Artikel30. November 2018 Noëlle Tschudi
11 Kino-Highlights für den Monat Dezember
Wenn die Kälte einen das Warme suchen lässt, bietet sich ein Kinobesuch mehr denn je an. Diesen Dezember lockt das Programm voller Action und Fantasy mit heiss erwarteten Abenteuern von DC- und Marvel-Superhelden, einer zauberhaften Fortsetzung eines Disney-Klassikers oder aber preisgekrönten Arthouse Filmen.
1. Widows
Thriller von Steve McQueen | Kinostart: 6. Dezember
Darum geht's: Nach einem missglückten Coup stehen drei Ehefrauen als Witwen da – und nicht nur das: Linda (Michelle Rodriguez) wurden von ihrem Mann Schulden hinterlassen, Alice (Elizabeth Debicki) hat nie gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen, und Veronica (Viola Davis) soll gar das von ihrem verstorbenen Gatten (Liam Neeson) veruntreute Geld zurückzahlen. Als eine von ihnen die Pläne für einen geplanten Coup findet, fackeln die drei nicht lange – und treten das Erbe ihrer Ehemänner an.
Sehenswert, weil: Der grossartig besetzte Thriller (unter anderem: Colin Farrell als Stadtrat) packend, überraschend und clever geschrieben ist – kein Wunder, hatte doch Steve McQueen für das Drehbuch Hilfe von Krimi-Bestsellerautorin Gillian Flynn («Gone Girl»).
2. Roma
Preisgekröntes Drama von Alfonso Cuarón | Kinostart: 6. Dezember
Darum geht's: Cleo arbeitet anfangs der 70er-Jahre als Kindermädchen bei einer wohlhabenden weissen Mittelstandsfamilie in Mexico-Stadt. Doch der idyllische Schein trügt: Sowohl Vorfälle in der Familie als auch politische Unruhen bringen das Leben von Cleo und den Leuten um sie herum von innen und aussen aus der Bahn.
Sehenswert, weil: Alfonso Cuarón mit seinem schwarz-weissen, sich Zeit lassenden Porträt über eine fürsorgliche Hausangestellte ein Filmerlebnis geschaffen hat, das es so kein zweites Mal gibt – und zu Recht einen Goldenen Löwen in Venedig abgestaubt hat. Der Oscarkandidat für den besten fremdsprachigen Film 2019 gehört definitiv zu den filmischen Highlights dieses Jahr – unbedingt anschauen!
«Roma» ist ab dem 6. Dezember in ausgewählten Kinos zu sehen sowie ab dem 14. Dezember auf Netflix verfügbar.
3. Shoplifters – Manbiki kazoku
Mit der Goldenen Palme ausgezeichnetes Drama | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Osamu Shibata lebt zusammen mit seiner Frau Nobuyo in Armut in der Nähe von Tokio. Nach einer Diebestour entdecken sie ein verlassenes Mädchen, das kurz vor dem Erfrieren ist. Von den eigenen Eltern offensichtlich stark vernachlässigt, entscheidet sich Osamu kurzerhand, die Kleine mit nach Hause zu nehmen – und das, obwohl seine fünfköpfige Familie am Rand des Existenzminimums lebt. Die liebevoll gewahrte Familienidylle hält aber nicht lange an, denn schon bald droht ein Geheimnis ans Tageslicht zu kommen...
Sehenswert, weil: «Shoplifters – Manbiki kazoku» auf eine herzzerreissende Art und Weise beweist, dass Blut eben doch nicht zwingend dicker als Wasser ist.
4. Ben is Back
Drama um einen drogensüchtigen Sohn | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Der 19-jährige Ben (Lucas Hedges) kehrt überraschend an Heilig Abend aus dem Drogenentzug nach Hause zurück, was seine Mutter (Julia Roberts) mit gemischten Gefühlen aufnimmt. Die Familie folgt Ben auf Schritt und Tritt, sodass dieser aufgrund der vielen Erinnerungen nicht in alte Verhaltensmuster zurückfällt – doch das ist schwieriger, als zunächst angenommen...
Sehenswert, weil: Julia Roberts und Lucas Hedges im Drama eine intensive und erinnerungswürdige Performance abliefern – es würde nicht wirklich verwundern, wenn dafür eine Oscarnomination herausspringen würde.
5. Mortal Engines: Krieg der Städte
Fantasyfilm mit Peter Jackson an Bord | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: In einer dystopischen Zukunft sind Städte durch Motoren mobil gemacht worden und verschlingen als monströse Maschinerien nun erbarmungslos kleinere Städtchen, um sich knapp gewordene Rohstoffe sichern zu können. In diesem immerwährenden Kampf treffen Tom Natsworthy (Robert Sheehan) und die Flüchtige Hester Shaw (Hera Hilmar) aufeinander – und obwohl beide nicht unterschiedlicher sein könnten, bilden sie schliesslich eine nicht zu unterschätzende Allianz, die das Schicksal der Menschheitsgeschichte bestimmen könnte.
Sehenswert, weil: Kult-Regisseur Peter Jackson, der schon so manch ein Fantasy-Abenteuer mit Erfolg auf die Grossleinwand übertragen konnte, am Drehbuch der Buchadaption beteiligt ist.
6. Spider-Man: A New Universe
Abenteuer rund um Peter Parker und weitere Spinnenmenschen | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Miles Morales (Originalsynchronsprecher: Shameik Moore) ist ein Teenager, der seit einem mysteriösen Spinnenbiss über aussergewöhnliche Fähigkeiten verfügt – ganz wie der angeblich verstorbene Peter Parker, den Miles eines Tages trifft: Der altbekannte Superheld enthüllt ihm nicht nur, dass er aus einer Parallelwelt von einer anderen Erde stammt, sondern dass es auch noch eine ganze Menge anderer Erden und Spinnenmenschen geben soll...
Sehenswert, weil: Phil Lord und Chris Miller, die kreativen Köpfe hinter «The Lego Movie», mit dem neuesten Spider-Man-Abenteuer einen einzigartigen visuellen Stil und rasante Action liefern.
7. Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm
Spielfilm über die Entstehung der Dreigroschenoper | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Im Anschluss an den Bühnen-Erfolg von Bertolt Brechts Dreigroschenoper soll dessen Stoff verfilmt werden. Wenn es nach ihm ginge, müsste der Film politisch, radikal und kompromisslos werden, doch das geht den Filmproduzenten – die hauptsächlich am finanziellen Erfolg des Projekts interessiert sind – gehörig gegen den Strich. Ihre Rechnung haben sie aber ohne den Schriftsteller gemacht, der nicht bereit ist, sich irgendwelchen Regeln und Zwängen zu beugen, sie kurzerhand verklagt und fortan eine Inszenierung der ganz besonderen Art anstrebt.
Sehenswert, weil: Der Film mit einer aufwendigen Inszenierung punkten kann und er Bertolt Brechts einzigartigem Sinn für Humor absolut gerecht werden dürfte.
8. Ohne diese Welt
Doku über eine Gesellschaft am Rande | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Im heutigen Argentinien leben im heissen Norden etwa 700 deutschstämmige Mennoniten wie im 18. Jahrhundert: Mit Pferdekutschen, ohne Stromanschluss, Telefon oder Radio. Sie betreiben Ackerbau und Viehzucht, ihre einzigen Schulbücher sind die Bibel und der Katechismus – angestrebt wird ein möglichst einfaches und frommes Leben für Gott. Doch ist es wirklich möglich, sich dem Fortschritt völlig zu verweigern?
Sehenswert, weil: Die Dokumentation in Zeiten von Digital Detox, Work-Life-Balance und einem Hype um mehr Sinnhaftigkeit einen seltenen Einblick in eine Welt gibt, die sich der Modernität und all ihren Annehmlichkeiten völlig verschliesst.
9. Mary Poppins Returns
Fortsetzung des Disney-Klassikers | Kinostart: 20. Dezember
Darum geht's: Michael Banks (Ben Wishaw) ist mittlerweile erwachsen, hat drei Kinder und arbeitet bei derselben Bank wie sein Vater damals. Als er und seine Familie in Bedrängnis kommen, greift ihm zunächst seine Schwester (Emily Mortimer) unter die Arme. Irgendwann reicht ihnen das Wasser bis zum Hals, weshalb Mary Poppins' (Emily Blunt) Rückkehr wie gerufen kommt.
Sehenswert, weil: Emily Blunt die perfekte Besetzung für das resolute Kindermädchen ist und der Film mit allerlei Fantasiewelten, vielen musikalischen Einlagen und jugendlichem Schalk für Disney-Zauber sorgen sollte.
10. Aquaman
DC-Comicverfilmung mit Jason Momoa | Kinostart: 13. Dezember
Darum geht's: Aquaman (Jason Momoa), Sohn des Menschen Tom Curry (Temuera Morrison) und der atlantischen Mutter Atlana (Nicole Kidman), wäre eigentlich dazu berechtigt, Herrscher von Atlantis zu werden. Wäre da nur nicht sein Halbbruder Orm, der das Königreich unter Wasser beherrscht und gemeinsam mit seiner Gefolgschaft einen Krieg gegen die seit jeher die Meere verschmutzenden Menschen führen will. Mit Mera an seiner Seite begibt sich Aquaman auf die Suche nach einem besonderen Dreizack, der seinen Thron-Anspruch bekräftigen soll, doch Orm versucht, ihren Plan zu durchkreuzen.
Sehenswert, weil: Endlich mehr über Aquamans Herkunft in Erfahrung gebracht werden kann, und mit Amber Heard als Mera nun auch die Königin von Atlantis Eingang in das DC-Filmuniversum findet.
11. Bumblebee
Der sechste Wurf aus der «Transformers»-Reihe | Kinostart: 20. Dezember
Darum geht's: 1987 findet Bumblebee in einer kalifornischen Wüstenstadt Unterschlupf. Eines Tages entdeckt ihn auf dem Schrottplatz die beinahe 18-jährige Charlie, die den gezeichneten und beschädigten VW-Käfer auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt kurzerhand mitnimmt. Als Charlie ihn zu neuem Leben erweckt, merkt sie schnell, dass er kein gewöhnliches gelbes Auto ist.
Sehenswert, weil: Das Spin-Off rund um Bumblebee einige Details zu den Ursprüngen des Transformers verraten wird – und die Blech-Action auch ohne Mark Wahlberg bestens funktionieren dürfte.
Welche weiteren Filme im Dezember im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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