Der verbotene Schlüssel USA 2005 – 104min.

Filmkritik

Southern Discomfort

Filmkritik: Simon Kern

Ein gediegen besetzter Gruselthriller mit Kate Hudson, Gena Rowlands, John Hurt und Peter Sarsgaard: In «The Skeleton Key» gerät eine Krankenpflegerin in den Bann finsterer Mächte, die eine Südstaatenvilla beherrschen. Die stimmungsvoll und mit hübschen Bildern erzählte Schauermär erweist sich für Kenner des Genres als durchschaubarer Zauber.

Dieser Film handelt nicht nur von Magie, sondern funktioniert sinnigerweise auch noch wie ein Zaubertrick - Grünschnäbel mögen verblüfft sein, «alte Hasen» hingegen durchschauen die Trickserei. Was Drehbuchautor Ehren KrugerThe Ring»)in seine Gruselgeschichte gepackt hat, ist, was man gemeinhin von einer in den Südstaaten der Vereinigten Staaten angesiedelten Schauermär erwarten darf: ein verwittertes Herrschaftshaus in bedrohlicher Sumpflandschaft, verschwiegene Gestalten mit gar schröcklichen Geheimnissen sowie schwarze Magie zwischen Aberglaube und Geisterbeschwörung.

In dieses unwirtliche Biotop begibt sich die junge Krankenpflegerin Caroline (Kate Hudson), die von der Massenabfertigung in Spitälern genug hat und sich deshalb zur exklusiven Betreuung des hinfälligen Senioren Ben Devereaux (John Hurt) anheuern lässt. Was ihr einige Beharrlichkeit abfordert, haben doch ihre Vorgängerinnen stets schon nach kurzer Zeit Reissaus genommen, und auch Caroline räumt die matriarchalische Gattin des Patienten, Violet Devereaux (Gena Rowlands), wenig Kredit ein: Das Mädchen aus dem Norden «könne das Haus nicht verstehen». Eines dämmert Caroline jedoch sehr bald schon - dass den seit einem Schlaganfall gelähmten Ben ein furchtbares Geheimnis umgibt. Beim Erkunden der Villa stösst sie im Estrich auf einen «verbotenen» Raum, dessen Utensilien zur Geisterbeschwörung Caroline des Rätsels Lösung einen grossen Schritt näherbringen - zugleich aber auch dem Abgrund.

Nicht nur das Setting seines Thrillers, sondern auch dessen Plot gestaltet Ehren Kruger nach hinlänglich bekannten Vorbildern. Das ist insofern nicht ganz so dramatisch, als dass die stimmige Erzählweise und Gestaltung des Filmes sowie die starke Besetzung mit Stars ihrer jeweiligen Generation, nicht zuletzt einer attraktiv gereiften Kate Hudson, das Ihre beitragen. Der Spannung ist die durchschaubare Konstruktion der Geschichte nach bewährtem Strickmuster jedoch nicht förderlich. Weshalb dieser respektable Versuch eines Südstaaten-Schauermärchens all jenen anempfohlen sei, die sich von Filmen um Geisterbeschwörungen und ähnlichen Hokuspokus eher leichtfertig um den Finger wickeln lassen.

07.06.2021

3.5

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Kommentare

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8martin

vor einem Jahr

Fast über die ganze Länge des Films geraten wir in seinen Bann, weil hier äußerst wirkungsvoll mit der Frage gespielt wird: Voodoo Zauber oder Schlaganfall? Als Einstimmung sehen wir ein herrlich düsteres Ambiente mit Südstaaten Flair. Darin bewegen sich einige skurrile Typen. Krankenpflegerin Caroline (Kate Hudson) tritt einen Job bei einem älteren Ehepaar, den Deverauxs an. Ben (John Hurt) ist gelähmt und sitzt im Rollstuhl, Ehefrau Violet (unverwüstlich Gena Rowlands) hält die Zügel fest in der Hand und wird sich im Verlauf des Films, wenn immer mehr Details ans Licht kommen, mit Caroline ein spannendes Duell liefern. Das ist echt gut gemacht mit etwas Südstaaten Mystik, die nur derjenige versteht, der von dort stammt und dann auch noch die zweite Voraussetzung erfüllt: er muss dran glauben. Auch als Caroline das Spiel mitmacht, um den Zauber zu brechen, sind wir noch alle mit dabei. Den Anwalt Luke (Peter Sarsgaard) lässt man noch getrost die Seiten wechseln, als Violets Zauberlehrling. Nur als sich die letzte überraschende Wendung als eine APRIL-APRIL Nummer offenbart, ist mir das Ende zu unglaubwürdig. Der Geist im falschen Körper!? Es gibt auch enttäuschende Überraschungen wie hier. Man muss halt dran glauben. Das fällt einem besonders bei dem deutschen Titel nicht leicht. Der Schlüssel ist doch nicht verboten, sondern das Zimmer, das er aufschließt. Das Original lautet übrigens ‘Der Generalschlüssel‘ (für das ganze Haus). Bis auf die letzten 5 Minuten voll der Gruselthriller mit viel Dunkel, häufigem Blitz und Donner und quietschenden Türen.Mehr anzeigen


neniya

vor 18 Jahren

Der Film ist echt gelungen. Das Ende überrascht total. Ist absolut weiter zu empfehlen.


jess80

vor 18 Jahren

Ich fand den Film gut. Der Schluss gefiel mir sehr gut, da ich es nicht so erwartete. Sehr unterhaltsam!


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