Artikel1. Juni 2018 Julian Gerber
11 Kino-Highlights für den Monat Juni
Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten – so weit, so gut. Wer im Juni aber auch noch etwas anderes sehen will als Fussball, dem bietet sich im Kino das perfekte Kontrastprogramm zur Weltmeisterschaft: Wie wir wissen, wird zwar auch im Fussball teilweise Schauspielerei betrieben, doch den richtigen Akteuren bei der Arbeit zuzusehen, macht dann doch mehr Spass.
1. Jurassic World: Das gefallene Königreich
Wiedersehen mit Biss | Kinostart: 6. Juni
Darum geht's: Die Handlung von «Jurassic World: Das gefallene Königreich» setzt 4 Jahre nach der Zerstörung des Dinosaurier-Themenparks Jurassic World ein. Weil die Menschen damals von der Insel Nublar flüchteten, sind die Saurier zu den unangefochtenen Herrschern des Dschungels geworden. Doch als der inaktiv geglaubte Vulkan plötzlich anfängt zu brodeln, ist die Existenz aller Dinosaurier erneut gefährdet – und Owen (Chris Pratt) und Claire (Bryce Dallas Howard) müssen zurückkehren, um das Aussterben der Urzeitechsen zu verhindern.
Sehenswert, weil: Das Action-Spektakel des «Jurassic Park»-Franchises mehr Saurier als je zuvor auf den Plan ruft, und die Welt der grünen Giganten als Parabel auf den heutigen Umgang mit Tieren überzeugen dürfte.
2. Vakuum
Schweizer Drama mit Tiefgang | Kinostart: 7. Juni
Darum geht's: Meredith steckt inmitten der Vorbereitungen für die Feier anlässlich ihres 35. Hochzeitstags, als sie per Zufall erfährt, dass sie HIV-positiv ist. Das alleine wäre Schock genug – hinzu kommt, dass als Überträger nur ihr Mann in Frage kommt, dem sie all diese Jahre blind vertraut hat.
Sehenswert, weil: Der Film mit seinen radikalen Geschehnissen ein interessantes Dilemma aufwirft, bei dem man die Protagonisten als Zuschauer am liebsten einmal stark durchrütteln würde, um sie auf den Boden der Tatsachen zu holen.
3. Je vais mieux
Französische Komödie über einen von Rückenschmerzen geplagten Architekten | Kinostart: 5. Juli*
Darum geht's: Seit Laurent aus heiterem Himmel von heftigen Rückenschmerzen überfallen wurde, geht er nur noch gebückt durchs Leben. Das Durchforsten des Internets auf der Suche nach Besserung bereitet ihm Albträume, Ratschläge seiner Frau und seines besten Freundes helfen nicht weiter und kein Arzt oder esoterische Therapeutin kann ihm helfen, denn gefunden wird: nichts. Im Anschluss an seine Odyssee dämmert es dem Architekten, dass der Grund für seine Schmerzen eventuell gar nicht körperlicher Art ist...
Sehenswert, weil: Sich wohl schon so manch einer in Laurents Lage befunden hat, und die Auflösung des Mysteriums reichlich komisch ausfallen dürfte.
- Der Kinostart wurde nachträglich auf den 5. Juli verschoben
4. Pop Aye
Roadtrip der etwas anderen Art | Kinostart: 7. Juni
Darum geht's: Einst bewundert und gefeiert, nun belächelt und verschmäht: Der Architekt Thana scheint nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein. Als er eines Tages Pop Aye, einem Elefanten und alten Kindheitsfreund, wieder begegnet, entscheidet er sich kurzerhand, den Dickhäuter zu kaufen und ihn in seinen Garten zu bringen. Als dieser aber seine Frau erschreckt und sie Thana infolgedessen fluchtartig verlässt, hat der ehemalige Star-Architekt keine andere Wahl: Zusammen mit Pop Aye begibt er sich auf einen Roadtrip quer durch Thailand, um seinen Freund in das Dorf zurückzubringen, in dem sie gemeinsam aufgewachsen sind.
Sehenswert, weil: Die episodische Story dank des grossen, grauen Protagonisten und zahlreicher bittersüsser Begegnungen zu einer Reise wird, wie man sie noch nie zuvor gesehen hat.
5. Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes
Dokumentarfilm über das Oberhaupt der katholischen Kirche | Kinostart: 14 Juni
Darum geht's: Der neue Film von Wim Wenders («Paris, Texas» ist der erste seiner Art: Eine Dokumentation über einen amtierenden Papst gab es nämlich noch nie. Darin äussert sich der Pontifex zu aktuellen Themen, die ihm am Herzen liegen, wie zum Beispiel Fragen zur Umwelt oder der sozialen Gerechtigkeit. Auch das visuelle Konzept des Films bietet seinen Reiz, da man als Zuschauer den Eindruck bekommt, das Oberhaupt der katholischen Kirche würde direkt zu einem sprechen.
Sehenswert, weil: Papst Franziskus nicht nur ein hohes Amt inne hat, sondern mit seinen Ideen Denkanstösse liefert und zeigt, dass er mehr ist als nur ein Repräsentant.
6. Under The Tree
Pechschwarze isländische Tragikomödie | Kinostart: 14. Juni
Darum geht's: Als Baldwin und Ingas Nachbarn sich bei ihnen bezüglich ihrem riesigen Baum beschweren, der bei ihnen im Garten zu viel Schatten werfen soll, entstehen zunächst die üblichen Zankereien zwischen Nachbarn – doch irgendwann eskaliert die Situation im isländischen Vorort komplett.
Sehenswert, weil: Skandinavische Filme bekannt sind für ihre scharfe Beobachtungsgabe, mit der sie dann humoristische Komponenten verweben – und der Aufhänger eines Nachbarschaftsstreits etwas herrlich Banales hat.
7. Le brio - Die brillante Mademoiselle Neïla
Zynische Komödie à la français | Kinostart: 14. Juni
Darum geht's: Neïla Salah (Camélia Jordana) freut sich auf ihr Studium der Rechtswissenschaften an einer renommierten Pariser Uni. Schon am ersten Tag läuft aber einiges schief: Sie kommt zu spät und wird vom Professor Pierre Mazard (Daniel Auteuil) deshalb aufs Übelste beschimpft. Als Wiedergutmachung und um seinen Ruf als verbal ausfälliger, politisch unkorrekter Choleriker loszuwerden, coacht er die junge Frau aus dem Banlieue für einen Rhetorik-Wettbewerb, bei dem sie wenn möglich gewinnen sollte.
Sehenswert, weil: Sich der Film mit viel Humor und einigen sozialkritischen Pfeilspitzen gegen die moderne Gesellschaft zwischen Komödie und Drama einpendelt und damit sowohl Herz als auch Feel-Good bietet.
8. Ocean’s 8
Raubkomödie mit Starbesetzung | Kinostart: 21. Juni
Darum geht's: Debbie Ocean (Sandra Bullock) stellt sich ein Team zusammen, um einen Jahrhundertraub an der Met Gala über die Bühne zu bringen. Diamanten im Wert von 150 Millionen Dollar sollen entwendet werden: Mit Komplizinnen wie Lou Miller (Cate Blanchett), der Juwelierin Amita (Mindy Kaling), der Trickbetrügerin Constance (Awkwafina), Hackerin Nine Ball (Rihanna) oder Hehler-Expertin Tammy (Sarah Paulson) versucht sie, die begehrten Klunker in die Finger zu kriegen.
Sehenswert, weil: «Ocean's 8» mit einer Starbesetzung bestehend aus Sandra Bullock, Cate Blanchett, Anne Hathaway, Helena Bonham Carter und Co. geballte Frauenpower verspricht.
9. On Chesil Beach
Tiefgreifendes Porträt einer jungen Liebe | Kinostart: 21. Juni
Darum geht's: Die aus vornehmen Verhältnissen stammende Florence Ponting (Saoirse Ronan) und Edward Mayhew (Billy Howle) sind noch beide Jungfrauen, als sie den Bund der Ehe eingehen. Schon wenige Stunden nach ihrer Hochzeit befinden sie sich in ihren Flitterwochen am Chesil Beach, wo es endlich so weit sein soll und ihnen ihr erstes Mal bevorsteht – doch während Edward voller Vorfreude ist, hat Florence Angst, und zwischen den beiden entwickelt sich ein Streit, der schwerwiegende Konsequenzen hat.
Sehenswert, weil: Die beiden Schauspieler Saoirse Ronan und Billy Howle eine fantastische Performance hinlegen und sämtliche Gefühlsfacetten einer jungen Liebe authentisch durchlaufen.
10. Renegades
Schiesswütiges Action-Spektakel | Kinostart: 28. Juni
Darum geht's: Eine Gruppe von fünf Navy Seals ist nach ihrer Entlassung auf der Suche nach einer neuen Aufgabe – und diese bietet sich ihnen schon bald. Als sie von einem Goldschatz hören, den die Nazis während des zweiten Weltkriegs auf dem Grund eines Sees versenkt haben, begeben sie sich mit Hilfe der Einheimischen Laura (Sylvia Hoeks) auf die Suche – doch dagegen hat der serbische General Petrovic (Clemens Schick) etwas einzuwenden.
Sehenswert, weil: Gewaltige Explosionen und Kriegsgeballere bei Action-Fans für gute Laune sorgen dürften.
11. Love, Simon
Teenie-Drama über ein ungeplantes Coming-Out | Kinostart: 28. Juni
Darum geht's: «Love, Simon» erzählt die Geschichte des 17-jährigen Simon, der – wie wohl jeder Teenager – noch nicht ganz herausgefunden hat, wo sein Platz im Leben ist. Vor allem die Liebe entpuppt sich bei ihm als Knacknuss: Sein anonymer Chatverlauf mit einem Schulkollegen findet plötzlich seinen Weg an die Öffentlichkeit, und während er selbst die Identität seines Internetflirts nicht einmal kennt, muss er sich nun ungeplant vor aller Welt outen.
Sehenswert, weil: Der Coming-of-Age-Film sich dem für dieses Genre eher untypischen Thema der Homosexualität auf charmante und authentische Art und Weise nähert, ohne dabei todernst zu wirken.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung