Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen

Unsere Kino-Tipps stellen sich in dieser Woche bewusst gegen die Erwartung des Publikums: In «Tell - Jagd auf Ewig» wird die Legende von Wilhelm Tell mit Western-Elementen gekreuzt, Aki Kaurismäki zeigt mit «Fallen Leaves», dass sich grosse Liebesgeschichten auch an den unwahrscheinlichsten Stellen finden lassen und «The Inspection» erzählt die Geschichte von einem jungen Marine, der Drill und Mobbing standhält – um daraus gestärkt hervorzugehen!

1. «Tell - Jagd auf Ewig»

Mutige Neuinterpretation eines Schweizer Nationalhelden.

Im letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts ächzen die Talschaften am Vierwaldstättersee unter der willkürlichen Regentschaft der Habsburger. Vor allem Landvogt Gissler tut sich mit gnadenloser Härte hervor. Während sich der Rest von halbherzigen Versprechen blenden lässt, bleibt Tell misstrauisch. Nachdem Gissler ihn erst zwingt, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schiessen, ihm dann aber nicht die versprochene Freiheit einräumt, schwört Tell Rache.

«Tell - Jagd auf Ewig» ist zwar eine Low-Budget-Produktion – man merkt es dem Film aber nicht an. Der Schweizer Filmemacher, Rockmusiker, Maler und Bildhauer Luke Gasser zeigt seit Jahren grosses Interesse an historischen Figuren, Sagen und Mythen. In seinem neuesten Film wagt er sich an eine Neuinterpretation der Wilhelm-Tell-Legende. Das Ergebnis ist bildgewaltig, actionreich und spannend!

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2. «Fallen Leaves»

Aki Kaurismäki findet in seinem Comeback zu alter Stärke zurück.

Ansa (Alma Pöysti) wird im Supermarkt entlassen, weil sie ein Fertiggericht eingepackt hat, das sie wegen des überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums den Regeln zufolge hätte entsorgen müssen. Holappa (Jussi Vatanen) wird entlassen, als nach einem Unfall in der Werkstatt auffällt, dass er bei der Arbeit getrunken hat. Die beiden begegnen sich zufällig vor einem von der Polizei geschlossenen Lokal und treten leise ins Leben des jeweils anderen.

«Fallen Leaves» ist unverkennbar ein Film des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki. Das zeigt sich sowohl in der Bildsprache, die von einer festen Kamera und einer Palette an fahlen Farben geprägt ist, als auch in der Reduziertheit der Geschichte. Wie in seinen anderen Arbeiten wartet Kaurismäki auch hier mit einem bestechend trockenen Humor und einer leicht deprimierten Grundatmosphäre auf, die melancholisch stimmt, aber auch jedem romantischen Geist die Seele streichelt.

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3. «The Inspection»

Gestärktes Selbstbewusstsein trotz Mobbing, Drill und Schikane.

Jahrelang lebte der homosexuelle Afroamerikaner Ellis (Jeremy Pope) in Obdachlosenheimen und auf der Strasse. Seine einzige Zukunftsperspektive sieht er im Eintritt in die US-Army. Was ihn und seine Kameraden hier in den nächsten drei Monaten erwartet, macht Ausbilder Laws (Bokeem Woodbine) unmissverständlich klar: Sein Ziel ist es, sie zu schinden und zu brechen. Zum Drill kommt Mobbing dazu, als die sexuelle Orientierung von Ellis bekannt wird. Dennoch wird der junge Mann durch diese brutalen Erfahrungen nicht gebrochen, sondern gewinnt an Selbstbewusstsein.

Elegance Brattons Spielfilmdebüt ist von eigenen Erfahrungen inspiriert. Wie sein Protagonist wurde auch er selbst mit 16 von seiner streng religiösen Mutter wegen seiner Homosexualität aus der Wohnung geworfen, lebte in Obdachlosenheimen und meldete sich 2005 zu den Marines. Nie verlässt der Film das Camp – so wird auch das Publikum hier eingesperrt. Vor Drill, Schikanen und körperlicher Belastung gibt es kein Entkommen, auch die vorwiegend dunklen Bilder von Kameramann Lachlan Milne unterstreichen diese Atmosphäre.

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Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.