L'ombre des femmes Frankreich, Schweiz 2015 – 85min.
Filmkritik
Ein Schatten seiner selbst
Pierre und Manon sind arm. Sie drehen mit sehr bescheidenen Mitteln Dokumentarfilme und halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Eines Tages begegnet Pierre Elisabeth, einer hübschen jungen Praktikantin, die schon bald zu seiner Geliebten wird. Doch Pierre hat nicht vor, Manon für Elisabeth zu verlassen – er will sie beide behalten.
Regisseur Philippe Garrel bleibt seinen üblichen Themen treu: Liebe; Paare; Betrug. Die Story, die er in L'ombre des femmes erzählt, ist altbekannt und Garrel vermag es nicht ihr neue Wendungen hinzuzufügen. Die Bilder des Schweizer Kameramannes Renato Berta allerdings sind überwältigend, Stanislas Merhar perfekt besetzt als mürrischer Pierre und Clotilde Courau spielt eine Frau, die direkt einem New Wave Film entsprungen sein könnte.
Aber Garrels omnipräsente Nostalgie für das Paris der 70er und seine patriarchalische Erzählweise sind ärgerlich. Obwohl der Filmtitel das Gegenteil verspricht, lebt Manon im Schatten ihres Mannes. Unkritische Fans von Philippe Garrel mögen auch an seinem neusten Werk Gefallen finden, Andere mögen L'ombre des femmes als einer seiner schlechteren Filme abhaken.
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