Filmkritik
Khakee
"Khakee" ist die erste indische Grossproduktion, die 2004 erscheint. Der Film glänzt einerseits mit der "The Queen of Bollywood" bezeichneten, beliebtesten Bollywood-Schauspielerin Aishwarya Rai, die bei uns in der weiblichen Hauptrolle von "Devdas" zu sehen war. Andererseits spielt mit dem legendären Amitabh Bachchan der grösste lebende indische Filmstar des vergangenen Jahrhunderts mit, der auch in letzter Zeit grosse Erfolge feierte ("Kabhi Khushi Kabhie Gham", "Baghban").
"Khakee" beinhaltet trotz seiner als Thriller angelegten Handlung alle bekannten Elemente eines Mainstream-Hindi-Movies wie bildgewaltig fotografierte, modern im Stil von Musikvideos choreografierte Sing- und Tanzszenen und einen Soundtrack, der bereits die indischen Hitparaden anführt. Das Genre der Polizeifilme hat in Bollywood eine lange Tradition, und "Khakee" bindet Elemente ein, die zumindest ein westliches Publikum nicht in einem Thriller erwarten würde. Der Filmtitel bezieht sich übrigens auf die Farbe der Polizeiuniformen.
Eine vermeintliche Routine-Mission, der Gefangenen-Transport eines Terroristen nach Bombay, endet für die begleitenden Polizisten als Albtraum. Sie geraten in einen Hinterhalt und nur mit viel Glück kann die Flucht des offensichtlich äusserst gefährlichen Verbrechers verhindert werden. Ein anderes Team soll den Transport weiterführen, angeführt vom alternden und enttäuschten Polizeioffizier Anant Shrivastav (Amitabh Bachchan), der in dieser Mission die letzte Chance sieht, sich zu beweisen. Ihm zur Seite gestellt werden zwei Inspektoren mit völlig unterschiedlichem Charakter. Der erfahrene, mutige aber bis ins Innerste verdorbene Inspektor Shekhar Sachdev ist skrupellos, amoralisch und selbstsüchtig. In seinen Augen ist die Linie zwischen Gut und Böse, zwischen Recht und Unrecht schon lange verschwommen. Er wollte nie an einem derartigen Himmelfahrtskommando teilnehmen, wurde aber dazu gezwungen und verfolgt nun seine eigenen, dubiosen Interessen.
Für den jungen Unterinspektor Ashwin Gupte ist dies der erste ernsthafte Auftrag. Er wird getrieben von Ambitionen, Hoffnungen, Werten und guten Absichten, die alle im Laufe der nun folgenden Ereignisse zerschlagen werden. Ashwin wird auf brutale Weise erfahren müssen, dass es einen massiven Unterschied zwischen der Ausbildung auf der Polizeischule und der Realität gibt.
Die drei Offiziere, begleitet von zwei weiteren Polizisten, werden in Laufe des Auftrages, den gefährlichen Terroristen und einen wichtigen Belastungszeugen von Chandanghad nach Bombay zu bringen nicht nur gegen ihre eigenen inneren Dämonen kämpfen müssen. Sie werden bald mit einem sehr realen, aber gleichzeitig gesichts- und namenlosen Feind konfrontiert, der verhindern will, dass sie Bombay erreichen und der ihnen immer einen Schritt voraus ist. Der Auftrag wird zu einer Fahrt in eine düstere Welt von Verschwörungen, Korruption, Brutalität und Terror, wo nichts ist wie es scheint, jedermann zu kaufen ist und niemandem vertraut werden kann, nicht einmal sich selbst.
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