Critique31. Juli 2018 Noëlle Tschudi
«Mission: Impossible – Fallout»: Tom Cruise gibt alles
Überflieger Tom Cruise kann es einfach nicht lassen. Bereits zum sechsten Mal gibt der 56-Jährige den furchtlosen Ethan Hunt – und das zahlt sich aus: Mit unerwarteten Wendungen, gelungenen Gags und spektakulären Actionszenen legt «Mission: Impossible – Fallout» den bislang erfolgreichsten Kinostart der beliebten Filmreihe hin.
Filmkritik von Christopher Diekhaus
Dass er seinen Charme noch lange nicht verloren hat, demonstrierte Hollywoods ewiger Sonnyboy Tom Cruise nach den eher blassen Auftritten in «Jack Reacher: Kein Weg zurück» und der Neuverfilmung von «Die Mumie» zuletzt in der auf Tatsachen beruhenden Geheimdienstsatire «Barry Seal – Only in America». Voll in seinem Element zeigt sich der mittlerweile 56-jährige Draufgänger nun auch im sechsten Teil der «Mission: Impossible»-Reihe, der – wie erwartet – spektakuläre Stunts, eine wendungsreiche Handlung und einige gelungene Gags zu bieten hat.
Nachdem die geheime „Impossible Missions Force“ (IMF) am Ende des Vorgängers unter der Leitung von Alan Hunley (Alec Baldwin) reaktiviert wurde, erhält der in Belfast weilende Top-Spion Ethan Hunt (Tom Cruise) einen hochbrisanten Auftrag. Um jeden Preis soll er verhindern, dass eine Terrororganisation namens „Die Apostel“ in den Besitz einer waffenfähigen Plutoniumladung kommt und damit eine neue Weltordnung errichten kann.
In Berlin versuchen Hunt und seine langjährigen Kollegen Benji Dunn (Simon Pegg) und Luther Stickell (Ving Rhames), das auf dem Schwarzmarkt kursierende radioaktive Material zu erwerben, geraten dabei allerdings in einen Schusswechsel, an dessen Ende der brandgefährliche Kampfstoff verschwunden ist. Der fehlgeschlagene Einsatz veranlasst die misstrauische CIA-Chefin Erica Sloan (Angela Bassett), den undurchschaubaren Spezialagenten August Walker (Henry Cavill) loszuschicken, der die Jagd des IMF-Teams nach Apostel-Anführer John Lark und dem gestohlenen Plutonium genauestens überwachen soll.
Der Einsatz des Stars ist absolut bemerkenswert und verleiht dem hochtourigen, nur selten zur Ruhe kommenden Geschehen zusätzliche Ausdruckskraft.
«Mission: Impossible – Fallout», den nach Kapitel fünf abermals Christopher McQuarrie («Die üblichen Verdächtigen») schrieb und inszenierte, erweist sich als launig-mitreissender Sommer-Blockbuster, dem man seine üppige Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden keine Sekunde anmerkt. Gewohnt engagiert schmeisst sich der noch immer erstaunlich fit und jugendlich wirkende Tom Cruise in waghalsige Stuntszenen, wobei er dieses Mal einen Knöchelbruch davontrug, der die Dreharbeiten für mehrere Wochen lahmlegte. Der Einsatz des Stars ist absolut bemerkenswert und verleiht dem hochtourigen, nur selten zur Ruhe kommenden Geschehen zusätzliche Ausdruckskraft.
Während McQuarrie das Publikum auf Plot-Ebene mit netten Täuschungen und Richtungswechseln unterhält, dürften einige eindrucksvoll choreografierte Actionsequenzen die Herzen aller Adrenalinjunkies höher schlagen lassen. Erwähnenswert ist neben einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch Paris und einer Hatz über die Dächer Londons (bei der es zum oben erwähnten Unfall kam) auch eine Kampfpassage in einem exklusiven Nachtclub, in der die aus Teil fünf bekannte Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) einen von mehreren einprägsamen Auftritten hinlegt. Das Finale schiesst mit seinen irrwitzigen Zerstörungs- und Gefechtsexzessen ein wenig übers Ziel hinaus, bringt aber dennoch einen spannenden Wettlauf gegen die Zeit ins Rollen, dem man sich nur schwer entziehen kann.
4 von 5 ★
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