Lichter der Vorstadt Finnland, Frankreich, Deutschland 2006 – 78min.
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lange überlegen vor dem Sprechen oder gar nicht sprechen, sein Innenleben für sich behalten und Teilnahmslosigkeit demonstrieren, Kühle, Kälte und Dunkelheit. Das aber eben auch noch viel mehr, nicht Gezeigtes, ist typisch Kaurismäki und eben auch typisch finnisch.
Kaurismäki bleibst seiner Linie treu. Einmal mehr geht es um an Verlierer-Typ am Rande der Gesellschaft. Einmal mehr verknüpft er finnische Kälte, Gewalt und zarten Herzschmerz in unverkennlicher Weise. Ein typischer Kaurismäki, wenn auch nicht sein bester!
Wieso müssen denn immer alle Filmfiguren so handeln wie wir es tun würden, oder besser gesagt wie wir es gerne tun würden? Denn wären wir wirklich so viel schlauer als Koistinen? Blendet er nicht einfach alle Warnsignale aus, weil er alles dem Wunsch aus der Einsamkeit auszubrechen unterordnet? Und ist es eigentlich nicht ein Grossartiger Sinn für Gerechtigkeit, wenn er die angebliche Geliebte nicht verrät, weil die ja auch mehr Opfer als Täterin ist?
Kaurismäki gibt uns durch die Ruhe und Langsamkeit in seinen Filmen genug Zeit solche und andere Überlegungen anzustellen. Und das finde ich sehr spannend.
Man muss also durchaus nicht Finnin oder Finne sein um diesen Film zu mögen! Man muss, überspitzt gesagt, einfach einen guten (Film-) Geschmack sein Eigen nennen können und den Versuch Beweggründe anders handelnder Menschen zu verstehen spannend finden.
Ich mag zwar andere Filme von Kaurismäki auch lieber als der Neuste, aber auch dieser ist ein Meisterwerk.… Mehr anzeigen
Warm und zuversichtlich, trotz zelebrierter Kälte. Sollte ich ahnenforschen?
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