Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Drei lebensverändernde Dramen werden einmal durch die Alltagsprobleme eines verliebten Mannes, durch die Ambitionen einer Frau, welche ein Rennpferd züchten möchte und zwei Freundinnen, welche unterschiedliche Rollen in einer Innu-Gemeinschaft einnehmen, dargestellt. Diese Woche wird emotional, berührend und hoffnungsvoll. Wir wünschen gute Unterhaltung.

1. Gaza mon amour

Nachdem ein Fischer eine antike Statue findet, verändert sich sein Leben grundlegend.

Dem 60-jährigen Fischer Issa (Salim Dau) will es partout nicht gelingen, sein Interesse an der verwitweten Schneiderin Siham (Hiam Abbass) vernünftig zum Ausdruck zu bringen. Als der verliebte Junggeselle eines Tages eine antike Apollo-Statue mit erigiertem Penis aus dem Wasser zieht, gerät sein bislang beschaulicher Alltag aus den Fugen. In ihrem zweiten Spielfilm erzählen die Zwillingsbrüder Arab und Tarzan Nasser eine Geschichte mit heiteren und absurden Momenten, werfen parallel aber auch einen Blick auf die beschwerlichen Lebensumstände im Gaza-Streifen.

Die Existenzängste bündeln die Regisseure in der Figur eines Mannes, mit dem sich Issa mehrfach unterhält. Anders als der Fischer, der glaubt, sein Schicksal liege in der Heimat, will sein Gesprächspartner nach Europa gehen, um dort mit seiner Familie in einer geschützten Umgebung neu anzufangen. Ernste Töne wie diese verbinden sich mit den heiteren Elementen zu einer Genremischung mit eigenwilligem Charme.

Zur ausführlichen Kritik

2. Dream Horse

Die Waliserin Jan will ein Rennpferd züchten und wird von einigen Bewohnern des Orts unterstützt.

Die Waliserin Jan arbeitet im Supermarkt, in einer Bar und als Putzfrau. Die Kinder sind aus dem Haus, der Mann verbringt die meiste Zeit vor dem TV. Um mehr Abwechslung in ihr ereignisloses Leben zu bringen, hat sie eine ungewöhnliche Idee: Sie will ihr eigenes Rennpferd züchten. Obwohl das nötige Kleingeld fehlt und keinerlei Erfahrung vorhanden ist unterstützen sie einige Bewohner. Gemeinsam züchten sie den Hengst «Dream Alliance» und bringen ihn bis nach oben. Die Szenen mit «Dream Alliance», ob beim Training oder in den Wettkämpfen, sind toll gefilmt und spannend inszeniert. Und dank eines ehrlichen Interesses an seinen Protagonisten, ihren walisischen Eigenarten und dem Schauplatz, lebt der Film von einem stimmigen (lokalen) Flair.

Zur ausführlichen Kritik

3. Kuessipan

Zwei unzertrennliche Freundinnen wachsen in einer Innu-Gemeinschaft auf.

Mikuan (Sharon Fontaine Ishpatao) und Shaniss (Yamie Grégoire) sind beste Freundinnen. Sie leben in einem Reservat, das für die Innus, einem Volk der amerikanischen Ureinwohner, die in Kanada angesiedelt sind, vorgesehen ist. Während Shaniss die Mutterrolle annimmt und damit für den Fortbestand des Stammes sorgt, träumt Mikuan von einem selbstbestimmten Leben ausserhalb der Gemeinde. Sie, wie auch die anderen, werden erkennen müssen, dass dies nicht zwangsläufig Verrat an der eigenen Herkunft bedeutet. Zu den üblichen Unsicherheiten und Ängsten, die den Weg zum Erwachsenwerden prägen, lasten auf den Protagonisten zusätzlich die Wunden eines ganzen Volkes, das aus seiner Herkunft Stolz schöpft, aber auch systematisch Diskriminierung erfahren hat. Dieser Zerrissenheit zwischen Tradition und Moderne sowie verschiedenen Kulturen spürt «Kuessipan» eindrücklich nach.

Zur ausführlichen Kritik

Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.