Ein Achtzigerjahre-Jahre-Revival Spätzünder kommt als italienische Teenagerkomödie in die Kinos.

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Wenn schon eine Teenagerkomödie, mochte sich Fausto Brizzi bei seinem Regie-Debut gedacht haben, dann gleich richtig - und versetzt die Handlung von "Notte prima degli esami" (zu Deutsch: "Die Nacht vor dem Examen") in die 80er Jahre: Die Wiege der Teenager- und Highschoolfilme. Das folgenschwere Jahrzehnt der Filmgeschichte brachte ja eine ganze Reihe dieser Pickelfilme hervor, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben: Angefangen bei "La Boum" (1980), zu "Pretty in Pink" (1986), " Ferris Bueller's Day Off" (1986) und als italienische Retro-Chic-Vorlage für Brizzi wahrscheinlich am wichtigsten: "Cinderella" (1987).

Dieser Referenz bleibt der Regisseur auch inhaltlich treu. Wie der Titel bereits vermuten lässt, befindet sich eine Bande junger Erwachsener vor dem Examen und hat einfach nicht so richtig Lust und Zeit sich hinter die Bücher zu klemmen. Zu viele Dinge von so viel grösserer Bedeutung verführen zur Ablenkung. Von pubertären Must-Dos wie Kiffen, Spritztouren mit Papas Ferrari und Parties Feiern bis hin zu identitätsstiftenden und lebensentscheidenden Erfahrungen wie der ersten Liebe, ungewollten Schwangerschaften und dem obligaten Aufbegehren gegen die Lehrer.

Luca (Nicolas Vaporidis) zum Beispiel ist seit einer Poolparty unsterblich in Claudia (Cristiana Capotondi) verliebt. Wie er später erfährt ist sie aber ausgerechnet die Tochter seines Italienischlehrers, der ihm wiederum die mündliche Prüfung abnehmen muss - und hätte er doch bloss nicht ausgerechnet ebendiesem Lehrer so voreilig den verbalen Stinkfinger gezeigt. Sein Kumpel Massi (Andrea De Rosa) lässt sich derweilen auf die körperlichen Reize der Schwester seiner Freundin ein, während diese sich den dauergewellten Kopf darüber zerbricht, dass ihre Regel ausgesetzt hat.

Originell ist diese Teenagerkomödie nicht gerade und für den Revival-Hype kommt sie ein Jahr zu spät. Immerhin zieht Brizzi aber das Achtzigerjahre -Jahre Repertoire auf der ganzen Linie durch und drückt vor allem bei Kindern der Achtziger und noch nicht Retromüden wirksam alle auffindbaren Nostalgieknöpfe. Ein lustiges Spiel mit den Achtzigerjahre-Gadgets (Musik, Mode, Frisur, Töfflifahren und Slowtanzen) also, eingebettet in das luftige und poppige Lebensgefühl der Filme von damals. Eine Kombination, die vor allem das italienische Publikum schwer begeistern konnte, wo "Notte prima degli esami" wochenlang auf Platz eins der Kinohitparade war.