Article12. August 2019

5 Fakten über: Kult-Regisseur Quentin Tarantino

5 Fakten über: Kult-Regisseur Quentin Tarantino
© 2012 The Weinstein Company

Ein Fuss-Fetisch, ein IQ von 160 und Filme, die vor Gewalt zu so strotzen: Quentin Tarantino ist alles andere als ein 0815-Regisseur. Mit «Once Upon A Time... in Hollywood» präsentiert der 56-Jährige aktuell sein neuntes Werk – eine Hommage an die alten Tage der Traumfabrik. 5 Fakten über den Ausnahmeregisseur, der Kino wie niemand sonst lebt.

1. Tarantino hat eine Ablehnung gegen so ziemlich alles, was moderne Errungenschaften mit sich bringen.

Kann man nicht kaufen: Kurt Russell raucht in «The Hateful Eight» Red Apple Zigaretten.
Kann man nicht kaufen: Kurt Russell raucht in «The Hateful Eight» Red Apple Zigaretten. © Ascot Elite

Quentin Tarantino ist Fan von Oldschool-Hollywood – so gehören für ihn Projektoren genauso zum authentischen Kino wie Actionszenen, in denen wirklich zwei Autos aufeinanderknallen. CGI bezeichnet er als überbewertet und digitale Kinovorführungen empfindet er, als "würde man auf einer grossen Leinwand TV schauen". Mitunter wohl ein Grund, weshalb er bisher alle seine Filme auf 35 mm gedreht hat, auch sein neunter Film «Once Upon a Time... in Hollywood».

Auch ist der Filmemacher vehement gegen Finanzierungsformen wie Product Placement in Filmen, weshalb er für seine Werke fiktive Marken erfunden hat: Von der Zigarettenmarke Red Apple in «Pulp Fiction» oder «Kill Bill Vol. 1» hin zu den Big Kahuna Burgern in «Reservoir Dogs». Auch gegen Smartphones hat Tarantino übrigens etwas einzuwenden, weshalb die Geräte am Set unter keinen Umständen erlaubt sind.

2. Uma Thurman hat es ihm angetan.

Seine Marlene Dietrich: Uma Thurman in «Kill Bill: Vol. 1».
Seine Marlene Dietrich: Uma Thurman in «Kill Bill: Vol. 1». © Ascot Elite

Jeder Regisseur habe eine Muse, soll Tarantino mal gesagt haben. Im Fall des 56-Jährigen ist dies Uma Thurman: Für die Schauspielerin, die mit der «Kill Bill»-Reihe – zurzeit wird laut Gerüchten über einen dritten Teil diskutiert – und «Pulp Fiction» gleich in zwei Kultfilmen Tarantinos mitwirkt, hat er für ersteren sogar den kompletten Dreh verschoben. Die Amerikanerin war zum eigentlichen Beginn der Dreharbeiten schwanger – statt «Die Braut» jedoch neu zu casten, wollte Tarantino lieber ein paar Monate warten.

Eine weitere Schauspielerin, die Tarantino anscheinend gerne in einem seiner Filme sehen würde, ist Kate Winslet – zusammen mit Al Pacino steht sie auf seiner Wunschliste von Schauspielern. Während er Letzteren für «Once upon a Time... in Hollywoody» casten konnte, wird es mit Kate Winslet wohl eng, macht der Regisseur ernst mit seinem Karriereende nach zehn Filmen.

3. Der Werdegang des Superbrains war nicht ganz so klar.

In seinem ersten Film hat sich Tarantino die Nebenrolle des Mr. Brown gegeben: Der Regisseur in «Reservoir Dogs».
In seinem ersten Film hat sich Tarantino die Nebenrolle des Mr. Brown gegeben: Der Regisseur in «Reservoir Dogs». © Ascot Elite

Für den jungen Quentin Tarantino war ziemlich unklar, wo er beruflich einmal landen würde. Mit seiner grossen Leidenschaft für Filme – als die Videothek, in der er nebenei gearbeitet hat, schliessen musste, kaufte er die gesamte Sammlung von über 8'000 Titeln auf – versuchte er sich zuerst als Schauspieler, das aber mehr schlecht als recht.

In Interviews gab er an, dass er sich auch eine Karriere als Schriftsteller hätte vorstellen können. Da sein zehnter Film gleichzeitig auch sein letzter sein wird, könnte es deshalb gut sein, dass der 56-Jährige seine blühende Fantasie weiterhin als Autor ausleben wird.

4. Tarantinos Stil hat es bis in das Oxford English Dictionary geschafft.

Rohe Gewalt ist sein Markenzeichen: Jamie Foxx in Tarantinos «Django Unchained».
Rohe Gewalt ist sein Markenzeichen: Jamie Foxx in Tarantinos «Django Unchained». © Disney Schweiz

Der Stil des Regisseurs ist ohne Frage unverkennbar. Das Wort "tarantinoesque" wurde deshalb 2018 in das Oxford English Dictionary aufgenommen und ist gekennzeichnet durch "grafische und stilisierte Gewalt, nichtlineare Plotverläufe, Referenzen auf andere Filme, satirische Themen und scharfzüngige Dialoge".

Lustigerweise hat Tarantino sowohl gegen Alkohol als auch gegen Gewalt eine Ablehnung – so wurde er als Jugendlicher nur einmal offenkundig straffällig: Angeblich wurde er erwischt, als er aus einem Buchladen ein Buch stehlen wollte.

5. Trotz Hochbegabung hat er die Schule verabscheut.

Einer der «Unrühmlichen Mistkerle»: Christop Waltz im absichtlich falsch geschriebenen «Inglourious Basterds».
Einer der «Unrühmlichen Mistkerle»: Christop Waltz im absichtlich falsch geschriebenen «Inglourious Basterds». © Universal Pictures Switzerland

Mit einem IQ von 160 ist der Amerikaner gleichauf mit Stephen Hawking und schlägt Genies wie Albert Einstein, der "lediglich" über einen IQ von 148 verfügte. Nichtsdestotrotz konnte es Tarantino kaum erwarten, bis er nicht mehr gezwungen war, die Schulbank zu drücken, und hielt sich danach mit Gelegenheitsjobs über Wasser – zum Beispiel als Mitarbeiter in einem Erotikkino.

Seine Ablehung gegenüber dem Büffeln ist vielleicht auch durch seine Legasthenie zu erklären, zu welcher der 56-Jährige offen steht. In seinem 2009 veröffentlichten Film «Inglourious Basterds» spielt er sogar mit seiner Lese-Rechtschreib-Schwäche: Ursprünglich «Inglorious Bastards» betitelt, änderte Tarantino den Filmtitel im Verlauf der Produktion ab und fügte bewusst Rechtschreibfehler ein.

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