Article11. Oktober 2023 Konstantin Hitscher
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
In welcher Verbindung stehen wir zur Vergangenheit? Diese Frage taucht in den Kinostarts der Woche immer wieder auf: In der Doku von Wim Wenders blick Anselm Kiefer auf sein Schaffen zurück, in «La Chimera» versucht ein einsamer Engländer, eine Verbindung zum Gestern herzustellen und in «Das fliegende Klassenzimmer» muss eine alte Streitigkeit beigelegt werden.
1. «Anselm»
Künstler-Doku von Wim Wenders
Mit Wim Wenders porträtiert einer der wichtigsten deutschen Filmemacher Anselm Kiefer – seines Zeichens einer der renommiertesten lebenden deutschen Maler und Bildhauer. Wenders begleitet Kiefer dafür in sein Atelier und zu Ausstellungen. Zudem ist das Porträt um einige inszenierte Szenen ergänzt, die auf entscheidende Ereignisse aus dem Leben des Künstlers verweisen.
Etwas Besonders wird die Doku aber vor allem durch die 3-D-Aufnahmen. Wenders denkt diese dritte Dimension nämlich nicht in den Kinosaal hinaus, sondern in die Leinwand hinein. So vermittelt sich dem Publikum das magische Gefühl, schwebend in die Tiefen der einzelnen Werke einzutauchen.
2. «La Chimera»
Melancholische GrabräuberInnen
Frisch aus dem Gefängnis entlassen, zieht es Arthur (Josh O’Connor) zurück in seine bescheidene Behausung in der antiken Landschaft Etruriens. Wie vor seiner Haft hilft der junge Mann einer Bande von GrabräuberInnen, alte Kammern aufzuspüren. Parallel lernt er in der maroden Villa von Flora (Isabella Rossellini) – der Mutter seiner verstorbenen grossen Liebe – die lebenslustige Italia (Carol Duarte) kennen.
Regisseurin Alice Rohwacher interessiert sich mit «La Chimera» kein Stück für eine klassische Dramaturgie. Stattdessen fliesst der Film dahin – in erster Linie steht die mit etwas magischem Realismus aufgeladene Stimmung im Fokus. Immer wieder spielt Rohrwacher mit verschiedenen Filmformaten und lässt die Kamera ausgefallene Bewegungen vollführen.
3. «Das fliegende Klassenzimmer»
Neuverfilmung des Jugendbuch-Klassikers
Der grösste Wunsch des Stadtkindes Martina (Leni Deschner) ist, auf das Internat in den Bergen zu gehen. Doch bereits bei ihrer Ankunft im idyllischen Ort wird sie mitten in eine Generationen alte Fehde zwischen den einheimischen und den auswärtigen SchülerInnen gezogen. Um die Streitigkeiten ein für alle Mal zu beenden, sollen alle SchülerInnen gemeinsam für die Abschlussfeier vor den Sommerferien ein Theaterstück inszenieren.
Die neuste Adaption von Erich Kästners Jugendroman stellt verschiede Verbindungen zur Gegenwart her – vor allem im Aufeinandertreffen verschiedener sozialer Schichten. Das jungen Ensemble verleiht dem Film die nötige Lebendigkeit. Auch wenn die Dialoge an manchen Stellen ein wenig steif wirken, ist die Inszenierung dicht und der Film als Ganzes kurzweilige Unterhaltung für ein junges Publikum.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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