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Unsere 12 Tipps für das Programm des ZFF
Am 22. September beginnt es wieder, das Zurich Film Festival, an welchem rund 172 Filme aus 36 Ländern präsentiert werden, darunter 43 Erstlingswerke und 17 Weltpremieren sowie zahlreiche Schweizer Produktionen. Bei diesen Zahlen kann einem schnell einmal der Kopf schwirren – welche Filme soll man sich bloss anschauen gehen?
Die Cineman Redaktion hat deshalb passend zur 12. Ausgabe des Festivals zwölf Filme aus den unterschiedlichsten Kategorien ausgewählt, die es Wert sind gesehen zu werden. Unsere Picks:
Brasilien, Frankreich, 2016
Die 60-jährige Witwe Clara lebt seit eh und je an gehobener Lage in der brasilianischen Küstenstadt Recife im Apartmenthaus „Aquarius“, welches über die Jahrzehnte zu einem essentiellen Bestandteil ihres Lebens geworden ist. Nun droht dem Haus der baldige Abbruch – es soll einer Neubausiedlung weichen. Die ebenso stolze wie schöne Clara aber weigert sich, die Wohnung aufzugeben und provoziert damit Konflikte mit ihrer eigenen Familie, kaltblütigen Investoren und dem politischen Filz ihrer Stadt.
USA, 2016
Hank (Paul Dano) ist auf einer einsamen Insel gestrandet und sieht als einzigen Ausweg, sich dem Schicksal hinzugeben und Selbstmord zu begehen. Doch dann entdeckt er überraschend die an Land gespülte Leiche eines jungen Mannes (Daniel Radcliffe). Hank freundet sich mit dem Gestrandeten an, und zusammen begeben sie sich auf eine surreale Reise...
Norwegen, 2016
Primus hat für sein Pleite gegangenes Hotel im Norden von Norwegen die rettende Idee: er will Flüchtlinge bei sich aufnehmen und so Subventionen aus der Staatskasse bekommen. Leider hat er sich das Ganze viel zu einfach vorgestellt, weshalb er nach kurzer Zeit vor diversen technischen, persönlichen und kulturellen Problemen steht. Zum Glück gibt es den intelligenten und warmherzigen Eritreer Abedi, der versucht, ihm aus dem Chaos zu helfen.
USA, 2016
USA in den 60er Jahren: Das perfekte Familienidyll von Seymour «Swede» Levov (Ewan McGregor) gerät ins Wanken, als seine Tochter verschwindet, welche an politisch motivierten Aktivitäten gegen die Beteiligung der amerikanischen Regierung im Vietnamkrieg beteiligt ist. Auf der Suche nach ihr macht er eine Entdeckung, die ihn zutiefst erschüttert...
UK, 2016
Florence Foster Jenkins erzählt die wahre Geschichte der gleichnamigen legendären New Yorker Erbin und exzentrischen Persönlichkeit. Deren Traum ist eine Karriere als Opernsängerin, das Problem dabei: ihre Stimme. Denn was Florence (Meryl Streep) in ihrem Kopf hört, ist wunderschön – für alle anderen jedoch klingt es einfach nur grauenhaft. Ihr «Ehemann» und Manager, St Clair Bayfield (Hugh Grant) ist entschlossen, seine geliebte Florence vor der Wahrheit zu beschützen – bis diese ein öffentliches Konzert in der Carnegie Hall für die gesamte New Yorker High Society geben will.
Australien, UK, USA, 2016
Ein 5-jähriger indischer Junge steigt am Bahnhof in einen Zug und landet auf Umwegen bei einem liebevollen und wohlhabenden Paar in Australien. 20 Jahre lang hat Saroo seine Vergangenheit zu vergessen versucht, bis die Neugier überhand nimmt und er sich mit Hilfe seiner trüben Erinnerungen und den Errungenschaften des Internets auf die Suche seiner Herkunft beginnt...
USA, 2016
„Hands Up! Don’t Shoot!“ Nach der Erschiessung des afroamerikanischen Schülers Michael Brown durch einen Polizisten kam es 2014 zu gewaltsamen Protesten, die Gemüter in Ferguson sind erhitzt. Die amerikanische Polizei reagierte darauf, indem sie gegen das „unbekannte Böse“ aufrüstete – auch dort, wo keine Gefahr lauert. Im Dokumentarfilm von Craig Atkinson werden Proteste gegen die amerikanische Polizei gezeigt, SWAT-Teams beim Training portraitiert und es wird der Frage nachgegangen, wie Polizeiarbeit in der Zukunft aussehen könnte.
USA, 2016
Drei Jahre nach dem für ihn eher untypischen Vampirfilm Only Lovers Left Alive kehrt Jim Jarmusch mit Paterson zurück auf bewährte Pfade. Wenig Plot und viel Lakonie, das ist das Motto dieses Films, der einen Blick auf eine vermeintlich ereignislose Woche im Leben des Titel gebenden Busfahrers (Adam Driver) in der gleichnamigen Kleinstadt in New Jersey wirft.
Niederlande, Belgien, Dänemark, 2015
Filmemacher Tom Fassaert reist auf die Einladung seiner Grossmutter nach Südafrika, wo er versucht, sich ein Bild über jene Frau zu machen, die in den Erzählungen ein illustres Bild abgibt – das berühmte Model Marianne Hertz wird zum einen als perfekte Mutter betitelt, zum anderen weiss sein Vater, der den grössten Teil seiner Kindheit in einem Heim verbracht hat, nur Schlechtes von ihr zu erzählen. Im Film versucht Tom Fassaert, die Wahrheit über Marianne und die lückenhafte Geschichte seiner Familie aufzudecken.
Schweiz, 2016
Nationalfeiertag in Zürich: Im Episodenfilm, welcher aus einem Kollektivprojekt von 15 Absolventen der Zürcher Kunsthochschule entstanden ist, kriegt der Zuschauer das Schicksal von fünf ganz unterschiedlichen Menschen zu sehen und bekommt so ein etwas anderes Bild von Zürich.
Mexiko, 2015
Der pflichtbewusste Mr. Lino, der schon seit 39 Jahren als Aufsicht in einer Lagerhalle arbeitet, steht kurz vor der Pensionierung. Fünf Tage hat er Zeit, um seine Nachfolge zu arrangieren – doch Nin, sein Nachfolger, merkt bald, dass in dieser Fabrik nicht viel geliefert wird. Während die langwierigen Tage vergehen, entwickelt sich eine ganz spezielle Freundschaft zwischen dem ungleichen Duo.
Was hat uns bloss so ruiniert / We used to be cool
Österreich, 2016
Drei befreundete Paare wagen sich an die Erfahrung des Eltern-Daseins und fragen sich ganz schnell, wie sie unbemerkt so spiessig geworden sind. Die neue Situation stellt die mitteljungen, beruflich erfolgreichen Leute vor ungeahnte Probleme: das hippe, unbeschwerte Leben in den schicken Wiener Altstadt-Wohnungen scheint schlagartig vorbei zu sein.
