Artikel11. Mai 2018 Julian Gerber
«Isle of Dogs»: 7 Fakten zu Wes Andersons cleverem Stop-Motion-Abenteuer
Der neueste Streich des Kultregisseurs Wes Anderson hat es in sich: «Isle of Dogs» ist ein Feuerwerk der Kreativität und überzeugt mit liebevoll gestalteten Figuren, die sich im ausgeklügelten Stop-Motion-Abenteuer auf eine poetische Reise begeben. Hier erfahrt ihr sieben erstaunliche Fakten zum Film.
Der Trailer
1. «Isle of Dogs» ist ein Film wie ein überdimensioniertes Puppentheater.
Über 1000 Puppen wurden für «Isle of Dogs» per Hand angefertigt – weil man für jeden individuellen Charakter Puppen in fünf verschiedenen Grössen benötigte: Oversized, Large, Medium, Small und XS. Vor allem bei der Herstellung der Hauptfiguren war wahrlich Geduld gefragt: Diese nahm nämlich für jede der Puppen ungefähr 16 Wochen in Anspruch. Alleine um die Puppe der Hündin Nutmeg anzufertigen, die von Scarlett Johansson gesprochen wird, dauerte es geschlagene 6 Monate.
2. Wes Anderson wurde von der japanischen Muse geküsst.
Dass sich «Isle of Dogs» trotz der fiktionalen Erzählwelt an der japanischen Kultur orientiert, ist unschwer zu erkennen. So verwundert es auch nicht, dass Wes Anderson als Hauptinspirationsquelle den einflussreichen japanischen Filmemacher Akira Kurosawa («Die sieben Samurai») nennt. Dabei bezieht sich Anderson vor allem auf die düsteren Filme des Altmeisters, in denen aufrichtige Charaktere versuchen, die Schattenseiten der modernen Welt zu überwinden.
3. Über 3'000 Gesichter und Münder sorgen für die richtigen Emotionen.
Um den Figuren Leben einzuhauchen, sind die Gesichtszüge von zentraler Bedeutung. Damit man die verschiedenen Gesichtausdrücke möglichst realitätsnah darstellen konnte, wurden für jeden menschlichen Charakter im Film bis zu 53 individuelle Gesichter angefertigt. Doch damit nicht genug: Für jedes dieser Gesichter gab es zusätzlich bis zu 48 unterschiedliche Mundeinsätze, um die Lautsprache in den Dialogen korrekt wiederzugeben.
4. Wenn Wes Anderson ruft, kommt halb Hollywood.
Wow! Für seinen Stop-Motion-Film hat Wes Anderson mal eben die erste Garde Hollywoods zusammengetrommelt: Dabei sind unter anderem Bill Murray, Scarlett Johansson, Edward Norton und die Oscargewinnerinnen Tilda Swinton und Frances McDormand. Was sich wie die illustre Gästeliste einer Oscar-Afterparty liest, ist in Tat und Wahrheit die Besetzung der Sprecherrollen.
5. Vor der Kamera stehen keine Leute, dafür arbeiten umso mehr im Hintergrund.
Über 670 Personen waren an der Produktion des Stop-Motion-Abenteuers beteiligt, die sich über zwei Jahre hinwegzog. Nur schon um die aufwändigen Puppen anzufertigen, waren 70 Leute im Einsatz; das Animationsteam umfasste 38 Leute. Schlussendlich zählt der Film 130'000 Standbilder, die mithilfe der Stop-Motion-Technik zum Leben erweckt werden.
6. Die Liebe zum Detail macht «Isle of Dogs» einzigartig.
Die Detailverliebtheit, mit der die Macher von «Isle of Dogs» zu Werk gingen, ist bemerkenswert. So ist zum Beispiel jede einzelne der 321 Sommersprossen auf Tracy's Gesicht von Hand aufgemalt. Bedenkt man, dass jede Figur in fünf verschiedenen Grössen existiert und dann noch jeweils verschiedene Gesichter besitzt, kommt man auf etwa 40'000 Sommersprossen, die in Handarbeit aufgetragen wurden.
7. Das Herzstück bildet ein Märchenreich aus Müll.
Anders als bei sonstigen Animationsfilmen wurde in «Isle of Dogs» so gut es geht auf CGI verzichtet. Dabei wurde auch nicht versucht zu verstecken, dass es sich bei den Objekten um handgemachte Modelle handelt, was dem Film einen ganz besonderen Charme verleiht. Für die Macher bedeutete dies jedoch einen enormen Arbeitsaufwand, da sie nicht nur die Puppen, sondern auch die verschiedenen Sets – 240 an der Zahl – selber designen und bauen mussten. Das Herzstück bildet Trash Island, eine akkurat gestaltete Mülldeponie aus menschlichem Unrat und Schrott, die im Film aber als Märchenreich daherkommt.
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