Artikel9. August 2022

5 Gründe, den Apple-TVPlus-Animationsfilm «Luck» zu schauen

5 Gründe, den Apple-TVPlus-Animationsfilm «Luck» zu schauen
© AppleTV+

Den Animationsstreifen «Alles steht Kopf» und «Soul» gelingt es hervorragend, schwer fassbare Konzepte wie die menschlichen Gefühle und die Seele auch Kindern anschaulich näherzubringen. Ähnliches versucht nun die Apple-TV+-Produktion «Luck», die das titelgebende Glück greifbar machen möchte.

Filmkritik von Christopher Diekhaus

Auch wenn der Film von Peggy Holmes gewiss nicht die visuelle und emotionale Qualität der beiden genannten Werke erreicht, möchten wir euch 5 Gründe liefern, warum sich ein Blick dennoch lohnen könnte.

1. Liebenswerte Heldin

Sie ist 18 Jahre alt, verlässt das Waisenheim, um auf eigenen Beinen zu stehen und zieht das Pech magisch an: Egal, was Sam Greenfield (Stimme im Original: Eva Noblezada) auch unternimmt – Missgeschicke lassen nicht lange auf sich warten. Ausgerechnet sie findet irgendwann einen Penny, mit dem sie plötzlich ihr Schicksal in positive Bahnen lenken kann, und lernt kurz darauf den Besitzer dieses besonderen Geldstücks kennen.

Dem sprechenden Kater Bob (Simon Pegg) folgt sie kurzerhand durch ein Portal in das sogenannte Land des Glücks, wo Sam erst mal für Chaos sorgt.

Sam, die immer nur Pech hat in «Luck», auf AppleTV+ © AppleTV+

Dass einem die Hauptfigur schon nach wenigen Minuten ans Herz wächst, liegt nicht nur an ihrem sympathischen Auftreten und ihrer starken Empathie für ihre jüngere Waisenheimfreundin Hazel (Adelynn Spoon), bei der sich eine mögliche Adoption in Luft auflöst.

Grundsätzlich kann man mit Sam gut mitfühlen, da wohl schon jeder einmal vom Pech verfolgt wurde. Wie anstrengend muss es sein, wenn man tagein, tagaus glaubt, dass Universum habe sich gegen einen verschworen?

2. Unterhaltsamer Auftakt

Pointiert, schwungvoll und durchaus amüsant führt uns der Film in Sams Leben und ihr Dilemma ein, dem sie erstaunlicherweise sehr oft mit einem Lächeln begegnet. Auch wenn die Macher nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, setzt die in wenigen Szenen beschriebene Freundschaft zu Hazel eine erste emotionale Note.

Unsere Protagonistin hat ein grosses Herz, will dem jüngeren Mädchen helfen. Erst recht, weil sie selbst ganz genau weiss, wie es sich anfühlt, wenn mal wieder eine Adoptionschance an einem vorbeizieht. Kurzweil und ein paar Lacher garantiert vor allem jene Sequenz, in der Sam dem Kater Bob quer durch die Stadt folgt und schliesslich mit ihm durch das Portal ins Land des Glücks hüpft.

Sam umarmt ihre Waisenheimfreundin Hazel in «Luck», auf AppleTV+ © AppleTV+

3. Interessante Glückswelt mit knuffigen Nebenfiguren

Wie eingangs schon angedeutet, ist «Luck» sicherlich kein sprudelnder Quell an visuellem Einfallsreichtum und erzählerischer Originalität. Und doch weckt die Glückswelt, in der sich Sam unverhofft wiederfindet, Interesse. Einer gigantischen Fabrik gleich wird hier in unterschiedlichen Abteilungen dafür gesorgt, dass das Glück bei den Menschen auf der Erde ankommt. Zusätzlich gibt es einen unteren Bereich, in dem sich alles um das Pech dreht.

Die Prozesse in diesem grossen Produktionsapparat bleiben mitunter recht nebulös. Gerne hätte man über einige Bereiche etwas mehr erfahren. Lebendig wird das magische, mit irdischen Motiven gespickte Reich allerdings dank mancher drolliger Nebenfiguren, die unserer Heldin über den Weg laufen. Besonders in Erinnerung behält man ein quirliges, offenbar deutschstämmiges Einhorn (Flula Borg), das für eine wichtige Glücksverteilungsmaschine zuständig ist.

Pech gehört genauso zum Geheimnis des Lebens wie Glück.– Cineman-Filmkritiker Christopher Diekhaus

4. Kein echter Bösewicht

Gerade in Animationsfilmen werden den Protagonisten auch heute noch oft Bösewichte gegenübergestellt, die enttäuschend platt und einseitig gezeichnet sind. Für Sam und ihren Begleiter Bob gibt es zwar eine Reihe Hindernisse, die es zu überwinden gilt.

Sams Pechsträhne endet als sie diesen Glückspenny findet in «Luck», auf AppleTV+ © AppleTV+

Einen echten Schurken braucht «Luck» aber nicht, um der Geschichte zumindest ein bisschen Spannung zu verleihen. Trotz erzählerischer Holprigkeiten ein irgendwie erfrischender Ansatz!

5. Schöne Botschaft

Es klang an manchen Stellen bereits durch: Dem Film fehlt es des Öfteren an der erhofften Tiefe. Zum Ende hin gibt es allerdings ein paar wirklich berührende Momente. Und noch dazu kommen Regisseurin Peggy Holmes und ihre Mitstreiter mit einer alles andere als dummen Botschaft um die Ecke: Pech gehört genauso zum Geheimnis des Lebens wie Glück dazu und kann einem manchmal die Augen öffnen oder unbekannte Wege aufzeigen. Nicht alles, was auf den ersten Blick ärgerlich erscheint, muss auf lange Sicht negative Folgen haben.

3 von 5 ★

Wer Lust bekommen hat, sich den Film anzuschauen, findet nachfolgend die Verlinkung zu AppleTV+.

«Luck» (Film, 100 min) ist seit dem 05. August auf AppleTV+ verfügbar.

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