Das neue Jahr startet mit starken Geschichten und grossen Namen: Endlich findet Festival-Liebling «Poor Things» seinen Weg in die Kinos. Actionreich wird es in «The Beekeeper» mit Jason Statham, während Zac Efron in «The Iron Claw» sein Können eindrucksvoll unter Beweis stellt. Wer sich einen Feelgood-Jahresbeginn wünscht, sollte sich «Next Goal Wins», «Robot Dreams» oder «The Holdovers» nicht entgehen lassen.
1. «Next Goal Wins»
Ab dem 04. Januar im Kino
Die neue Komödie des neuseeländischen Regisseurs Taika Waititi
Darum geht’s: 31:0 – Dieses historisch schlechteste Ergebnis eines Fussballspiels in der Weltmeisterschaft verfolgt das Verliererteam von Amerikanisch-Samoa noch immer. Doch ein neuer Trainer soll’s richten! Der cholerische Profitrainer Thomas Rongen (Michael Fassbender) wird auf die polynesische Insel zwangsversetzt, um das Team zum Erfolg zu führen. Alle wünschen sich nur eines: ein Tor!
Wissenswertes: Basierend auf einer unglaublichen wahren Geschichte hat sich Regisseur Taika Waititi die Geschichte unvergleichlicher Underdogs vorgenommen. Wer würde nicht mit einem Team mitfiebern, das seinerzeit das schlechteste Match in der Geschichte der Fussball-WM abgeliefert hat und nun einen neuen Anlauf wagt?
2. «Io Capitano»
Ab dem 04. Januar im Kino
Die beiden Hauptdarsteller gewannen Preise beim Filmfestival in Venedig
Darum geht’s: Die beiden jungen senegalesischen Männer Seydou (Seydou Sarr) und Moussa (Moustapha Fall) nutzen ihre Ersparnisse, um sich einen Traum zu erfüllen: Sie wollen nach Europa – koste es, was es wolle. Heimlich begeben sie sich auf eine nicht enden wollende und gefährliche Reise. Eine Odyssee, bei der ihre Freundschaft und Menschlichkeit der einzige Kitt sind, der die beiden Männer angesichts der sie erwartenden Grausamkeit zusammenhält.
Wissenswertes: Allein im letzten Jahr sind mehr als 2.500 Männer, Frauen und Kinder im Mittelmeer ertrunken – und diese Schätzungen sind höchstwahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Von dem Horror, der sich mehr oder weniger direkt vor unseren Augen abspielt, erfahren wir nur diese Zahlen und ab und zu schafft es eine angespülte Leiche auf ein Titelblatt der Zeitungen. Regisseur Matteo Garrone startet mit «Io Capitano» einen Versuch, der Ungreifbarkeit dieser Zahlen eine Bühne zu geben.
3. «Animal Kingdom»
Ab dem 04. Januar im Kino
In diesem besonderen Sci-Fi-Szenario verwandeln sich Menschen in Tiere
Darum geht’s: Eine rätselhafte Krankheit, bei der Menschen zu tierähnlichen Wesen mutieren, hält die Welt in ihrem Bann. François (Romain Duris) und Émile (Paul Kirchner) steht ein Umzug bevor, denn Émiles Mutter, die sich langsam in ein wildes Tier verwandelt, soll in einem speziellen medizinischen Zentrum untergebracht werden. Beim Transport gibt es aber einen Unfall, bei dem die Wesen entkommen können. Während François alles tut, um seine Frau zu finden, entdeckt Émile bei sich selbst erste Anzeichen der Krankheit.
Wissenswertes: Das Leben ist Veränderung, aber «Animal Kingdom» treibt das auf die Spitze – hier werden Menschen zu Tieren. Der französische Regisseur Thomas Cailley zeigt, was die tierischen Mutationen für Angehörige und Gesellschaft bedeuten und erzählt eine spannende Geschichte über Freiheit, Toleranz und das Erwachsenwerden.
4. «Robot Dreams»
Ab dem 11. Januar im Kino
Ein dialogfreies Animationsabenteuer im New York der 80er-Jahre
Darum geht’s: Dog lebt im New York City der 1980er-Jahre. Als er sich wie jeden Abend sein einsames Mikrowellenessen vor dem Fernseher gönnt, beschliesst er, sein Leben zu ändern und sich einen Freund zuzulegen: einen Roboter. Schon bald sind sie beste Freunde, die gemeinsam die Stadt erkunden und jede Menge Spass haben. Doch ein Unglück trennt die beiden – werden sie sich wiederfinden?
Wissenswertes: Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel von Sara Varon, erzählt «Robot Dreams» eine mitreissende und liebevoll gestaltete Geschichte. Etwas ganz Besonderes ist «Robot Dreams» wegen des völligen Verzichts auf Dialoge, was den Film allerdings nicht weniger verständlich oder fesselnd macht – im Gegenteil.
5. «The Beekeeper»
Ab dem 11. Januar im Kino
Jason Statham geht auf einen actionreichen Rachefeldzug
Darum geht’s: Mr. Clay lebt ein friedliches und unauffälliges Leben als Imker. Doch als seine Nachbarin einer Betrugsmasche zum Opfer fällt, ihr Erspartes verliert und sich deshalb das Leben nimmt, zeigt er sein wahres Gesicht. Denn Mr. Clay war nicht immer ein friedlicher Imker, sondern ist ein ehemaliger Spezialagent der geheimnisvollen Organisation «The Beekeepers». Auf seinem unbarmherzigen Rachefeldzug stellt sich sein Gegner jedoch auch als äusserst mächtig heraus.
Wissenswertes: Action-Ikone Jason Statham ist fleissig! 2023 erschienen gleich vier Filme mit dem Schauspieler, mit «The Beekeeper» geht es direkt weiter. Der Filmstar ist seit Neustem auch als Produzent tätig – so auch hier. Die Regie übernimmt David Ayer, der seine Fähigkeiten im Bereich Action bereits mit Filmen wie «End of Watch» oder «Herz aus Stahl» unter Beweis stellte.
6. «Wenn ich doch nur Winterschlaf halten könnte»
Ab dem 11. Januar im Kino
Ein Junge muss sich und seine Geschwister gegen die Kälte schützen
Darum geht’s: Ulzii lebt in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar in einer Jurte, doch er will hoch hinaus. Er hat eine Begabung für Physik und will sich mit einem Stipendium ein besseres Leben ermöglichen. Doch als seine Mutter einen Job auf dem Land ergattert, lässt sie ihn und seine beiden Geschwister zurück. Ulzii ist hin- und hergerissen zwischen seinem Traum und der harten Realität, muss aber bald einen gefährlichen Job annehmen, um dem Winter zu trotzen.
Wissenswertes: Das mongolische Drama lief 2023 in Cannes in der Sektion Un Certain Regard und war damit der erste Film aus der Mongolei, der in der offiziellen Auswahl des Festivals gezeigt wurde. «Wenn ich doch nur Winterschlaf halten könnte» ist das Spielfilmdebüt der Regisseurin Zoljargal Purevdash, die vorher für ihrem Kurzfilm «Stairs» mehrere Preise an weltweiten Festivals gewann.
7. «Jakobs Ross»
Ab dem 18. Januar im Kino
Eine Reise in die Schweiz des 19. Jahrhunderts
Darum geht’s: Der Film von Katalin Gödrös spielt vor rund 150 Jahren in der Schweiz. Die junge Magd Elsie träumt von einer Karriere als Musikerin. Sie wird von ihrem Patron gefördert, doch das hat seinen Preis. Als Elsie schwanger wird, verheiratet man sie mit dem Rossknecht Jakob und schiebt das Paar auf einen abgelegenen Pachthof ab. Doch dann taucht im Tal ein Jenischer mit einer Handorgel auf.
Wissenswertes: «Jakobs Ross» ist die Verfilmung des 2014 erschienen Debütromans von Silvia Tschudi. Der Film wurde zu weiten Teilen in einem abgelegenen Tal im Tessin gedreht. Die Hauptrollen werden gespielt von Luna Wedler, Valentin Postlmayr und Max Hubacher. Besonders gespannt sein darf man auf Luna Wedlers Gesangskünste.
8. «Poor Things»
Ab dem 18. Januar im Kino
«Poor Things» war ein echter Festivalliebling und gewann bereits zahlreiche Preise
Darum geht’s: Während eines wissenschaftlichen Experiments gelingt es Dr. Goldwin Baxter (Willem Dafoe), eine junge Frau namens Bella (Emma Stone) wiederzubeleben. Obwohl sie kaum höhere kognitive Fähigkeiten als ein Kind hat, lernt Bella die Welt um sich herum mit beeindruckender Geschwindigkeit kennen. Ihr Wissensdurst treibt sie dazu, an der Seite des Anwalts Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) auf eine Reise zu gehen.
Wissenswertes: Der griechische Regisseur landet wieder einmal einen grossen Wurf! Mit dem Mythos von Frankensteins Monster als Ausgangspunkt, geht Yorgos Lanthimos über die Vorlage hinaus und liefert ein ebenso extravagantes wie spannendes Werk über den weiblichen Körper und seine Kontrolle durch das Patriarchat.
9. «Monster»
Ab dem 25. Januar im Kino
Regisseur Hirokazu Koreeda überzeugte bereits mit Filmen wie «Shoplifters»
Darum geht’s: Die Hostessen-Bar in einem markanten Hochhaus der Stadt steht in Flammen. Minato (Soya Kuokawa) steht mit seiner Mutter Saori (Sakura Andō) auf dem Balkon und schaut gebannt zu. Dann fragt er gedankenverloren: «Wird das Gehirn eines Menschen mit dem eines Schweins ausgetauscht, ist dieser dann immer noch ein Mensch?» Das ist das erste einer Reihe von Anzeichen, dass Minato etwas beschäftigt. Saori zieht schnell ihre eigenen Schlüsse und ist überzeugt, dass der Junge von seinem Klassenlehrer gequält wird. Sie will keine Ruhe geben, bis dieser dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
Wissenswertes: Aus drei Perspektiven erzählt das Drama mit dem erwartungsvollen Titel «Monster» was Misstrauen, das Fehlen von empathischer und offener Kommunikation und Angst vor Ausgrenzung anrichten kann. In jedem von uns steckt ein Monster. Kaum je lässt sich das von aussen so einfach erkennen, wie man gerne glauben möchte.
10. «The Holdovers»
Ab dem 25. Januar im Kino
Ein weihnachtlicher Film von Regisseur Alexander Payne
Darum geht’s: In den 70er-Jahren arbeitet Mr. Hunham als Lehrer für Altertumskunde an der renommierten Barton Academy in Neuengland. Er ist bei seinen Schülern nur wenig beliebt. In der Weihnachtszeit muss sich Hunham um eine kleine Gruppe von Jungen kümmern, die an der Akademie geblieben sind. Schon bald bleibt nur der brillante und rebellische Angus zurück. Zusammen mit Mary, einer trauernden Köchin der Schule, wollen die beiden Männer eine Ersatzfamilie finden.
Wissenswertes: Das neuste Werk von Regisseur Alexander Payne. Mit vier Oscar-Nominierungen und zwei Gewinnen (bestes adaptiertes Drehbuch für «The Descendants» und «Sideways») hat der amerikanische Filmemacher bereits sein Talent als Geschichtenerzähler unter Beweis gestellt. Nachdem sein letzter Film «Downsizing» enttäuschte, meldet er sich nun mit einem grandiosen Werk zurück, das das Zeug hat, ein Weihnachtsklassiker zu werden – auch im Januar!
11. «The Iron Claw»
Ab dem 25. Januar im Kino
Die wahre Geschichte einer schicksalsgebeutelten Wrestling-Familie
Darum geht’s: Die wahre Geschichte der Wrestling-Familie Von Erich. Trainiert und angespornt von ihrem ehrgeizigen Vater streben die Brüder Kevin, David und Kerry nach sportlichem Ruhm und Erfolg, nur Mike würde lieber einen künstlerischen Weg einschlagen. Doch in der Familie, die sich einem niederschmetternden Familienfluch ausgesetzt sieht, herrscht der Patriarch und der will alle seine Söhne im Ring sehen – koste es, was es wolle.
Wissenswertes: «The Iron Claw» katapultiert das Publikum zurück in die Welt des Wrestling der 80er-Jahre – eine Welt, in der Regisseur und Drehbuchautor Sean Durkin seine Kindheit verbracht hat. Er erzählt die Geschichte der Familie Von Erich mit dem Segen der echten Vorbilder, vor allem Kevin Von Erich unterstützte Zac Efron bei seiner Darstellung.
Welche weiteren Filme demnächst im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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