Kurzbeschreibung
Am 12. Dezember 1969 detoniert auf der Mailänder Piazza Fontana eine Bombe. Der Terroranschlag, der 17 Menschenleben fordert und 88 Passanten verletzt, wird linken Kreisen angelastet. Doch die Ermittlungen weisen Lücken auf, der Hauptverdächtige kommt ums Leben: Die Sache stinkt zum Himmel. Der Anschlag gilt heute als erster einer Reihe rechtsextremer Terroranschläge, welche in den Siebzigerjahren Italien erschütterten und mit dem Ziel, eine Legitimationsbasis für eine repressive Politik zu schaffen, der Linken angelastet wurden. Pasolini realisierte den investigativen Dokumentarfilm zu den Hintergründen dieser Tat in Zusammenarbeit mit der linken Studentenbewegung «Lotta Continua». So unklar wie zu Pasolinis Zeiten die Täterschaft des Attentats, war lange auch die Urheberschaft von 12 dicembre. Offiziell von Giovanni Bonfanti realisiert, wird die Autorschaft heute eindeutig Pasolini zugeschrieben, der in einer wiederentdeckten Videoaufnahme erklärt: «Ich habe daran gearbeitet, ich habe ihn geschnitten, ich habe die Interviews ausgewählt, jedoch habe ich nicht für die Regie unterschrieben, da die Rechtsanwälte, die den Film gesehen haben, mir gesagt haben, es wäre sehr gefährlich, ich würde ins Gefängnis kommen.» Den Recherchen von Karl-Heinz Dellwos «Bibliothek des Widerstands» ist es zu verdanken, dass in Hamburg eine 16-mm-Kopie des verschollen geglaubten Dokuments gefunden, restauriert und 2014 erstmals wieder vorgeführt wurde. [Pressetext]
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