespräch kommt und ihr das Ausmass seiner Jahrhunderte währenden Einsamkeit schildert. Schliesslich gelingt es ihm, die junge Frau von der Unerträglichkeit seines Daseins zu überzeugen. Dank der Hilfe von Beatrices Chefin können die beiden nach New York reisen. Doch in der Metropole gerät die als gigantisches Medienspektakel aufgezogene Bändigung des menschenfressenden Berserkers mit dem Habitus eines Rockstars aus dem Ruder. Dem kultisch verehrten Autorenfilmer Hal Hartley (von dem auch Drehbuch und Musik stammen) ist mit No Such Thing ein höchst eigenwilliger und ebenso intelligenter Beitrag zum Motiv von der Schönen und dem Biest gelungen. Zu sehen ist ein rarer, ebenso fesselnder wie schräger Streifen, in dem Sarah Polley auf ihrem schicksalhaften Weg vom Unfall- zum Medienopfer sämtliche Facetten ihrer Schauspielkunst zeigt.
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