Verschwörung Schweden, USA 2018 – 116min.
Filmkritik
Dieser Drache speit kein Feuer
Auch eine Schauspielerin von Claire Foys (The Crown) Kaliber kann diese mittelmässige Folge aus der Girl with a Dragon-Tattoo-Reihe nicht besser machen.
Lisbeth Salander (Claire Foy) wird vom früheren NSA Angestellten Frans Balder (Stephen Merchant) engagiert, um seine Software, die Zugang zu allen nuklearen Lancierungssequenzen der Welt bietet, von der amerikanischen Regierung zurückzustehlen, weil sein schlechtes Gewissen nicht will, dass sie in die falschen Hände fällt. Als neben dem US- auch der schwedische Geheimdienst und eine Gruppe russischer Krimineller an diesem Computerprogramm interessiert sind, wird es für Lisbeth brenzlig.
Sollte sich diese Zusammenfassung langweilig anhören, dann ist mein Job schon getan. Diese Folge der Elisabeth-Salander-Geschichten, der ersten, die nicht auf einem Roman von Stieg Larsson basiert, mangelt es an der Bissigkeit und Brisanz seiner Vorgänger. Sieben Jahre sind seit David Finchers Film mit Rooney Mara in der Rolle der Lisbeth vergangen, obwohl auch diese Version nach der grossartigen schwedischen Verfilmung der Millenium-Trilogie als überflüssig kritisiert wurde. Mit Regisseur Fede Alvarez (Don't Breathe) ist ein ganz neues Team am Ruder, das dem Drachen nicht nur die Krallen gezogen, sondern auch das Feuer ausgemacht hat.
In einer frühen Szene in The Girl in the Spider's Web versuchen die Filmemacher zwar, Lisbeth, dem Opfer einer Vergewaltigung, ihren Status als feministischer Racheengel misshandelter Frauen zurückzugeben. Aber die Szene ist mehr Stil als Substanz. Dieses zentrale Thema in Lisbeths Leben wird erst in den letzten fünf Minuten des Films wieder aufgegriffen, als wäre es ein Nebengedanke. Stattdessen wird Lisbeth auf eine Jagd nach den Räubern der besagten Software und den Kidnappern von Balders Sohn geschickt, die wahrscheinlich von James Bond oder Ethan Hunt spannender oder eleganter hätte erledigt werden könnte.
The Girl in the Spider's Web raubt dieser feministischen Heldin ihre komplizierte Sexualität. In den Szenen zwischen Lisbeth und ihrem Ex-Freund Mikael Blomkvist (Sverrir Gudnason) sprühen keine Funken, zwischen ihr und einem weiblichen One-Night-Stand knistert es auch nicht, und ihre Frustration, sexueller und anderer Natur, gibt Lisbeth nur durch den gelegentlichen elektrischen Stoss mit dem Taser in die Nüsse eines feindlichen Russen Ausdruck. Es ist, als würden sich Alvarez & Co. vor der Kraft einer ganzheitlichen Lisbeth Salander fürchten und reduzierten sie deshalb zu einer gängigen Männerphantasie des "Crazy Chicks" auf Rachefeldzug. Lisbeth Salander und ihre Fans verdienen einen besseren Film.
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Kommentare
Millenium-Puristen werden es wahrscheinlich anders sehen, aber "The Girl in the Spider's Web" braucht den Vergleich mit Teil 2 und 3 der Schwedischen Original-Trilogie, mit Rapace als Salander, nicht zu scheuen. Solide Actionunterhaltung.
Vorgeschichte aus der Mellinium Trilogie zum Trotz.
Coole tolle spannende Story in einen Action Movie mit Frauen Power.
Hat mir super gefallen. Uneingeschränkte Empfehlung, wenn man nicht die Vorgeschichte zu ernst nimmt.
Cooles & Düsteres Action Movie das einem für knapp 2 Stunden unterhält und auch über eine famose Kamera~Arbeit verfügt.Verschwörung kommt wie eine Weibliche Bond Version daher und verkürzt somit das warten auf das neuste Bond Abenteuer vorallem die Motorrad Szene über den gefrorenen See hat es in sich und ist somit James Bond tauglich.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 5 Jahren
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