Article29. März 2018 Irina Blum
11 Kino-Highlights für den Monat April
Cineastisch gesehen bietet der Einzug des Frühlings in der Schweiz die Qual der Wahl. Von Komödien, die uns mit einem Grinsen aus dem Kino entlassen, über bewegende Dramen, bei denen kein Auge trocken bleibt hin zu einem Horror-Thriller, der einem die Sprache verschlägt: Im April lohnt es sich auf jeden Fall, mehrere Gänge ins Kino zu wagen.
1. Hostiles – Feinde
Bewegendes Western-Drama mit Christian Bale | Kinostart: 5. März
Darum geht's: Ausgerechnet Armee-Hauptmann Joseph J. Blocker (Christian Bale), der sein Leben lang die Ureinwohner Amerikas bekämpft hat, soll vor seinem Ruhestand als letzte Tat den sterbenden Häuptling der Cheyenne und ehemaligen Kriegsfeind zurück in die Heimat begleiten. Auf ihrer abenteuerlichen Reise begegnen sie einer jungen Frau (Rosamund Pike), die ebenfalls ein schweres Schicksal mit sich trägt. Gezwungen, von nun an zusammenzuhalten, setzen die drei unterschiedlichen Parteien ihre gefährliche Reise durchs feindliche Territorium gemeinsam fort...
Sehenswert, weil: Der Film mit den Themen Vertrauen, Vergebung und Identität Western-Dramas entromantisiert – und Christian Bale und Rosamund Pike schlicht grossartige Schauspielkunst hinlegen.
2. Ready Player One
Sci-Fi-Spektakel von Steven Spielberg | Kinostart: 5. April
Darum geht's: Wir befinden uns in der Zukunft: In einer Gesellschaft am Rande des Zusammenbruchs finden die Menschen Erlösung in James Hallidays (Mark Rylance) gigantischen virtuellen Universum OASIS. Als der Erfinder stirbt, beginnt ein Wettstreit um sein Erbe – denn das Genie hinterlässt es demjenigen, der das Easter Egg in seiner Erfindung ausfindig macht.
Sehenswert, weil: Die Story zwar nicht wirklich bahnbrechend ist, «Ready Player One» dafür aber zahlreiche Figuren aus der Popkultur vereint.
3. Film Stars Don't Die in Liverpool
Biografisch angehauchter Liebesfilm | Kinostart: 5. April
Darum geht's: Basierend auf den Memoiren von Peter Turner beleuchtet Filmstars Don’t Die in Liverpool die letzten Jahre der Hollywood-Schauspielerin Gloria Grahame, in denen sie abseits von Ruhm und Berühmtheit um Jobs und mit dem Älterwerden kämpfen musste, ihr die Affäre mit dem weitaus jüngeren englischen Theaterstudenten Peter aber neuen Lebensesprit eingeflösst hat.
Sehenswert, weil: Annette Bening und Jamie Bell aus dieser doch eher durchschnittlich geratenen Liebesgeschichte so etwas wie das gewisse Etwas herauskitzeln – «Filmstars Don’t Die in Liverpool» ist dann auch mehr die Geschichte einer ganz speziellen Beziehung als ein realistisches Biopic.
4. The Death of Stalin
Satirische Komödie aus französisch-britischer Koproduktion | Kinostart: 12. April
Darum geht's: Als der Diktator Josef Stalin unerwarteterweise verstirbt, ist der Kampf um seine Nachfolge eröffnet: Sein Stellvertreter, ein Politiker, sein Sohn und der General reissen sich unter anderem um den Posten. Es ist angerichtet!
Sehenswert, weil: Die Satire nur so vor Sarkasmus sprüht und Politik und ihre Machenschaften mal wieder so richtig auf die Schippe nimmt.
5. A Quiet Place
Horror-Thriller der etwas anderen Art mit Emily Blunt | Kinostart: 8. März
Darum geht's: Die ganze Erde ist von mysteriösen, scheinbar unverwundbaren Kreaturen eingenommen, die durch jedes noch so kleine Geräusch angelockt werden. Ledliglich einer Familie gelang bisher das Entkommen – doch das leiseste Geräusch könnte ihr Ende bedeuten...
Sehenswert, weil: Einem nur schon der Trailer eine Gänsehaut über den Rücken jagt: Das Konzept des Horror-Thrillers ist erfrischend anders. Und nein, eure Lautsprecher sind nicht kaputt!
6. Lady Bird
Oscarnominierte Coming-of-Age-Story mit Soarise Ronan | Kinostart: 19. April
Darum geht's: Christine aka Lady Bird (Saoirse Ronan) wächst als Teenie in den Nullerjahren im kalifornischen Sacramento auf – inklusive High-School-Routine, Familientrouble und ersten ernüchternden Erfahrungen mit Jungs. Die 17-Jährige träumt davon, flügge zu werden – mit ihrer rebellischen Art und einer Mutter (Laurie Metcalf), welche die Abnabelung nicht gerade leicht macht, kein einfaches Unterfangen.
Sehenswert, weil: Man sich nach dem Film in die eigene Jugend zurückversetzt fühlt – Regisseurin Greta Gerwig hat mit «Lady Bird» einen feinfühligen und lebensechten Coming-of-Age-Film geschaffen, der die zuckersüsse und äusserst talentierte Soarise Ronan perfekt in Szene setzt.
7. The 15:17 To Paris
Auf wahren Ereignissen basierender Thriller von Clint Eastwood | Kinostart: 19. April
Darum geht's: Die Welt hielt am 21. August 2015 kurz den Atem an, als die Medien über einen vereitelten Terror-Anschlag im Thalys-Zug Nr. 9364 Richtung Paris berichteten, bei dem knapp 500 auf dem Spiel stehende Menschenleben gerettet werden konnten. Der Film legt den Fokus auf die drei jungen Amerikaner, die unter Freunden auf Europareise unterwegs waren – und wie es zum Beinahe-Unglück kommen konnte.
Sehenswert, weil: Die Ereignisse wie gemacht sind für die grosse Leinwand. Speziell: Die Beteiligten von damals haben selbst die Hauptrollen übernommen.
8. Breathe – Solange ich atme
Liebesdrama von Andy Serkis | Kinostart: 19. April
Darum geht's: Als Robin (Andrew Garfield) an Kinderlähmung erkrankt, verliert sich der sonst lebensfrohe junge Mann in Verzweiflung. Seine Frau Diana (Claire Foy) schafft es, ihm wieder neuen Lebensmut einzuhauchen – und macht Robin zum ersten Polio-Patienten, der ausserhalb von Spitalwänden seinen Alltag bestreiten kann. Das Regiedebut von Andy Serkis berührt mit einer wahren Geschichte, die zeigt: Mit Humor lässt sich alles leichter ertragen.
Sehenswert, weil: Das auf wahren Ereignissen basierende Regiedebut von Andy Serkis mit gut gewählter Besetzung an jeglicher Gefühlsduselei vorbeischifft, trotzdem aber ziemlich nahe geht.
9. Stronger
Faktenbasiertes Drama mit Jake Gyllenhaal | Kinostart: 19. April
Darum geht's: Der Film erzählt die Geschichte des «Boston Bombing»-Überlebenden Jeff Bauman (Jake Gyllenhaal), der mit seiner Teilnahme am Boston Marathon seine Ex-Freundin Erin (Tatjana Maslana) zurückgewinnen wollte. Doch es kam alles anders: Kurz vor der Ziellinie wurde er von einer Bombe getroffen und verlor beide Beine. Für den traumatisierten jungen Mann beginnt danach ein langer Prozess der Rehabilitation.
Sehenswert, weil: Jake Gyllenhaal den gebrochenen, traumatisierten jungen Mann sehr glaubhaft darlegt und Jeff trotz einigen intimen Szenen weder gedemütigt, noch zum Held hochstilisiert wird.
10. Avengers: Infinity War – Part I
Der Marvel-Superhelden-Treff der Extraklasse | Kinostart: 26. April
Darum geht's: Die Avengers und ihre Alliierten sind auf der Mission, den mächtigen Thanos zu besiegen, bevor er mit seinem irren Zerstörungsfeldzug dem Universum ein Ende setzt. Doch damit dies gelingt, müssen sie bereit sein, alles zu opfern...
Sehenswert, weil: Alle Marvel-Superhelden auf einem Haufen, in einem rund 2.5-stündigen Showdown – muss man noch mehr sagen?!
11. Your Were Never Really Here
Auf wahren Begebenheiten basierendes Drama | Kinostart: 29. März
Darum geht's: Um sich von seinen seelischen Traumata abzulenken, nimmt der Golfkrieg-Veteran und ehemalige FBI-Agent Joe (Joaquin Phoenix) gelegentlich Auftragsarbeiten als Mann fürs Grobe an. Sein neuester Kunde, ein Senator, will nur eines von ihm: Dass er dessen entführte Tochter Nina aus den Klauen eines Pädophilenrings befreit – koste es, was es wolle. Schon bald sticht Joe in ein Wespennest, das seine Mutter und ihn selbst in Gefahr bringt...
Sehenswert, weil: Der Psycho-Thriller mit seiner Thematik ganz grosses Potential für einen Sesselfessler hat – besonders, wenn man weiss, was Joaquin Phoenix so alles kann.
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