Article3. Oktober 2018 Noëlle Tschudi
3 Gründe, warum man sich «A Star Is Born» nicht entgehen lassen sollte
Ein fulminantes Regiedebüt, ein vielversprechender Oscar-Tipp und eine phänomenale schauspielerische Darbietung von Lady Gaga: Das alles ist «A Star Is Born». 3 Gründe, warum du dir das Remake des gleichnamigen Hollywood-Klassikers auf keinen Fall entgehen lassen darfst.
Darum geht's
Jackson Maine (Bradley Cooper) ist ein Country-Musiker, dessen Karriere durch Alkoholismus, Drogenkonsum, Tinnitus sowie dem schleichenden Verlust seiner Hörfähigkeit zu erliegen droht. Als er nach einem seiner Gigs eine talentierte Unbekannte namens Ally (Lady Gaga) entdeckt, beginnen die beiden eine leidenschaftliche Liebesbeziehung, und Ally wird schliesslich von ihrem neuen Bewunderer ins Rampenlicht gedrängt – wo sie über Nacht zum Star wird. Bald aber schon zeichnet sich eine unglückliche Entwicklung ab: Während ihr kommerzieller Erfolg kaum zu stoppen ist, fällt es ihm zunehmend schwerer, sich mit seinem schwindenden Ruhm abzufinden...
1. Lady Gaga und Bradley Cooper überzeugen auf ganzer Linie.
Als bekannt wurde, dass der Filmklassiker «A Star Is Born» aus dem Jahr 1937 sein drittes Remake erhalten wird und dieses nicht nur ein Regiedebüt für Schauspieler Bradley Cooper, sondern auch ein Spielfilmdebüt für Lady Gaga darstellen sollte, wurde viel spekuliert: Braucht es eine dritte Neuverfilmung des Stoffes, der etwa alle 20 Jahre neu aufgerollt wird? Kann ein Schauspieler wie Bradley Cooper, der vor allem für komödiantische Einlagen in Filmen wie «Hangover» oder «Guardians of the Galaxy» bekannt ist, Regie für ein Drama über eine tragische Liebesgeschichte führen und in der Rolle als Musiker auf dem absteigenden Ast seiner Karriere überzeugen? Und gelingt es Pop-Ikone Stefani Germanotta – besser bekannt als Lady Gaga – in ihrer allerersten grossen Filmrolle nicht nur als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin zu glänzen? Die Antwort auf diese Fragen ist ein klares Ja.
Spätestens nachdem Ally dem Musiker Jackson mitten in der Nacht vor einem Supermarkt wenige Zeilen eines eigenen Songs vorsingt, verliebt sich dieser Hals über Kopf in das Ausnahmetalent, lässt Ally tags darauf zu einem Konzert einfliegen und drängt sie dazu, ihr Lied mit ihm zusammen vor Tausenden Fans zu performen. Die Chemie dieses Filmpaares ist von Anfang an mitreissend und hält einen bis zum Filmende in Atem.
Nebst Lady Gaga und Bradley Cooper, welche auf und abseits der Bühne grossartiges Schauspiel liefern, sorgt aber auch ein Weiterer für einige starke, emotionale Filmmomente – namentlich Sam Elliott («The Big Lebowski»), der in einer grösseren Nebenrolle auftritt und den komerziellen Abstieg von Jackson Maine mitansehen muss. Auf Oscar-Kurs ist das tragische Musikdrama auf jeden Fall jetzt schon. Wer im Februar nächsten Jahres ein Goldmännchen mit nach Hause nehem darf, steht allerdings noch in den Sternen.
2. Die Filmmusik sorgt für Gänsehaut und ganz grosse Emotionen.
Wenn Lady Gaga in der ersten Konzertszene als zunächst zurückhaltende, von Selbstzweifeln geplagte Ally an die Seite von Jackson Maine tritt und mit ihm im Duett um die Wette singt, scheint die Zeit für einen kurzen Augenblick stehen zu bleiben. Nicht nur Lady Gaga begeistert mit ihrem Gesang und der stetig wachsenden Bühnenpräsenz, auch Bradley Cooper überzeugt mit überraschend viel musikalischem Talent. Tatsächlich steckt dahinter aber viel harte Arbeit: Für den Film nahm er nicht nur Gesangsstunden, sondern lernte innerhalb eines Jahres mithilfe von Lukas Nelson, Gitarre zu spielen. Fast täglich sollen die beiden zusammen geprobt haben, sodass Cooper sich schliesslich wie ein professioneller Country Musiker auf der Bühne präsentieren konnte.
Auch Lady Gaga beweist in «A Star Is Born» ihre Vielseitigkeit, spielt aber – was den Gesang anbelangt – in einer ganz anderen Liga als Cooper. Ob bewegende Country-Ballade, Rocksong mit Ohrwurmgarantie oder eingängige Pop-Melodie: Gaga nimmt die Zuschauer als Ally mit auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Musik-Genres und beweist dabei ihr unvergleichliches Talent als Sängerin, ohne dabei in einer künstlich wirkenden Selbstinszenierung unterzugehen.
3. Eine Achterbahn der Gefühle ist mit diesem Film garantiert.
Gefühle werden in Bradley Coopers Erstlingswerk als Regisseur ganz gross geschrieben. «A Star Is Born» zeigt ganz ungeschönt die Schattenseiten einer zuweilen unbarmherzigen Branche. Dass in einer von Oberflächlichkeit diktierten Welt oftmals nur noch Produzenten und Manager darüber entscheiden, wer es ganz an die Spitze schafft und wer fallengelassen wird, und sich Künstlerseelen selbst kompromittieren müssen, dürfte unterdessen jedoch die wenigsten überraschen. Vielmehr sind es ganz alltägliche Probleme, welche die Zuschauer am allermeisten bewegen dürften. Ob familiäre Probleme, der Umgang mit einem lebensverändernden Ereignis, der Kampf mit den inneren Dämonen und Selbstzweifeln: Das Liebesdrama wird nach und nach zu einer regelrechten Achterbahn der Gefühle.
Fazit: «A Star Is Born» ist eine emotionale Neuverfilmung mit ausgezeichnetem Cast, grandiosen Konzertszenen und einem oscarreifen Soundtrack – kurz: Ein Film, den man gesehen haben muss.
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