5 Gründe, die Netflix Serie «Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» zu schauen

Eigenartig, gruselig und ausgesprochen gut gezeichnet – diese Beschreibung trifft auf die Manga des japanischen Künstlers und Manga-Zeichners Junji Ito zu. Jetzt kommt eine Serie zu Netflix, die die skurrilen Geschichten des Meisters in Bewegung versetzt. Wir haben fünf Gründe gesammelt, warum du «Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» nicht verpassen solltest.

1. Eine Schöpfung des Meisters: Junji Ito

In der Welt des Manga beansprucht Junji Ito einen ganz besonderen Platz für sich und kann mit Fug und Recht einer der innovativsten Künstler im Bereich Horror genannt werden. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Reihen «Tomie» über eine mörderische Schönheit, die Männer zu willenlosen Werkzeugen macht und «Uzumaki», in der ein ganzes Dorf von seltsamen spiralförmigen Mustern in den Wahnsinn getrieben wird. «Uzumaki» wurde im Jahr 2000 verfilmt und soll noch in 2023 in einer Miniserie erneut adaptiert werden.

Junji Itos Werke bestechen durch grossartige Zeichnungen, die den erschreckenden Details seiner Horrorgeschichten eine eigentümliche Ästhetik verleihen. Die Geschichten handeln oft von einsamen oder verlassenen Figuren, die plötzlich und ohne Erklärung mit unheimlichen Phänomenen konfrontiert werden, die entweder nur kleine Kreise ziehen oder die ganze Welt umfassen. Die Erzählungen sind oftmals im Bereich des kosmischen Horrors à la Lovecraft angesiedelt und spielen mit dessen Motiven und Figuren.

2. Was wäre, wenn: Einzigartiger Horror

«Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» bringt 20 Geschichten von Junji Ito in 12 Episoden ins Serienformat. Die Episoden sind ca. 25 Minuten lang und oftmals werden zwei Geschichten in einer Folge erzählt. Dadurch lässt sich ein kleiner Blick in den Ideenreichtum des Künstlers werfen. Allzu zart besaitet sollte das Publikum allerdings nicht sein, denn neben dem allgemeinen Grusel kann es auch mal eklig und blutrünstig werden.

Die düsteren und absurden Geschichten beherbergen einen einzigartigen Horror, den vor allem Genre-Fans ungewöhnlich finden werden. Neben recht bekannten Motiven wie Geisterbeschwörung oder Geisterfotografien werden hier Szenarien erschaffen, die sowohl düster und unheimlich, aber auch skurril und aussergewöhnlich sind.

3. WTF: Skurrile Momente am laufenden Band

Beim Schauen der Episoden stellt sich hier und da ein Gefühl des Wiedererkennens und vielleicht sogar eine mögliche Vorahnung über den weiteren Verlauf der Geschichte ein – nur um sich dann ins komplette Gegenteil zu verkehren. «Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» ist nicht nur unvorhersehbar, sondern bietet jede Menge Momente des absoluten Unglaubens darüber, wohin die Geschichte plötzlich steuert. Fontänenartig sprudelndes Ektoplasma? Kinder, die an gigantischen Eisbergen schlecken? Ballonköpfe am Himmel, die Jagd auf Menschen machen!? WTF.

4. Zu seltsam für die Realität: Animation als Medium des Absurden

Vieles, was Junji Ito zeichnet und in seinen Manga präsentiert, ist sehr eigenartig oder absurd. Eine Umsetzung in eine Live-Action-Adaption ist kaum vorstellbar und würde wohl in den meisten Fällen scheitern. Die Wahl einer Anime-Serie auf der Basis der Orignalzeichnungen wird den irrsinnigen Erzählungen und dem innewohnenden Horror der Geschichten am ehesten gerecht.

Die Qualität der Animationen schwankt innerhalb der verschiedenen Episoden zwar etwas, sie bleiben aber insgesamt gut. Die Zeichnungen von Junji Ito sind eindrucksvoll ins Bewegtbild übersetzt und entfalten auch in dieser Form eine gute Wirkung. Animation kann Absurdes, (Alb)Traumhaftes und Surreales oft leichter vermitteln, überzeugend und greifbar machen und bietet sich in diesem Fall ganz besonders an. Eine schöne Harmonie zwischen Inhalt und Form.

5. Seltenheitswert: Etwas wahrhaft Besonderes auf einer grossen Plattform erleben

Wer nicht in merkwürdigen Foren und illegalen Streaming-Plattformen abtauchen will, muss sich als Europäer im Bereich japanischer Produktionen, erst recht wenn es so eigentümliche Inhalte wie bei «Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» sind, leider mit wenig Auswahl zufrieden geben. Zum Glück ist die Auswahl an Anime und anderen asiatischen Produktionen bei Netflix im ständigen Wachstum und wird von Eigenproduktionen des Streaming-Anbieters bereichert. Unbedingt unterstützenswert!

3,5 von 5 ★

«Junji Ito Maniac: Japanese Tales of the Macabre» ist seit dem 19. Januar 2023 auf Netflix verfügbar.