Review27. September 2019 Irina Blum
ZFF Watch & Write: In «Midnight Family» hat auch das Überleben seinen Preis
Im Rahmen von «Watch & Write» des Zurich Film Festival sehen sich junge Kritikerinnen und Kritiker die Filme aus den Sektionen «Spielfilmwettbewerb», «Dokumentarfilmwettbewerb» und «Wettbewerb: Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» an und besprechen diese – der folgende Artikel wird im Verlauf des 15. ZFF deshalb laufend mit den neuesten Reviews der Teilnehmer von «Watch & Write» ergänzt.
Midnight Family | Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb
Doku | USA, Mexico | Luke Lorentzen
Filmkritik von Bianca Lüthy
In Mexiko hat das Überleben seinen Preis. In der Haupstadt Mexiko-Stadt konkurrieren zahlreiche private Ambulanzen mit der staatlichen Flotte von gerade mal 45 Rettungsfahrzeugen. Da die staatlichen Ambulanzen immer Vorrang haben, müssen die privaten Anbieter jeweils bis zu einer halben Stunde am Unfallort ausharren, bis sie tatsächlich die Opfer medizinisch behandeln dürfen. Die Dokumentation «Midnight Family» zeigt das absurde Geschäft mit dem Kampf ums Überleben.
Der amerikanische Dokumentarfilmer Luke Lorentzen schafft es ohne Kommentar oder Wertung, den ungewöhnlichen Alltag der Familie zu porträtieren und zeigt anhand diesem das desaströse Krankenversorgungssystem von Mexiko. Dafür soll Lorentzen drei Monate lang jede Nacht in der Ambulanz der Familie Ochoa mitgefahren sein. In dem Werk geht es um Familie, Leben und Tod – und dass leider an manchen Orten alles seinen Preis hat. Auch ein Menschenleben.
Stitches | Internationaler Spielfilmwettbewerb
Drama | Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina | Miroslav Terzić
Filmkritik von Josua Schöchli
Vor einigen Jahren wurde bekannt, dass in den 1990er-Jahren in Serbien im grossen Stil Kinder erführt wurden. Nach der Geburt hiess es für die Eltern, dass das Kind gestorben sei, während es in Wahrheit illegal verkauft wurde. Über 500 Kinder gelten bis heute als vermisst.
In seinem zweiten Spielfim «Stitches» behandelt Miroslav Terzić diesen Skandal. Hauptfigur ist Ana, eine stoische Schneiderin. Ihr Sohn ist nach der Geburt vor 18 Jahren gestorben, so hatte es man ihr mitgeteilt. Doch sie ist sich sicher, dass er am Leben ist und will die Suche nach ihm nicht aufgeben. Der Film begleitet Ana bei ihrer Suche – während alle Leute um sie herum mit komplettem Unverständnis reagieren. Sie bleibt dennoch ruhig und zielstrebig. Genau so ruhig wie Ana ist auch das Bild, wiederholt ist nur Anas Gesicht zu sehen, der Film lässt sich in grau-braunen Tönen die Zeit, die er braucht für seine emotionale Entfaltung. Stitches – Nähstiche – stehen für Anas Beruf, für den Takt ihrer Maschine, aber auch die ruhige, methodische Art ihrer Suche und dem ebenso ruhigen Film.
Gekonnt tanzt «Stitches» so zwischen emotionalem Familiendrama und hochspannendem Abduktionsthriller, ohne je die mitreissenden Zutaten von beiden Enden zu gebrauchen: ein ungewohnter, aber gewollter Schachzug. Regisseur Terzic wehrt sich erfolgreich gegen die einfachen Hollywood-Klischees und kreiert so einen atmosphärischen Film, der beinahe komplett auf der Performance von Snezana Bodganovic als Mutter Ana lastet. Dieser Film ist für Liebhaber des Kinos und neugierige Andersdenker, aber wohl weniger für Millennials mit einer Goldfisch-Aufmerksamkeit.
Sakawa | Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb
Doku | Belgien, Niederlande | Ben Asamoah
Filmkritik von Bianca Lüthy
„Fühl dich nicht schlecht wegen den Weissen, die meisten sind pervers “, erklärt eine junge Frau ihrer Kollegin, die auch ins Sakawa-Business einsteigen will. Sakawa ist der ghanaische Begriff für den modernen internetbasierten Betrug. Die gleichnamige Dokumentation handelt von einer Gruppe junger „Catfisher“ in Ghana. Diese zeigt sie bei ihrer täglichen Arbeit im Netz – und mit welchen ausgeklügelten Tricks vorgegangen wird, um die Opfer zu täuschen. Während sich die Trick-Betrüger einiges einfallen lassen, sind die Opfer meist leichte Beute. Einsame, verzweifelte Singles aus Europa und Nordamerika.
„I miss you so much, baby“, haucht der junge Ghanaer in sein Handy. Am anderen Ende der Leitung: ein Mann aus den USA. Dieser glaubt jedoch, dass es sich am Telefon um eine junge, hübsche Europäerin handelt. Dafür lernt der Internet-Betrüger aus Ghana sogar Italienisch und kauft sich ein „Magic Phone“, das die eigene Stimme in die einer Frau verwandelt. Die Methoden der digital-versierten Ghanaer sind raffiniert, fast schon beeindruckend. Der Hintergrund des Schauplatzes der Dokumentation zeigt einen Schrottplatz für Elektromüll aus dem Westen. Von den alten Handys und Festplatten gelangen die Trickbetrüger leicht an die Daten und Fotos der ursprünglichen Besitzer. Die digitalen Memorabilien helfen ihnen dann, die Fake-Profile zu erstellen, um ihre Opfer zu ködern. Armut, Digitalisierung, Einsamkeit und grosser Einfallsreichtum prägen «Sakawa».
Regisseur Ben Asamoah eröffnet einem eine Welt, wie man sie zuvor noch nie gesehen hat. Es ist eine eindrückliche Dokumentation über das Leben von ghanaischen Internet-Betrügern. Der Film verfolgt einen ruhigen Ton und lässt die Aufnahmen und Protagonisten für sich sprechen. Mehr braucht es auch gar nicht, dass «Sakawa» auch noch Tage danach beim Zuschauer für Denk- und Gesprächsstoff sorgt.
Cold Case Hammerskjöld | Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb
Doku | Dänemark, Norwegen, Schweden | Mads Brügger
Filmkritik von Josua Schöchli
Der schwedische Politiker Dag Hammerskjöld war von 1953 bis zu seinem Tod 1961 der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen. Er galt als erster richtiger Fürsprecher der gesamten Welt. Unter anderem machte er sich stark für die vielen jungen afrikanischen Nationalstaaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten erklärten. Diese Leidenschaft führte ihn schliesslich in den Tod, war er doch auf dem Weg zu Friedensverhandlungen im Kongo, als sein Flugzeug über dem Regenwald in der Nähe von Ndola abstürzte. Die Umstände und Hintergründe seines Todes sind bis heute heiss diskutiert.
Der dänische Filmemacher Mads Brügger nahm sich diesem Stoff nun an, und brachte ihn mit «Cold Case Hammerskjöld» auf die Zürcher Filmleinwände. Dies sei entweder einer der grössten ungeklärten Mordfälle der Geschichte oder eine der dümmsten Verschwörungstheorien aller Zeiten. Sollte das zweite der Fall sein, tue es ihm leid. So beginnt Brügger seinen Film und die Suche nach der Wahrheit zur Frage, was mit dem Flugzeug von Hammerskjöld passiert ist.
Während sechs Jahren untersuchte Brügger gemeinsam mit dem schwedischen Forscher Göran Björkdahl die vielen losen Enden und Fragen, die seit über 50 Jahren ungeklärt sind. Vor allem Björkdahl leistete auf eigenen Antrieb grosse Vorarbeit: Mit seinen Zeugenbefragungen der lokalen Bevölkerung von Ndola lieferte er neue Impulse für die These, dass das Flugzeug nicht einfach so vom Himmel fiel. Auf ihrer Suche entdecken sie viele schaurige Details und Tatsachen, die – falls sie beweisbar wären – viele grosse Nationen in arge Erklärungsnot bringen könnten. Aber wie Brügger selber während des Filmes zu gibt, war ihm das Vermächtnis von Hammerskjöld nicht so wichtig – zu wenige Menschen würden ihn kennen.
Vielmehr habe diese Geschichte Brügger schlicht die Möglichkeit gegeben, sich in eine spannende Verschwörungsgeschichte zu stürzen, Interviews zu führen, verstaubte Dokumente aufzuspüren und so seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen. Es scheint als interessiere sich Brügger mehr für die wilden Geschichten rund um die SMIAR, einer südafrikanischen, paramilitärischen Geheimorganisation. Eigentlich schade, denn Dag Hammerskjöld ist mehr als der Aufhänger für eine Dokumentation. Brügger scheint sich der Schwächen seines Films – wie etwa der zu starke Fokus auf den Geheimorganisationen statt Hammerskjöld – bewusst zu sein. Diese werden in der Rahmenhandlung, in der Brügger mit Hilfe zweier afrikanischer Sekretärinnen das Drehbuch des Films auf eine Schreibmaschine diktiert, immer wieder angetönt.
Das Ganze wirkt aber bis weilen nicht sonderlich ernst, sondern fast leicht ironisch, was der doch sehr ernsten Materie des Films nicht gut tut und einen mit einiger Verwirrung zurücklässt. Beispielhaft für diese merkwürdige Art-Direction ist die Szene, in der Brügger erklärt, dass er das Wrack des abgestürzten Flugzeugs suchen und ausgraben will. Dazu habe er sich rechtzeitig mit Equipment ausgerüstet, das er stolz präsentiert: zwei Safarihelme, ein Metalldetektor und zwei Schaufel. Zwei Schaufeln, um ein Flugzeug auszugraben. In diesen Momenten wirkt der Film wie eine Persiflage seiner selbst, was dem Stoff nicht wirklich guttut. Dennoch ist Mads Brügger ein spannender und sehenswerter Dokumentarfilm geglückt, dessen Thematik auch nach beinahe 60 Jahren immer noch aktuell ist.
Divino Amor | Internationaler Spielfilmwettbewerb
Drama | Brasilien, Uruguay, Dänemark, Norwegen, Chile, Schweiz, Schweden | Gabriel Mascaro
Filmkritik von Josua Schöchli
Brasilien, 2027. Technologie trifft Glaube. Statt Carneval feiern die Menschen jetzt das «Festival of Supreme Love». Mit lautem EDM und blinkenden Lichtern lassen sich die Leute in Ektase versetzen; «100% Jesus. Gott. Liebe» steht auf den LED-Wänden. In Drive-Through-Kirchen erhalten die Gläubigen Fastfood für die Seele. Ein Pfarrer spricht ihnen durch das runtergelassene Autofenster ermutigende Sprüche zu und lässt christliche Hymnen laufen.
Die Protagonistin des Films, Joana, arbeitet für die Verwaltung und bearbeitet Scheidungsanträge. Joana ist tief religiös, spricht von einem alles überwindenden Glauben an Gott. So will sie auch die Bürokratie nutzen, um den Menschen Liebe zu bringen. Ehepaare, die sich bei ihr trennen wollen, erhalten anstatt eines behördlichen Stempels auf die Dokumente eine Einladung in die Gruppe «Divino Amor», um ihrer Liebe noch einmal eine Chance zu geben.
Divino Amor ist eine scheinbare Selbsthilfegruppe, in die ausschliesslich Ehepaare mit gültigen Papieren Einlass erhalten. Nach einer Lektion Bibellesen im Kreis werden verwirrende Sex-Rituale vollzogen, die bei der Fruchtbarkeit helfen sollen. Nachwuchs ist das grösste Zeichen der göttlichen Gunst; die Familie ist das staatlich verschriebene Lebensideal.
Joana hat Erfolg mit ihren Bemühungen und sammelt Bilder von glücklich wiedervereinten Ehepaaren. Doch bei ihr selbst und ihrem Mann will es nicht so recht klappen. Obwohl ihr Mann sich unter anderem Kopfüber nackt in die Stube hängt und sich mit Infrarotstrahlen fruchtbar machen lässt, oder sie in einem Waisenheim Tränensaft von Kindern stehlen – statt eines zu adoptieren – will es nicht klappen mit der Schwangerschaft. Joana ist verzweifelt. Hat sie gesündigt oder Gott falsch verstanden? Doch dann geschieht ein Wunder, das ihr niemand glauben will.
Untermalt von einem genialen 80ies-Soundtrack bietet «Divino Amor» Einblicke in eine originelle Science-Fiction Welt, in welcher der persönliche Glaube das Einzige ist, was noch heilig geblieben ist. Regisseur Gabriel Mascaro baut so eine faszinierende Kulisse auf, lässt diese aber oftmals nur angehaucht und verbraucht zu viel Zeit des Filmes mit der Nicht-Geschichte von Joana. Dadurch wird der Film ziemlich langweilig, denn bei Joana passiert nicht viel.
Mascaro scheint mit «Divino Amor» eine Kritik des heutigen Zeitgeists geplant zu haben, dies durch Überspitzung und Projizierung in eine düstere Zukunft. Doch welchen Aspekt wollte er beleuchten? Ist es eine Religionskritik, ein Zweifel am christlichen Glauben? Ist es eine Hinterfragung der Verherrlichung des ewig jungen Lebens, der Ausblendung des Todes und seiner Kulmination in der Anbetung des eigenen Nachwuchses? Oder ist es eine Kritik an den leeren Phrasen der Liebe, die gerade auch in der EDM-Szene propagiert werden? «Peace, Love Unity and Respect», zu denen Philosoph und Schriftsteller C.S. Lewis einst schrieb: «Gott ist Liebe, bis die Liebe zum Gott wird. Dann verwandelt sie sich in einen Dämon.»
Was auch immer die Absicht des Filmes gewesen sein möge, sie entweicht einem im Angesicht einer faden Story, die mit unnötig expliziten, beinahe pornografischen Bildern ihr Ziel verfehlt. Diese verstörend langen aber nicht wirklich integralen Szenen sind es dann auch, die einem nach dem Verlassen des Kinos in Erinnerung bleiben und nicht eine etwaige Hinterfragung der eigenen Kultur und ihrer Schattenseiten.
Silence Radio | Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb
Doku | Schweiz, Mexico | Juliana Fanjul
Filmkritik von Bianca Lüthy
Korruption und Kartelle gehören zu Mexiko wie Tacos und Tequila. Aufgrund der immer stärker werdenden korrupten Mächte, steht die Demokratie und Meinungsfreiheit auf dem Spiel. Mexikanische Journalisten erleben dies täglich; so werden sie bedroht, eingeschüchtert und schlimmstenfalls entführt und ermordet. Die Journalistin Carmen Aristegui lässt sich davon aber nicht den Mut nehmen – und kämpft heroisch, anmutig und ungehindert weiter gegen die Korruption und für die Demokratie des mexikanischen Volkes.
Die Dokumentation der mexikanischen Regisseurin Juliana Fanjul zeigt hautnah den Alltag von mexikanischen Journalisten und die Gefahren und Risiken, welche diese im Kampf für die Gerechtigkeit auf sich nehmen. Fanjul schafft es, anhand der Dokumentation von Carmen Aristeguis Arbeit ein Bild der mexikanischen Gesellschaft zu zeichnen.
Das Storytelling des Films verknüpft gekonnt politische und gesellschaftliche Ereignisse mit der Arbeit des Reporterteams von Aristegui. Schnell wird im Film ersichtlich, dass die Publikation eines kritischen Berichts einem das Leben kosten könnte. Ein naher, harter, aufweckenden Blick darauf, welche weiten Kreise Korruption und Kriminalität ziehen – und wie sehr Mexiko darunter leidet.
Zu den Spielzeiten am Zurich Film Festival
17 Blocks | Internationaler Dokumentarfilmwettbewerb
Doku | USA | Davy Rothbart
Filmkritik von Bianca Lüthy
«17 Blocks» dokumentiert über beinahe zwei Jahrzehnte das Leben einer afroamerikanischen Familie im Ghetto von Washington, D.C. Während die Mutter mit ihrer Drogensucht kämpft, filmt der damals neunjährige Emmanuel Sanford mit einer Video-Kamera den Alltag seiner Familie. Was als Amateur-Heim-Video beginnt, entwickelt sich zur Chronik einer Familie, welche von Schicksalsschlägen geprägt ist, die Hoffnung aber nie aufgibt.
Während Dokumentationen heutzutage vermehrt auf hochkarätige Aufnahmen setzen und ihren Fokus auf die visuelle Ästhetik legen, bleibt «17 Blocks» dem klassischen Dokumentarfilm treu. Das Werk von Davy Rothbart setzt auf Authentizität, Emotionen und auf wahre Menschen mit all ihren Freuden und Leiden. Zu Beginn des Filmes braucht das Auge etwas an Zeit, um sich an die Amateur-Videoaufnahmen zu gewöhnen – doch dann beginnt man automatisch, mit der Familie mitzufühlen und mitzutrauern. Eine handwerklich gut gemachte Chronik über eine Familie mit viel Herz und Charakter.
Zu den Spielzeiten am Zurich Film Festival
Lara | Internationaler Spielfilmwettbewerb
Drama | Deutschland | Jan-Ole Gerster
Filmkritik von Laura Hohler
Lara (Corinna Harfouch), die namensgebende Protagonistin, hat ihren 60. Geburtstag genau an dem Tag, als ihr Sohn Viktor (Tom Schilling) das wichtigste Klavierkonzert seines Lebens spielen soll. Doch sehr zu ihrem Verdruss meldet sich ihr Sohn den ganzen Tag nicht bei ihr. Lara beschliesst kurzum, sämtliche Restkarten für die Veranstaltung zu kaufen und sie an irgendwelche Leute zu verteilen.
Mit «Oh Boy» (2012) gelang dem damals 34-jährigen Regisseur Jan-Ole Gerster ein Meisterwerk. Nun hat er erneut einen spannenden wie berührenden Film geschaffen – wieder mit Tom Schilling in einer der Hauptrollen. Auf unkonventionelle Art und Weise beschreibt Gerster eine komplizierte Mutter-Sohn-Beziehung. Die Themen des Films sind universell und zeitlos: Verzweiflung, Liebe, übermässiger Ehrgeiz. Regisseur Gerster betonte im ausverkauften Saal des Arthouse Le Paris, dass man zwar erkenne, dass der Film in Berlin spiele, die Stadt aber nicht von Bedeutung sei: „Es könnte auch eine Mutter-Sohn-Beziehung in Tokio sein“.
Mit «Lara» ist Gerster ein ästhetisches und vielschichtiges Drama gelungen, das seinem Erstlingsfilm in gewisser Hinsicht ähnelt: Beide Filme finden an einem Tag in Berlin statt, und Musik spielt dabei eine wichtige Rolle. Die sieben Jahre Wartezeit, die seit «Oh Boy» vergangen sind, haben sich gelohnt: «Lara» ist absolut sehenswert.
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