Review6. November 2024 Cineman Redaktion
Filmkritik: «Red One - Alarmstufe Weihnachten»: Muskelbepackte Weihnachten
Ein wenig vor dem Zeitplan versammelt «Red One - Alarmstufe Weihnachten» eine Reihe von Hollywoodstars, um das Weihnachtsfest zu retten. Im Look einer Coca Cola-Werbung vermischt der Film Actionkomödie und Weihnachtsmärchen. Zimt trifft auf Steroide, wir ziehen Bilanz.
von Théo Metais; übersetzt aus dem Französischen
Kurz vor Weihnachten und der Bescherung auf der ganzen Welt herrscht am Nordpol Hochbetrieb, doch ein schrecklicher Zwischenfall bringt die Organisation der Feierlichkeiten durcheinander. Der Weihnachtsmann (J.K. Simmons), auch Red genannt, wird von einer seltsamen Organisation entführt, und der Sicherheitschef (Dwayne Johnson), der eigentlich seine Karriere an den Nagel hängen wollte, macht es sich zur Aufgabe, den Weihnachtsmann zu finden und den Zauber für die Kinder zu retten. Bei seinem Abenteuer wird er von einem unsympathischen Hacker (Chris Evans) unterstützt, der an Reds Verschwinden nicht ganz unschuldig ist.
Zum Teufel mit Dickens, der Nordpol ist jetzt eine Megacity à la Dubai und Red stemmt Gewichte in einem Wolkenkratzer, der in jeder Hinsicht dem Burj Khalifa ähnelt. In einer Extravaganz an der Schwelle zum Kitsch und B-Movie macht der amerikanische Filmemacher Jake Kasdan (dem wir «Bad Teacher», «Sex-Tape» oder zuletzt die «Jumanji»-Filme zu verdanken haben), Weihnachten zu einem Megalodon der Unterhaltung. Während «Red One - Alarmstufe Weihnachten» von der ansteckenden Gutmütigkeit Dwayne Johnsons profitiert, ist nicht sicher, ob der Rest der Besetzung das Publikum ebenfalls zum Schwärmen bringt. Weder die arrogante (und sexistische) Figur von Chris Evans, noch die viel zu selten auftretende Lucy Liu (die wir bald in Steven Soderberghs «Presence» sehen werden), noch die von Kiernan Shipka («Sabrina») verkörperte Hexe sind sympathisch – Weihnachten im Land von «Red One - Alarmstufe Weihnachten» ist einfallslos und wortkarg.
Nach «Carol» oder dem grossartigen «Klaus» auf Netflix, ähnelt «Red One - Alarmstufe Weihnachten» eher einem protzigen Saisonfilm als einem echten Märchen. Das Drehbuch wurde von Chris Morgan und Hiram Garcia (Drehbuchautoren und Produzenten von «Fast & Furious») geschrieben, Action und Fitness sind der Versuch, ein wenig Originalität einzubringen. Die Handlung ist voller Familienplattitüden, die Handlung läuft vor sich hin (die ewigen – und sehr entbehrlichen – Witze über Ex-Freundinnen lassen wir mal aussen vor), und die Stunts füllen die Lücken in einer Geschichte, in der sich Hot-Wheels-Schlitten und gestählte Brustmuskeln die Klinke in die Hand geben. Zweifellos haben alle Beteiligten ihre Freude daran, die übertriebene Opulenz hat ihren Charme, aber «Red One - Alarmstufe Weihnachten» wird es versäumen, jenseits seines Zielpublikums zu überraschen.
2.5 von 5 ★
«Red One - Alarmstufe Weihnachten» ist ab dem 7. November 2024 im Kino zu sehen.
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