Article23. Juni 2021
Neu im Kino: 3 Filme, die wir euch diese Woche ans Herz legen
Eine Verweigerung von Hilfe im Angesicht der sich verschlimmernden Krankheit, die Wiederauferstehung im Angesicht des Verlusts der Heimat sowie die Konsequenzen einer verhängnisvollen Affäre. Die aktuelle Kinowoche bringt starke Momente auf die Leinwand, die den Alltag vergessen lassen und zur eigenen Reflexion anregen.
1. The Father
Anthony Hopkins brilliert in seiner Rolle als dementer Vater und erhielt dafür den Oscar als Bester Hauptdarsteller.
Anthony ist ein 80 Jahre alter Mann, der an fortschreitender Demenz leidet. Doch er will keine Hilfe annehmen und weigert sich, sein Schicksal anzuerkennen. Seine (Lebens-)Situation wird zunehmend schwieriger, als sich sein Zustand weiter verschlechtert – und seine Tochter den Auszug aus seiner Wohnung plant. Das Drama schildert schmerzhaft ehrlich und wahrhaftig, was Demenz mit den Opfern und Familienmitgliedern macht. Der besondere Coup des Films ist die gewählte Perspektive, die das Geschehen konsequent aus Sicht des erkrankten Protagonisten zeigt. Ein beeindruckendes, aufschlussreiches filmisches Erlebnis, in dem vor allem der kraftvoll aufspielende Anthony Hopkins Akzente setzen kann.
2. This is not a Burial, it's a Resurrection
Als ihr Dorf einem geplanten Stausee Platz machen soll, fasst die 80 Jährige Mantoa neuen Lebensmut und entfacht einen Widerstand.
Der mit erzählerischer Ruhe umgesetzte, einnehmend gespielte Film «This Is Not a Burial, it's a Resurrection» erzählt vom Widerstand gegen ein Bauvorhaben in einem Bergdorf in Lesotho. Das spirituell angehauchte, elegische Drama handelt im Kern von Verlusten: von der geliebten Heimat, unberührter Natur, von Bräuchen und Menschen. Die mythologische Überhöhung und Symbolhaftigkeit des Werks sind herausfordernd, laden jedoch zum Reflektieren und Innehalten ein.
3. Spagat
Drama über eine Lehrerin, die mit dem Vater einer Schülerin Fremd geht, welcher illegal in der Schweiz lebt und bald in Schwierigkeiten gerät.
Christian Johannes Koch erzählt von den fatalen Folgen, welche die Beziehung einer Schweizerin mit einem sich illegal in den Schweiz aufhaltenden Ukrainer auf ihre beiden Familien hat. Ein sich im Schweizer Mittelland und Mittelstand verortendes, phasenweise hoch emotionales Drama, das durch tolle schauspielerische Leistungen ebenso überzeugt wie durch eine gegenwärtige Erzählweise, die es Koch erlaubt, brennende Themen wie Asylpolitik, Mehrklassengesellschaft und persönliche Moral locker aufzugreifen. Der Film lebt vom starken Spiel der Hauptdarstellerin Rachel Braunschweig ebenso wie von der Natürlichkeit, mit der Nellie Hächler und Masha Demiri in ihrem Filmdebüt vor der Kamera agieren.
Welche weiteren Filme ab sofort neu im Kino zu sehen sind, erfährst du hier.
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