Für das Kino zu Hause: 7 TV-Tipps der aktuellen Woche

2. Ant-Man and the Wasp (2018)

Klein aber oho | Free-TV-Premiere: FR 2. April 20.10 Uhr | SRF zwei

Darum geht's: Nachdem er am Flughafen Leipzig/Halle an der Seite von Captain America im Kampf mit anderen Avengers für Chaos und Verwüstung gesorgt hat, verbüsst Scott Lang alias Ant-Man einen zweijährigen Hausarrest. Kurz vor Ende seiner Strafe wird er von seiner alten Weggefährtin Hope Van Dyne entführt, die mit ihrem Vater Dr. Pym an einer Möglichkeit feilt, ihre vor vielen Jahrzehnten in der Quantenebene verschwundene Mutter Janet wiederzufinden. Scott soll den beiden behilflich sein. Immerhin kehrte er aus dem subatomaren Raum zurück und wurde erst kürzlich von einer Vision heimgesucht, in der ihm die Verschollene begegnet ist.

Sehenswert, weil: Peyton Reed («Der Ja-Sager») 2015 die Fans des Marvel Cinematic Universe mit einem gewitzten Blockbuster, der ein wenig aus der Reihe tanzte, überraschte. «Ant-Man» setzte im Gegensatz zu vielen anderen Superheldenfilmen nicht auf ein möglichst grosses, weltumspannendes Katastrophenszenario, sondern jonglierte vielmehr gekonnt mit der Schrumpffähigkeit seiner Titelfigur, die sich am Ende mit ihrem Widersacher einen Showdown im einem Kinderzimmer lieferte. Auch wenn der grosse Wow-Effekt im zweiten Teil zwangsläufig nicht mehr gegeben ist, gelingt mit «Ant-Man and the Wasp» ein verspieltes, unterhaltsames, in visueller Hinsicht kreatives Abenteuer.

4 von 5 ★

3. La isla minima - Mörderland (2014)

Crime-Drama aus Spanien | SA 3. April 20.15 Uhr | Tele 5

Darum geht's: Im Jahr 1980 müssen die Grossstadtermittler Pedro und Juan im andalusischen Guadalquivir-Delta das Verschwinden zweier Schwestern im Teenageralter untersuchen und stossen in dem entlegenen Landstrich auf Misstrauen und Widerstand. Alte Strukturen und Kräfte aus der Franco-Zeit sind nach wie vor präsent und behindern ständig ein Vorankommen im Vermisstenfall. Erst als die verstümmelten Leichen der Mädchen im Marschland entdeckt werden, kommt Bewegung in die Ermittlungen. Nach und nach zeichnet sich ab, dass ein Serienmörder am Werk ist, der es auf junge Frauen abgesehen hat, die dem einengenden Landleben entfliehen wollen. Bei ihren Nachforschungen arbeiten der besonnene Demokrat Pedro und der skrupellose Polizeiveteran Juan keineswegs immer Hand in Hand.

Sehenswert, weil: Alberto Rodríguez' schwermütiger Serienkillerfilm eine ganz eigene Sogwirkung entfaltet, die nicht zuletzt mit den immer wieder eingestreuten politischen Zwischentönen zusammenhängt.

4 von 5 ★

4. Rocketman (2019)

Musikalisches Bio-Pic von den Machern von «Bohemian Rhapsody» | Free-TV-Premiere: SO 4. April 20.05 Uhr | SRF 1

Darum geht's: Von einer glücklichen Kindheit kann bei Reginald Kenneth Dwight nicht wirklich die Rede sein, doch der Junge findet Zuflucht in der Musik, wo er sich an Klavier und Mikrofon als bemerkenswertes Naturtalent entpuppt. Mit neuem Namen und Bernie Taupin als Songpartner gelingt ihm ab 1970 der weltweite Durchbruch zum Superstar, doch mit dem Erfolg beginnen für Elton John irgendwann auch die Probleme, zu denen Drogen und Alkohol ebenso gehören wie die scheiternde Liebe zu seinem Manager.

Sehenswert, weil: Hollywood schon lange Musiker-Biopics liebt, und erst vor kurzem katapultierte «Bohemian Rhapsody» die Popularität des Genres in eine ganz neue Dimension. Doch jetzt zeigt «Rocketman», dass man es auch ganz anders – und besser – machen kann.

4 von 5 ★

5. Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (2018)

Fantasy-Abenteuer mit Eddie Redmayne | Free-TV-Premiere: SO 4. April 20.15 Uhr | Sat.1

Darum geht's: Gellert Grindelwald wurde zum Ende von «Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind» verhaftet und in ein Londoner Gefängnis gesteckt, wo der düstere Magier für immer verwahrt werden sollte. Doch dem durchtriebenen Fiesling gelingt die Flucht nach Paris, worauf das Zaubereiministerium Albus Dumbledore auf den Plan ruft. Dieser fühlt sich nicht befähigt genug für den Kampf gegen Grindelwald, weshalb der Hogwarts-Lehrer seinen Schützling Newt Scamander um Hilfe bittet.

Sehenswert, weil: J.K. Rowling die Geschichte rund um Newt Scamander und seine magischen Tierwesen in Grindelwalds Verbechen weiterführt – doch statt nach einem knapp 2-stündigen Film fühlt sich ihre gewohnt phantasievolle, überraschend düstere Welt eher an wie ein 500-seitiger Wälzer.

3 von 5 ★

6. Karate Kid (1984)

Action-Drama mit Jackie Chan und Smith-Sprössling Jaden | MO 5. April 20.15 Uhr | kabel eins

Darum geht's: Eigentlich gefällt es dem 16-jährigen Daniel ganz gut in Kalifornien, wohin er vor Kurzem gezogen ist. Doch es gibt auch Probleme: Einige Jungs an Daniels Schule verprügeln ihn häufig - sie können Karate, und dagegen ist Daniel machtlos. Doch sein Leben ändert sich grundlegend, als er den unscheinbaren japanischen Hausmeister Miyagi kennen lernt. Dieser ist ein Meister des Karatesports und weiht Daniel in die tiefen Geheimnisse der asiatischen Kampfkunst ein ...

Sehenswert, weil: sich Will Smith-Sprössling Jaden im Remake des gleichnamigen Kultfilmes zum nächsten Jackie Chan ausbilden lässt – vom alternden Meister persönlich. Er schlägt sich mehr als wacker.

4 von 5 ★

7. Fish Tank (2009)

Er oder ich oder sie | MI 7. April 20.15 Uhr | arte

Darum geht's: Mia (Katie Jarvis) rastet aus: Ihre einzige Freundin will nichts mehr von ihr wissen, ihre Mutter nervt nur noch und Anschluss an eine Clique findet sie nicht, denn das beste, was sie kann und dauernd praktiziert, ist schlägern und provozieren. Sie ist 15, hochpubertär, längst aus der Schule geflogen und will etwas aus sich machen, denn blöd ist sie nicht, hat aber nicht die leiseste Ahnung, was das sein könnte und wie das ginge. Als ihre Mutter einen neuen Freund anschleppt, eskaliert die Situation und Mia steht bald vor der Frage: er oder ich oder sie.

Sehenswert, weil: die Musik hier nicht Ausdruck der Stimmung ist. Sie ist diese Stimmung selbst. Sie schafft die Stimmung, sie ist neben dem Alkohol der Treibstoff und der Triebstoff. Die trostlosen Wohnblöcke der Provinz haben keine originäre Atmosphäre. In der schnörkellos erzählten, kompakt gebauten Geschichte überrascht das Unvorhersehbare im Vorhersehbaren. Die fiebrigen Bilder messen die emotionale Temperatur.

5 von 5 ★