Article14. Februar 2018 Noëlle Tschudi
Und tschüss: Diese 7 Schauspieler wurden kurzfristig ersetzt
Nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung wurde Kevin Spacey rund einen Monat vor dem US-Kinostart von «Alles Geld der Welt» aus dem Film herausgeschnitten und durch Christopher Plummer ersetzt. Der Amerikaner ist aber bei Weitem nicht der Einzige, bei dem in letzter Minute die Notbremse gezogen worden ist.
1. Samantha Morton in «Her» (2013)
Regisseur Spike Jonze ergriff für sein Liebesdrama «Her» in letzter Sekunde eine sehr drastische Entscheidung: Da er der Meinug war, dass Samantha Morton, welche dem Betriebssystem ihre Stimme lieh, das gewisse Etwas fehlte, fasste er – nachdem der Film fertig geschnitten und abgedreht war – den Entschluss, alle Dialoge mit ihr neu zu vertonen. Die charismatische Scarlett Johansson nahm Mortons Platz ein, verzauberte mit ihrer Stimme als künstliche Intelligenz sowohl den von Einsamkeit geplagten Theodore (Joaquin Phoenix) als auch die Kinogänger und trug somit wesentlich zum Erfolg der originellen Liebesgeschichte bei.
2. Ryan Gosling in «The Lovely Bones – In meinem Himmel» (2009)
Dass Holywood-Beau Ryan Gosling unmittelbar vor einem bevorstehenden Dreh von einem anderen Schauspieler ersetzt wird, ist heutzutage undenkbar. Dass dies aber nicht immer so war, beweist das Filmdrama «The Lovely Bones – In meinem Himmel». Regisseur Peter Jackson und Ryan Gosling sollen eine sehr unterschiedliche Vision vom Aussehen des leidenden Vaters im Film gehabt haben. Als Gosling nach einer Gewichtszunahme von rund 30 kg am Set erschien, war Jackson mit seinem deutlich wuchtigeren Äusseren alles andere als einverstanden und ersetzte ihn kurzerhand durch Mark Wahlberg.
Jacksons Frau und Kollaborateurin Fran Walsh begründet Goslings Rausschmiss anders: Sie gab in einem Interview an, dass der Schauspieler Im Vorfeld mehrmals Bedenken geäussert habe, zu jung für die Rolle zu sein. Sie und ihr Mann wären aber davon überzeugt gewesen, ihn künstlich altern lassen zu können. In der Vorproduktion soll dann zunehmend deutlich geworden sein, dass er doch nicht der richtige für die Rolle war.
Fun Fact: Um in möglichst kurzer Zeit zunehmen zu können, schmolz der Kanadier regelmässig Häagen-Dazs Eis, das er schliesslich trank. Seit dem Drama um «The Lovely Bones – In meinem Himmel» dürfte ihm die Lust auf diese kalte Köstlichkeit allerdings vergangen sein.
3. James Purefoy in «V wie Vendetta» (2005)
James Purefoy ist für die Comic-Verfilmung «V wie Vendetta» als V, ein maskierter Freiheitskämpfer, gecastet worden. In der Halbzeit der Dreharbeiten soll dem Schauspieler dann aber alles zu viel geworden sein: Er soll sich über die ikonische Gesichtsbedeckung beklagt und angegeben haben, diese nicht für den restlichen Film tragen zu können. Produzent Joel Silver soll anderen Quellen zufolge nicht mit Purefoys Stimme zufrieden gewesen sein, da diese nicht bedrohlich genug geklungen habe. Schliesslich wurde Purefoy aufgrund kreativer Differenzen durch Hugo Weaving ersetzt, der bereits bei «Matrix» mit den Drehbuchautoren von «V wie Vendetta» gemeinsame Sache gemacht hat.
Letzten Endes entpuppte sich die Maskierung für Purefoy als Fluch und Segen zugleich: Obwohl er das Set verliess, ist er – der Maske sei Dank – und offiziellen Aussagen der Produzenten zufolge in einigen Filmszenen dennoch zu sehen.
4. Megan Fox in «Tansformers: Dark of the Moon» (2011)
Nach Megan Fox' Auftritt in «Transformers» und «Transformers – Die Rache» ist die Schauspielerin während der Dreharbeiten zum dritten Teil der Reihe auf Anraten von Steven Spielberg gefeuert und durch Supermodel Rosie Huntington-Whiteley ersetzt worden. Der Grund: Eine Schlammschlacht mit Regisseur Michael Bay. Fox hatte diesen zuvor aufgrund seines Regiestils mit Adolf Hitler verglichen, worauf der Filmemacher konterte, dass Fox vor «Transformers» ein Niemand gewesen sei. Ehemalige Arbeitskollegen setzten in einem offenen Brief dann noch einen drauf: Sie bezeichneten die Schauspielerin als undankbar, unfreundlich und wehleidig.
Megan Fox' Verhalten dürfte ihr selbst dann auch einen Strich durch die Rechnung gemacht und weitreichende Folgen für ihre Karriere gehabt haben: Dass es schwierig sei mit ihr zu arbeiten, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Bedeutende Hauptrollen zu ergattern, war mit dem ihr vorauseilenden Ruf lange Zeit nahezu unmöglich.
5. Stuart Townsend in «Der Herr der Ringe – Die Gefährten» (2001)
Manchmal soll es einfach nicht sein. Eine Hauptrolle, die Stuart Townsend einen Mega-Erfolg bescheren würde, konnte der irische Schauspieler leider bis heute nicht besetzen – trotz einer einmaligen Chance: Nach monatelangem Training und intensiver Vorbereitung für die Rolle des Waldläufers Aragorn in «Der Herr der Ringe» kam Regissseur Peter Jackson mit dem anstehenden Drehbeginn zum Schluss, dass der damals 26-Jährige zu jung für die Rolle sei und vergab sie schliesslich an Viggo Mortensen.
Von einer kleineren Rolle im Marvel Cinematic Universe verabschiedete sich Townsend im Jahr 2010 freiwillig, aber ebenso kurzfristig. In «Thor» räumte er aufgrund kreativer Differenzen den Platz für Joshua Dallas, der im Streifen mit Fandral einen Verbündeten des Titelhelden verkörpert.
6. Eric Stoltz in «Zurück in die Zukunft» (1985)
Eric Stoltz hätte beinahe die Hauptrolle des kleinen Hitzkopfs Marty McFly in «Zurück in die Zukunft» eingenommen. Tatsächlich war die Produktion der beliebten Filmreihe schon in vollem Gange, als Regisseur Robert Zemeckis seinen Hauptdarsteller feuerte und an seiner Stelle Michael J. Fox sein Bestes versuchen liess. Was Eric Stoltz zum Verhängnis wurde? Er war war für Zemeckis Geschmack schlichtweg nicht witzig genug – ein vernichtendes Urteil für den Hauptdarsteller einer Komödie.
7. Anne Hathaway in «Beim ersten Mal» (2007)
Anne Hathaway sollte in der Komödie «Beim ersten Mal» die Rolle der Alison spielen, die ungeplant während eines One-Night-Stands mit dem arbeitslosen, wenig ehrgeizigen und Magic Mushrooms nicht abgeneigten Ben (Seth Rogen) schwanger wird. Der Haken: Die anstehenden Geburtsszenen waren Hathaway deutlich zu detailliert, weswegen die Macher des Films sich schliesslich dazu entschieden, sie ziehen zu lassen. An ihrer Stelle quälte sich «Grey's Anatomy»-Star Katherine Heigl im Kreissaal ab und lieferte den Zuschauern eine unbezahlbare und urkomische Szene.
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