Glück im Spiel USA 2006
Filmkritik
Verzockt!
Curtis Hanson hat mit "Glück im Spiel" ein schlechtes Blatt in den Händen
Pokern ist in! Vor Jahren noch verband man das Kartenspiel mit zwielichtigen Gestalten in verrauchten Hinterzimmern und skrupellosen Gaunereien, doch irgendwann (es mag in Zusammenhang mit Steven Soderberghs "Ocean's Eleven" gewesen sein) gewann Poker den Glamour zurück. Seitdem zocken Promis wie Ben Affleck oder Jennifer Tilly bei gut besuchten Turnieren vor laufenden Fernsehkameras, in Deutschland dürfen Stefan Raab und seine Gästen und im Internet jeder ran und in den Buchhandlungen stapeln sich Regelbücher und Tricksertipps. Dass es das Spiel auch auf die Kinoleinwand schaffen würde, war eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Angenommen hat sich der Glücksspielwelt von Las Vegas nun Curtis Hanson, der sich als Regisseur schon in die unterschiedlichsten Milieus eingearbeitet hat: die Noir-Welt der kalifornischen Polizei in "L.A. Confidential" etwa, das intellektuelle Ostküstenumfeld eines Schriftstellers in "Wonder Boys" oder auch den HipHop-Untergrund rundum Eminem in "8 Mile". Dass ihn die Casinos und Pokertische mit ihrem Personal zwischen Schein und Sein, Glück und Hilflosigkeit, Sucht und Liebe fasziniert haben, kann man sich problemlos vorstellen.Warum es allerdings gerade die Geschichte von "Glück im Spiel" sein musste, bleibt den Verlauf des Films über eher rätselhaft.
Huck Cheever (Eric Bana) ist ein talentierter Pokerspieler, dessen Lebensunterhalt von den Karten abhängt - und dem immer wieder der übermächtige Schatten seines Vaters (Robert Duvall), einem legendären Zocker, in die Quere kommt. Die nette Billie (Drew Barrymore), die in Las Vegas ihr Glück als Sängerin versuchen will, lernt er zunächst einmal nur kennen, weil sie mit dem nächsten Einsatz einspringen kann.
Ob in der Familie oder in der Beziehung - zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen vertragen sich nicht gut mit dem am Pokertisch erforderlichen Egoismus eines passionierten Glücksspielers. So einfach ist Hansons Botschaft - und so langweilig. Dass eine Runde wortkarger Menschen rund um den Dealer in Sachen Spannung für den Zuschauer nicht allzu viel hermachen, ließ sich kürzlich schon in "Casino Royale" miterleben, und Hansons Inszenierung tut nicht viel dafür, wenigstens die Phasen zwischen den Pokerszenen flott zu gestalten: Huck verspielt fremde Tausender, die eigentlich als Startgeld für die Weltmeisterschaft gedacht waren, und versucht anderswo das Geld wieder zurückzugewinnen. Und einmal entwendet er sogar Geld aus Billies Handtasche.
Keine der Figuren gewinnt in "Glück im Spiel" besonders an Tiefe, kein Konflikt weiß wirklich zu packen und vor allem die Liebesgeschichte erweist sich als Schwachpunkt. Bana und Barrymore sind beides sympathische Darsteller, doch echte romantische Chemie zwischen Schauspielern sieht anders aus. Ohne glaubhaftes, emotionales Zentrum wird Hansons Drama schnell zu einer fahrigen, unentschlossenen Angelegenheit. Will er nun hinter die Kulissen des Casino-Glamours gucken oder ihm vielmehr nur huldigen? Warum spielt der Film 2003 und sieht doch aus wie in den frühen Neunzigern? Und warum werden prominent besetzte Figuren wie Billies Schwester (TV-Star Debra Messing) eingeführt, ohne kaum je wieder aufzutauchen?
Eigentlich sollte "Glück im Spiel" schon vor zwei Jahren, schließlich dann vergangenen Herbst in die Kinos kommen. Dass seit dem Hanson selbst oder das Studio immer mal wieder am Schnitt gearbeitet haben, ist ein nahe liegender Gedanke. Doch ob sie damit dem Film einen Gefallen getan haben - darauf sollte niemand wetten.
Dein Film-Rating
Kommentare
Zugegeben Pokern ist angesagt aber das entschuldigt nicht diesen Film.
Ich könnte mir schon vorstellen, das Pokerfilme interessant und spannend sein können( Klassiker wie "The Cincinnati Kid" beweisen das) aber nicht mit Eric Bana.
Der Mann mit dem Hundeblick! der vor allem bei Frauen gut ankommt die nur Hunde bei sich haben, die würden gerne mit Ihm "Gassi" gehen, (aber bitte die "Kottüte" nicht vergessen, kostet sonst Strafe!).
Ansonsten schleimt und überzuckert Eric Bana die Leinwand mit seinem süßlich-warmen „ Lieblingsschwiegersohn-Gesicht voll.
Also für Diabetiker keine Chance den Film zu überleben!!
Drew Barrymore, die langsam zur fleischgewordenen "Schwulenikone"(oder ist Sie in Wirklichkeit ein Transvestit??) mutiert, bewegt sich in diesem Film so schlafwandlerisch, dass sie ohne Schauspieltalent auskommt.
Ich dachte, Pokern wäre ein Männersport mit Spannung, aber nach dem mich schon der "warme" D. Craig in "Casino Royale" eines Besseren belehrt hat, sollte ich doch lieber bei "Black Jack" bleiben!!
Eigentlich verdient der Film nur einen Stern, ZWEI und DREI gibt es für Las Vegas! aber auch nicht mehr! Gäähn… Mehr anzeigen
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