Neruda Argentinien, Chile, Frankreich, Spanien, USA 2016 – 107min.
Kurzbeschreibung
Als der kommunistische Senator und berühmte Schriftsteller Pablo Neruda im Jahr 1948 zum wiederholten Male den chilenischen Präsidenten für seine Unterdrückungspolitik kritisiert, wird ihm kurzerhand seine Immunität entzogen. Einer Verhaftung kann sich der Dichter gerade rechtzeitig entziehen und ist fortan gezwungen, in den Untergrund zu gehen. An seine Fersen heftet sich der ehrgeizige Polizeiermittler Óscar Peluchonneau, der Neruda aufspüren und verhaften soll.
Kinostart
Deutschschweiz: 23. Februar 2017
Romandie: 4. Januar 2017
Regie
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Viele kennen den Dichter Pablo Neruda vom Hören Sagen, wissen vielleicht auch, dass er Lyrik geschrieben hat, haben aber nichts davon gelesen. Jenseits der Insiderkreise wurde er erst durch den Film ‘Il Postino‘ bekannt.
Jetzt hat sich Pablo Larrain des Dichterfürsten angenommen und einen Film über seine Flucht aus Chile gemacht. Die politischen Hintergründe des Landes bleiben etwas vage, außer dass man ihm vorwirft Kommunist zu sein. Larrain konzentriert sich allein auf Nerudas (Luis Gnecco) Flucht und betont dieses Katz- und Mausspiel mit einem ehrgeizigen Polizisten Oscar (G.G. Bernal).
Ohne auf Vollständigkeit zu beharren, werden in die Handlung recht freizügige Szenen aus Bordellen eingeschoben sowie fiktive Dialoge zwischen Nerudas Ehefrau Delia (Mercedes Moran) und Oscar, in denen die Idee verbalisiert wird, dass sowohl er als auch sie selbst nur gedachte Figuren des Lyrikers und eigentlich unsterblich seien. Das tut der Action keinen Abbruch. Wenig ist von Nerudas Lyrik zu hören (‘ich jagte den Adler, doch ich konnte nicht fliegen‘). Manche Passagen wie die aus der Ode an das Leben klingen wie Aphorismen die sich als Gebrauchsanweisung für den Alltag eignen ‘Langsam stirbt, wer Sklave der Gewohnheit wird.‘ oder voller lyrischen Sonnenscheins ‘Emotionen, die ein Gähnen in ein Lächeln verwandeln.‘
Der Film betont die ungeheure Beliebtheit des Dichters bei seinen Landsleuten vor allem bei den Genossen der KPC und in Europa (z.B. Picasso) und macht Lust auf Nerudas Gedichte. Anspruchsvolle Unterhaltung also!… Mehr anzeigen
Gefragt, was er vom sogenannt starken Mann im Weissen Haus hält, antwortete der Regisseur Pablo Larraín kürzlich in einem Interview: “Trump has the nuclear codes and the US army. What do we have? A camera. And I’m going to use it,”
Genau dies hat der Chilene im neuen und sehenswerten Film über seinen Namensvetter Pablo Neruda getan. Doch wie nähert man sich einem längst verstorbenen Künstler, einem in ganz Lateinamerika verehrten Poeten, einer Ikone, die viele schon zu kennen glaubten?
In dem er die Zuschauenden auf eine rasante, gewagte Fahrt, ähnlich einer Reise mit dem Schnellzug, mitnimmt. Mit Gael García Bernal in der Rolle des Inspektors, zeigt er uns die wechselhafte Geschichte des Senatoren, Kommunisten und Snob Pablo Neruda. Auf eine völlig neue, lehrreiche und auch filmtechnisch ungewohnte und doch stets unterhaltsame Art.… Mehr anzeigen
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Kinoprogramm
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