Critique23. April 2024

Play Suisse-Kritik: «Mindblow»: Eine neue Chance

Play Suisse-Kritik: «Mindblow»: Eine neue Chance
© RTS/SRF/Pascal Mora

«Mindblow» ist eine Miniserie in sechs Kapiteln, die von Eric Andreae kreiert wurde. Die Science-Fiction-Komödie ist eine Deutschschweizer Produktion, die jetzt auf Play Suisse startet, und schildert die Probleme eines jungen aufstrebenden Sängers nach einem missglückten Casting. 20 Jahre später hat er die Chance, sein Leben zu ändern.

von Emma Raposo, übersetzt aus dem Französischen

Markus, genannt Mäge, (Dimitri Stapfer), ein Mittzwanziger, hat grosse Pläne mit seiner Band, zu der auch sein Freund Robin (Kay Kisela) und seine Schwester Eva (Helen Wills) gehören. Die drei Musikbegeisterten, die in ihrer Garage spielen, träumen davon, auf den grössten Bühnen der Welt aufzutreten. Bis es soweit ist, bekommt Markus die Chance, in der Show «MusicStar» auf sich aufmerksam zu machen. Als kurzfristiger Ersatz für seine heisere Schwester tritt Markus vor die Kameras und scheitert kläglich. Ein misslungener Auftritt, der viral geht.

20 Jahre später muss Markus immer noch den Spott über diesen Misserfolg über sich ergehen lassen. Er ist Verkäufer in einem Elektronikgeschäft und lebt mit seiner Jugendliebe Sandra (Sylvie Marinkovic) zusammen. Trotzdem ist sein Leben nicht so, wie er es sich als junger Mann erhofft hatte. An seinem 40. Geburtstag erhält er eine SMS von seinem jüngeren Ich. Da wird ihm klar, dass er die Macht hat, sein Leben zu ändern und vielleicht doch noch ein Popstar zu werden. Doch die Veränderung seines Lebens bleibt nicht ohne Folgen. Markus riskiert, viel mehr zu verlieren, als er gewinnt, als er sein Leben gegen ein anderes eintauscht.

Dimitri Stapfer in «Mindblow» © RTS/SRF/Pascal Mora

Was würdest du tun, wenn du die Möglichkeit hättest, die Zeit um 20 Jahre zurückzudrehen? Was würdest du ändern? Die Schweizer Produktion, kreiert und inszeniert von Eric Andreae, der neben Adrian Aeschbacher, Fanny Nussbaumer, Urs Humbel und Julie Olympia Cahannes auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, untersucht das immerwährende Thema der Jugend, ein einziges Ereignis als entscheidenden Faktor für das ganze Leben, aber auch die unvermeidliche Midlife-Crisis in den Vierzigern und die ewigen existenziellen Fragen, die damit einhergehen. Was wäre, wenn ich anders gehandelt hätte, wo wäre ich heute, wer wäre ich geworden? Wäre mein Leben anders verlaufen? «Mindblow» nutzt diese «Was wäre, wenn?»-Fragen, um neue Welten zu erschaffen.

Die Handlung, die zwischen Komödie und Science-Fiction angesiedelt ist, führt die Figuren von einer Realität in die andere, wobei es ebenso viele Entscheidungen wie gelebte oder verpasste Leben gibt. Was ist, wenn das Leben, das man ursprünglich geführt hat, gar nicht so schlimm ist? Markus muss dies in dieser Geschichte, in der die Schicksale von vier Protagonist:innen eng miteinander verknüpft sind und die Entscheidungen und Handlungen des einen direkte Auswirkungen auf den anderen haben, auf die harte Tour lernen.

Dimitri Stapfer, der u. a. 2020 in «Beyto» zu sehen war, Helen Wills, Kay Kisela und Sylvie Marinkovic mussten hier alle in zwei Rollen schlüpfen: ihre jeweiligen Charaktere im Alter von 20 und 40 Jahren. Mehr als 400 Einstellungen mussten mithilfe von künstlicher Intelligenz retuschiert werden, um die Hauptdarsteller:innen zu verjüngen. In einigen Szenen kamen auch Deepfake-Technologien zum Einsatz. Das Ergebnis ist verblüffend und die 6 Episoden, die jeweils mit einem Cliffhanger enden, werden Nostalgiker der 2000er-Jahre begeistern. Gelungene Unterhaltung aus der Schweiz!

4 von 5 ★

«Mindblow» ist seit dem 21. April auf Play Suisse verfügbar.

Hier kannst du dir «Mindblow» anschauen:

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