Artikel3. März 2021

Für das Kino zu Hause: 7 TV-Tipps der aktuellen Woche

Für das Kino zu Hause: 7 TV-Tipps der aktuellen Woche

Weil die Kinos bis auf Weiteres geschlossen sind, präsentieren wir euch jeweils montags gemeinsam mit Teleboy sieben Filmtipps, die in der aktuellen Woche im TV zu sehen sind – damit ihr euch das ganz grosse Kino einfach und unkompliziert nach Hause holen könnt.

Dieser Beitrag ist gesponsert von Teleboy.

1. A Most Wanted Man (2014)

Action-Thriller mit Philip Seymour Hoffman | DO 4. März, 20.30 Uhr | rbb

Darum geht's: Der tschetschenische Gotteskrieger Issa (Grigoriy Dobrygin) reist illegal und ohne Hab und Gut nach Hamburg. Schwer gezeichnet von Folter, sucht er Kontakt zu einem mächtigen Banker (Willem Dafoe), der ihm das Vermögen des verstorbenen Vaters übermitteln soll. Dabei gerät er schnell ins Visier verschiedener Geheimdienste. Sucht der bärtige Mann vielleicht doch Kontakt zu einer Terrorzelle?

Sehenswert, weil: Regisseur Corbijn für seinen Thriller nahezu vollständig auf Gewalt verzichtet. Es fällt kein Schuss, und fliesst kein Blut. Die Kamera verweilt ruhig auf den Gesichtern der Darsteller. Nicht mal rasante Autoverfolgungsjagden gibt es. Dieser Minimalismus gibt dem Film einen angenehmen Rhythmus, drängt ihn aber auch gefährlich nahe in die Ecke deutscher TV-Krimis und anspruchsvollerer «Tatort»-Episoden. Hamburg als Drehort wirkt zu keinem Zeitpunkt als prätentiöses Stilmittel, sondern punktet einmal mehr mit kantig-dreckigem St. Pauli-Charme.

4 von 5 ★

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2. Petting statt Pershing (2018)

Auf dem Land, da ist was los... | Free-TV-Premiere, FR 5. März, 20.15 Uhr | arte

Darum geht's: In der Liebe ist alles erlaubt? Für Ursula Mayer schon, denn die 17-Jährige hat es nicht leicht, dabei will sie doch eigentlich nur eins: endlich Sex haben. Doch es ist das Jahr 1984, und als Aussenseiterin in ihrem kleinen verschlafenen Heimatort in Westdeutschland kann sie das vergessen. Alle finden sie hässlich, oder wie die Kinder in der Schule sagen: Sie kommt noch nach Ausländern, Behinderten und Homos. Ursulas konservative Eltern hingegen halten sie für frühreif und denken, sie hätte bereits Geschlechtsverkehr gehabt. Als einziger Verbündeter bleibt ihr somit nur Opa Wilhelm, Stalingradkämpfer und deftiger Kenner der Frauen.

Inzwischen leicht senil, verwechselt Opa allerdings gerne die Vergangenheit mit der Gegenwart und rät Ursula, sich zu wehren und einfach zurückzuschlagen. Doch auch damit erntet sie nur Ärger. Plötzlich ändert sich alles, als der linke Geschichtslehrer Siegfried Grimm (30) in Ursulas Leben tritt. Dieser kann nicht nur alles über Protest, Widerstand und die deutsche Verantwortung vermitteln, er sieht auch noch umwerfend gut aus. Grimm erkennt, was in Ursula steckt, und macht ihr Mut, sich selbst zu lieben. Kein Wunder, dass sich Ursula bis über beide Ohren in ihn verliebt und beschliesst, dass er der erste Mann sein wird, mit dem sie schläft.

Sehenswert, weil: auch wenn der Film 1983 spielt, er ein Thema aufgreift, das auch heute durchaus aktuell ist, irgendwie.

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3. Drive (2011)

Eigenwilliger, verstörender und intensiver Thriller mit Ryan Gosling | SA 6. März, 22.25 Uhr | TV24

Darum geht's: Ein namenloser Stuntfahrer (Ryan Gosling) arbeitet nebenbei als Auftragsfahrer für Verbrecher und als Mechaniker für einen Garagisten, der sich ebenfalls in zwielichtigen Kreisen bewegt. Er freundet sich mit seiner Nachbarin, einer jungen Mutter, an. Deren Ehemann sitzt im Gefängnis und als er plötzlich zurückkehrt, bricht ein Strudel von Ereignissen los, der den Fahrer immer tiefer in eine Welt von Verbrechen und Mord zieht.

Sehenswert, weil: der Däne Nicolas Winding Refn in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Zu Recht, denn sein düsterer Thriller um einen namenlosen Stuntfahrer ist von einer unglaublichen atmosphärischen Dichte und geradezu perfekt inszeniert.

5 von 5 ★

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4. Pretty Woman (1990)

Romantische Komödie mit Julia Roberts und Richard Gere | SO 7. März, 20.15 Uhr | RTL

Darum geht's: Der Spekulant Edward Lewis (Richard Gere) macht bei einer Geschäftsreise in Los Angeles zufällig Bekanntschaft mit Vivian (Julia Roberts), einem charmanten aber auch hoffnungslos naiven Callgirl. Vivian ist ihm auf Anhieb sympathisch und nach einer gemeinsam verbrachten Nacht will der smarte Millionär das Mädchen für eine Woche als Begleitung anheuern. 3.000 Dollar Bezahlung und das Leben einer Prinzessin – Vivian zögert nicht lange. Bevor sie sich allerdings in die High Society wagen kann, benötigt sie das entsprechende Outfit und einen Schnellkurs in Sachen «Benimm», den ihr der Hotelmanager Bernard Thompson auch prompt verpasst.

Aus der Bordsteinschwalbe entwickelt sich eine junge Frau, die in der Upper Class Erfolg hat, gerade wegen ihrer erfrischenden Naivität und Natürlichkeit. Und plötzlich findet auch bei Edward eine Veränderung statt: Der egoistische Finanzhai wandelt sich zum Finanzier mit sozialem Bewusstsein. Als die Zeit des Abschieds naht, wird Edward klar, dass er mehr gefunden hat, als eine Geschäftspartnerin...

Sehenswert, weil: «Pretty Woman» ein «Must-See-Klassiker» schlechthin ist.

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5. Boston (2016)

Spielfilm über den drei Jahre zuvor geschehene Anschlag auf den Boston-Marathon | MO 8. März, 20.15 Uhr | 4+

Darum geht's: 2013: Der Boston Marathon ist das grosse Ereignis in der Stadt. Alles läuft, wie immer, auch wenn das Aufgebot an Polizisten hoch ist. Doch dann bricht das Chaos aus. Denn zwei Attentäter zünden zwei Bomben nahe der Ziellinie, woraufhin ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Die Verletzten müssen geborgen und die Täter gefunden werden, doch trotz der Zusammenarbeit zahlreicher Dienste und unzähligem Bildmaterial ist es schwer, die Schuldigen zu identifizieren. Und keiner weiss, ob die Täter nicht noch einen weiteren Anschlag planen.

Sehenswert, weil: «Boston» es schafft, schlüssig zu zeigen, wie von der Ersthilfe bis zur Überführung der Täter eine solche Extremsituation von Hunderten von Menschen gelöst wird. Das macht ein Ereignis wie einen Terroranschlag greifbarer und sorgt zugleich dafür, dem Zuschauer zu vermitteln, dass der Terror niemals unsere Lebensart verändern darf – und dass Liebe stärker als Hass ist. Das ist die starke Botschaft, die man von diesem Film mitnimmt.

4 von 5 ★

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6. Wen die Geister lieben (2008)

Fantasiereiche Tragikomödie mit Ricky Gervais | DI 9. März, 21.50 Uhr | Puls 8

Darum geht's: Als bei einer Operation kurzzeitig sein Herzschlag aussetzt, wird der schlecht gelaunte Zahnarzt und Menschenfeind Dr. Pincus (Ricky Gervais) plötzlich von den Geistern verstorbener Menschen belagert. Sie alle tragen noch unerledigte Aufgaben mit sich herum und sind auf Pincus Hilfe angewiesen, der sie als einziger hören und sehen kann. Besonders hartnäckig ist dabei Frank, der unbedingt verhindern will, dass seine Frau Gwen wieder heiratet. Um den lästigen Toten endlich loszuwerden, willigt der Zahnarzt ein, die Sache in die Hand zu nehmen und ist bald selbst ganz angetan von der charmanten Gwen.

Sehenswert, weil: man in Hollywood Ricky Gervais liebt. Seine Sitcom «The Office» brachte ihm Golden Globes und Emmys ein. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man ihm seine erste Kinohauptrolle geben würde – und er behauptet sich fantastisch.

4 von 5 ★

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7. Snowden (2016)

Biopic über Edward Snowden | MI 10. März, 20.15 Uhr | Nitro

Darum geht's: Nach seiner Ausmusterung beim Militär verschlägt es den Autodidakten Edward Snowden zur CIA, wo der einflussreiche Ausbilder Corbin O’Brian auf den versierten Computerspezialisten aufmerksam wird. Nach ersten Auslandseinsätzen im Auftrag der Sicherheitsbehörden beginnt der junge Mann, an seiner Arbeit zu zweifeln, da die Geheimdienste höchst zweifelhafte Überwachungspraktiken an den Tag legen. Irgendwann entscheidet sich der IT-Experte, sein Wissen zu veröffentlichen, und trifft sich auf seiner Flucht mit der Filmemacherin Laura Poitras und den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill, denen er einen Stick mit heimlich kopierten Daten übergeben will.

Sehenswert, weil: US-Querdenker Oliver Stone dem jungen Mann, der die Welt über die exzessiven Ausspähpraktiken der Sicherheitsbehörden informierte, nun ein fesselndes Biopic widmet, das nicht zuletzt von seinen überzeugenden Darstellern lebt.

4 von 5 ★

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