Artikel10. September 2019

Ein Missgeschick kommt selten allein: 7 Bloopers, die es in den fertigen Film schafften

Ein Missgeschick kommt selten allein: 7 Bloopers, die es in den fertigen Film schafften
© IMDB

Ärgerliche Pannen bei Dreharbeiten sind keine Seltenheit. Doch kleine Missgeschicke können sich manchmal als grosse Glückstreffer entpuppen. Diese 7 Bloopers waren so passend, dass die Filmemacher darauf bestanden haben, sie im Final Cut beizubehalten.

1. Chris Pratt in «Guardians of the Galaxy» (2014)

Dass die Infinity-Steine für das Marvel-Universum von grösster Bedeutung sind, dürfte unterdessen selbst Kinogängern bekannt sein, die sich nicht als eingefleischte MCU-Fans bezeichnen würden. Das Missgeschick, welches sich Chris Pratt während der Dreharbeiten zu «Guardians of the Galaxy» geleistet hat, erscheint vor diesem Hintergrund umso amüsanter.

Als Pratt in der Rolle von Star-Lord versuchte, den im Orb befindlichen Machtstein dem Collector (Benicio del Toro) zu überreichen, fiel ihm das Artefakt plötzlich aus der Hand. Zwar hob er die Kugel danach blitzschnell wieder auf – geplant war der Ausrutscher aber keineswegs. Da das Malheur wie auf die Figur des unbekümmert-leichtsinnigen Peter Quill alias Star-Lord zugeschnitten zu sein schien, entschied sich Regisseur James Gunn dazu, die Szene im fertigen Film beizubehalten.

2. Ian McKellen in «Der Herr der Ringe - Die Gefährten» (2001)

Gandalf (Ian McKellen) gilt als einer der mächtigsten Zauberer in Mittelerde, doch ein Besuch in der heimeligen Wohnhöhle seines alten Freundes Bilbo (Ian Holm) stellt ihn vor so einige unerwartete Hindernisse: Während die Szene, in der er sich den Kopf an einem Kronleuchter stösst, genau so vorgesehen war, kann dies von seiner unmittelbar darauffolgenden, schmerzhaften Begegnung mit einem massiven Holzbalken von Beutelsend leider nicht behauptet werden.

Ian McKellens Aufschrei und sein anschliessendendes Lachen hätten entsprechend nicht authentischer ausfallen können, was Peter Jackson dazu verleitete, diesen kleinen Unfall in den ersten Teil seiner «Herr der Ringe» -Trilogie mit aufzunehmen.

3. Der Cast von «Die üblichen Verdächtigen» (1995)

Wer kennt die Situation nicht: Eine ernste Stimmung macht sich breit, keiner gibt ein Sterbenswörtchen von sich, und urplötzlich beginnt jemand aus heiterem Himmel lauthals an zu lachen, worauf oft weitere Anwesende mit einstimmen – so geschehen bei den Dreharbeiten zu «Die üblichen Verdächtigen».

Benicio del Toros Blähungen und deren unüberhörbare Folgen sollen nicht nur seinen Co-Stars, sondern auch ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht haben, sodass sich keiner der Schauspieler mehr zusammenreissen und das Lachen unterdrücken konnte. Das Ergebnis: Eine Reihe von kriminellen Hauptfiguren, welche beim Vorlesen bestimmter Texte auf dem Polizeiposten immer wieder in Gelächter ausbrechen.

4. Anne Hathaway in «Plötzlich Prinzessin!» (2001)

Erstmals stand Anne Hathaway für die Fernsehserie «Sechs unter einem Dach» (1999-2000) vor der Kamera. Ihr grosser Durchbruch als Schauspielerin liess danach nicht lange auf sich warten: In «Plötzlich Prinzessin!» verkörpert Hathaway mit Amelia Thermopolis ein unscheinbares Mädchen, das von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert und eines Tages erfährt, in Tat und Wahrheit Prinzessin eines europäsischen Zwergstaates zu sein.

Als Amelia mit ihrer besten Freundin im Regen über einige nasse Bänke zu gehen versucht, kommt es, wie es kommen muss: Ehe es sich Anne Hathaway versieht, rutscht sie aus und landet sichtlich unsanft. Der Ausrutscher, welcher ihr während des Drehs widerfahren ist, kam wie gerufen und passte perfekt zur Hauptfigur des Films. Die Folge: Dieser Fall wurde in Anne Hathaways erstem grossen Hollywood-Streifen für die Ewigkeit konserviert.

5. Daniel Craig in «Casino Royale» (2006)

Daniel Craig zog 2006 eine der wohl begehrtesten Filmrollen aller Zeiten ans Land. Als Agent 007 sorgte er fortan für Action auf Grossleinwand. Sein erster Auftritt in «Casino Royale» lief allerdings nicht ganz so reibungslos ab, wie er sich das erhofft hatte. Geplant war, dass Craig in der Rolle als James Bond in einer Szene bis zu einer Bucht schwimmt – und in einer anschliessenden Szene über den Strand schlendert. Tatsächlich traf der britische Schauspieler aber frühzeitig auf eine Sandbank, die ihm das Weiterschwimmen verunmöglicht hatte.

Kurzerhand entschied er sich deswegen dazu, aufzustehen und den Rest des Weges durch das Wasser zu waten. Ein Zug, der von zahlreichen Fans der «Bond»-Filmreihe als Hommage an eine Filmszene aus dem allerersten «Bond»-Film «James Bond - 007 jagt Dr. No» gedeutet wurde, in welcher Ursula Andress dem Meer entsteigt und von Bond (Sean Connery) erblickt wird. Tatsächlich handelt es sich bei diesen beiden vergleichbaren Filmsequenzen aber offensichtlich um nichts weiteres als einen glücklichen Zufall.

6. Ben Stiller in «Zoolander» (2001)

In «Zoolander» gibt Ben Stiller ein Model namens Derek Zoolander, das – gelinde ausgedrückt – nicht gerade für seinen Scharfsinn bekannt ist. Als David Duchovny (J. P. Prewitt) ihm in seiner Rolle als Informant zu erklären versucht, weswegen männliche Models die perfekten einer Gehirnwäsche unterzogenen Assassinen abgeben, kommt Derek ins Stutzen und fragt: «Aber wieso männliche Models?», nur um genau dieselbe Frage direkt im Anschluss an eine ausführliche Erklärung von Duchovny erneut zu stellen.

Tatsächlich stand diese Zeile so nicht im Drehbuch. Stiller hatte schlicht und einfach seinen Text vergessen und seine Frage deswegen wiederholt. J. P. Prewitt liess sich augenblicklich auf die neue Situation ein und konterte entsprechend – ein klarer Fall von Glück im Unglück.

7. Dustin Hoffman in «Asphalt-Cowboy» (1969)

Der in «Asphalt-Cowboy» festgehaltene Blooper ist nicht nur der mit Abstand älteste auf unserer Liste, sondern auch einer der erinnerungswürdigsten Fast-Unfälle auf Grossleinwand – und das alles nur wegen einem unachtsamem Autofahrer und einem aufbrausendem Dustin Hoffman.

Als Dustin Hoffman (in der Rolle von Ratso Rizzo) und Jon Voight (als Joe Buck) eine vielbefahrene Strasse in Manhattan zu überqueren versuchen, wäre Dustin Hoffman beinahe angefahren worden. Zu diesem Zwischenfall konnte es kommen, da diese Szene mit einer versteckten Kamera auf einer Strasse mit echtem Verkehr abgedreht worden ist. Dustin Hoffmans wütende – aber auch reichlich amüsante – Reaktion, bestehend aus seinem aufgebrachten «I’m walkin’ here!» und begleitet von einigen gekonnten Schlägen auf die Motorhaube des abrupt gebremsten Taxis, passte perfekt zu seiner Filmrolle, sodass dieser spontane Ausraster es sogar in den Final Cut geschafft hat.

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