Artikel17. März 2023 Maria Engler
Happy St. Patrick Swayze Day! Eine Ode an «Road House»
Der 17. März ist nicht nur ein besonderer Tag für irische Communitys auf der ganzen Welt, an dem sie ihren Heiligen Patrick feiern, sondern auch für Filmfans. Anstatt alles grün zu färben, wie seinerzeit der Rheinfall am 17. März grünes Wasser führte, feiern wir einen heiligen Patrick des Kinos: den einzigartigen Patrick Swayze! Wir haben 5 Gründe zusammengetragen, warum Swayzes Kultfilm «Road House» eine Perle ist, die du nicht verpassen solltest.
«Road House» wirkt, als wäre er dem Hirn eines 13-Jährigen entsprungen, der gefragt wurde, was er gern in einem Film sehen würde. Es gibt Monster Trucks, Schlägereien, Martial Arts, eine ordentliche Portion Gewalt, gute Typen, eindeutig böse Typen und eine schöne Frau. Doch auch wenn man dem Teenageralter entwachsen ist, kann dieser hypermaskuline, komplett übertriebene Camp-Film extrem gut unterhalten. «Road House» ist nicht ohne Grund trotz fünf Nominierungen für die Goldene Himbeere und einem echten Kassen-Flop zum Kultfilm geworden, denn richtig Spass macht das Ganze vor allem in der grossen Runde und mit dem richtigen Mindset.
Worum geht’s? Allein die Prämisse des Films ist pures Gold. Dalton (Patrick Swayze) ist professioneller Cooler und damit genau das, was der überforderte Bar-Besitzer Tilghman (Kevin Tighe) braucht. In seinem Road House, dem «Double Deuce», kommt es nämlich jeden Tag zu handfesten Schlägereien, Drogendeals und anderen Anstössigkeiten, die die anständige, tatsächlich zahlende Kundschaft abschreckt. Dalton krempelt nicht nur den Barbetrieb gründlich um, sondern verliebt sich ausserdem in die schöne Ärztin Doc (Kelly Lynch) und legt sich mit dem Gangsterboss Brad Wesley (Ben Gazzara) an. Aber seine dunkle Vergangenheit lässt ihn nicht los.
1. Eine berauschende Location: Das «Double Deuce»
Das Road House, in dem sich Dalton wiederfindet, ist eine Spelunke der untersten Schublade – und damit besonders unterhaltsam! An jeder Ecke gibt es Probleme, kleine Geschichten und Konflikte, die vor sich hin brodeln – ein wundersames Sammelsurium der Partyszene, wie ein eigener kleiner Kosmos der schlimmsten Sorte.
Dass die arme Live-Band, die im Übrigen einen perfekten Soundtrack für den Film liefert, in einem Käfig sitzen muss, damit sie nicht von ständig herumfliegenden Glasflaschen getroffen wird, ist ein fantastisches Detail, das für die Abgerissenheit des «Double Deuce» im Ganzen steht. Das Personal ist mit den ständigen Schlägereien, Belästigungen und Attacken der Gäste komplett überfordert – bis Patrick Swayze geschmeidig zur Hilfe eilt.
2. Lehren fürs Leben: Die drei Regeln
Schnell wird klar, ein echtes Sicherheitskonzept muss her! Der frisch eingestellte Sicherheitschef Dalton hat nicht umsonst Philosophie und das Gesetz der Strasse studiert und kommt sogleich mit einem extrem reduzierten Lehrgang für die anderen Türsteher und das Barpersonal um die Ecke. Drei simple Regeln sind es, die er seinem Team vermittelt – eine Lehre fürs Leben auch für das Publikum!
- «Never underestimate your opponent, expect the unexpected». So kurz, so kryptisch, denn wie zur Hölle soll man das Unerwartete erwarten? Aber gut, mit allem rechnen und die Gegner nicht unterschätzen, ist auf jeden Fall ein guter Rat. Weiter geht’s.
- «Take it outside. Never start anything inside the bar unless it’s absolutely necessary». Ebenfalls eine echte Lebensweisheit. Probleme löst man am besten draussen, ein bisschen Tapetenwechsel hat noch niemandem geschadet.
- «Be nice». So kurz, so einleuchtend. Nett sein kommt immer gut an. Ein guter Vorsatz fürs ganze Leben.
3. Dialoge für die Götter: Keine Angst vorm Sprücheklopfen
Wo wir gerade schon bei geschickt formulierten Weisheiten sind – «Road House» hat einige echte Perlen der filmischen Dichtkunst zu bieten. Direkt nach der Ansprache zum Thema Nettsein heisst es übrigens: «I want you to be nice until it’s time to not be nice». Wundervoll. Alle, die es philosophisch mögen, sollten «Nobody ever wins a fight.» als Wandtattoo in Auftrag geben. Diese Äusserung in einen Film einzubetten, in dem es vor allem darum geht, an geeigneter Stelle die Fäuste fliegen zu lassen – tiefgründig.
«Road House» ist einer dieser Filme, bei denen klar zu spüren ist, dass das Drehbuchschreiben grossen Spass gemacht hat. Phrasen wie «Pain don’t hurt» mit absolutem Ernst über die Bühne zu bringen, ist eine Kunst, die Patrick Swayze in diesem Film zur Perfektion bringt – ohne dabei das nötige Augenzwinkern zu verlieren. Und oft ist der Witz einfach Teil des Dialogs: «Calling me 'sir' is like putting an elevator in an outhouse – it don't belong». Zitate für die Ewigkeit.
4. Wie aus der Hot Wheels Werbung: Ein Monster-Truck geht seinen Weg
Es ist zweifellos eine der Highlight-Szenen in «Road House»: Die Monstertruck-Szene. Doch was ist passiert? Der Gangster-Boss Brad Wesley (der schleimige Bösewicht in Perfektion: Ben Gazzara) bekommt von den unbescholtenen Geschäftsleuten der Stadt Schutzgeld, doch aufgrund steigender Preise kommt Widerstand auf. Die perfekte Gelegenheit für den Bösewicht, seine Macht medienwirksam zu demonstrieren. Mit genug Geld schaut die Polizei in die andere Richtung und schon kann es losgehen.
In dieser legendären Szene, die absolut kein Auge trocken lässt, rast ein Monstertruck (im Allgemeinen bereits ein Gefährt von besonderer Präsenz) durch ein komplett verglastes Autohaus, zerquetscht die brandneuen Autos im Inneren und bringt die Menge zum Toben. Was die ganzen Menschen da machen und warum niemand (ausser unseren Helden) das irgendwie befremdlich findet, bleibt ein Rätsel. Aber ein unterhaltsames!
5. Moves, Moves, Moves: Swayze als Herrscher der Kampfkünste
Patrick Swayze war ein begabter Tänzer mit einer jahrelangen Tanz-Ausbildung, doch auch Kampfsport gehörte zu seinen Fähigkeiten. Um eine grössere Selbstbeherrschung zu erlangen, trainierte er bereits vor seiner Filmkarriere Wushu, Taekwondo, Aikido und Judo. Für «Road House» trainierte er mit dem legendären Stunt-Koordinator Benny Urquidez, der seinem Schützling beste Aussichten im Kampfsport-Business bescheinigte. Im Film, in dem gerne auch auf gewöhnliche Art herumgedroschen wird, sticht er damit eindeutig hervor.
Neben morgendlichem Oben-Ohne-Training am See, das seine Spanner-Nachbarn auf den Plan ruft, überzeugt Swayze mit Kampffähigkeiten der Extraklasse und einem Signature Move, der es in sich hat. Nur soviel: Aua! Sein nächtlicher Kampf gegen den komplett in Denim gekleideten Jimmy (Marshall Teague) beginnt bereits spektakulär mit einem beherzten Sprung gegen ein fahrendes Motorrad und wächst im Anschluss zum Höhepunkt des Films.
«Road House» ist verfügbar on Demand auf Apple TV
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